Kuh der Woche: Gut gebrüllt, Tiger!


Kuh der Woche: Gut gebrüllt, Tiger!
Es gibt gute Nachrichten von den Amur-Tigern aus Russland © Roland Gramling / WWF

Die zau­ber­haf­te Pres­se­schau zur 22. Kalen­der­wo­che star­tet mit magi­schen Neu­ig­kei­ten aus Asi­en. Das Grea­ter Mekong-Pro­gramm des WWF hat näm­lich am Mitt­woch sei­nen all­jähr­li­chen Report zu neu ent­deck­ten Tie­ren und Pflan­zen ver­öf­fent­licht. Unter dem Titel „Magi­cal Mekong“ wer­den knapp 140 bis dahin unbe­kann­te Erd­be­woh­ner gezeigt.

Vie­le von ihnen muten an wie Krea­tu­ren aus Fan­ta­sy-Fil­men, etwa die Vam­pir-Fle­der­maus mit ihren rie­si­gen Fang­zäh­nen oder der Frosch, der sei­ne Far­be je nach Tages­zeit und Stim­mung wech­selt. Die­ser beson­de­ren Magie zoll­ten die For­scher auch bei der Namens­ge­bung Tri­but. So benann­ten sie eine Wes­pen­art, die ihre Beu­te mit einem Stich betäubt und dann bei leben­di­gem Lei­be aus­saugt, als Ampulex demen­tor nach den berüch­tig­ten, see­len­aus­sau­gen­den Demen­to­ren aus der Har­ry Pot­ter-Rei­he. Von GEO  bis SPON berich­te­te eine Viel­zahl von Medien.

Kuh der Woche: Gut gebrüllt, Tiger!

Für den Kuh der Woche müs­sen wir dies­mal bis ans Ende der Welt (zumin­dest gefühlt für den durch­schnitt­li­chen Mit­tel­eu­ro­pä­er): Die Amur-Tiger im Fer­nen Osten Russ­lands haben sich erholt. Das ist das Ergeb­nis einer gro­ßen Tiger-Zäh­lung, an der ver­gan­ge­nen Win­ter auch der WWF teil­ge­nom­men hat. Dem­nach hat sich der Bestand der bedroh­ten Groß­kat­zen in den letz­ten zehn Jah­ren auf rund 510 Tie­re ver­grö­ßert. Die Ver­öf­fent­li­chung des Tiger-Zen­sus ist bereits die zwei­te gute Nach­richt für den Arten­schutz aus der Regi­on in die­sem Jahr. Im Febru­ar konn­te ein Anstieg des Bestan­des der noch sel­te­ne­ren Amur-Leo­par­den ver­zeich­net wer­den. Ich selbst habe eine sehr enge Bin­dung an unse­re Pro­jekt­re­gi­on, da ich im Rah­men einer WWF-Pres­se­rei­se vor fünf Jah­re selbst dort gewe­sen bin und die ein­ma­li­ge Wei­te des Fer­nen Ostens Russ­lands spü­ren durf­te. Übri­gens: Fragt man die Leu­te im sehr sehens­wer­ten Wla­di­wos­tok,  so sehen sie ihre Stadt als „Tor nach Euro­pa“ an der Gren­ze zu Asi­en und ver­ste­hen sich auch als ein Teil von Euro­pa. Auf die Per­spek­ti­ve kommt es eben an!

Sel­fie im Kühlhaus

Sehr unter­schied­li­che Reak­tio­nen habe ich auf eine Bil­der­ga­le­rie aus der ver­gan­ge­nen Woche erhal­ten. Es geht um ein Sel­fie, ent­stan­den in der Glä­ser­nen Flei­sche­rei in der Müritz-Regi­on. Eini­ge Freun­de (wohl­ge­merkt alles durch­weg kei­ne Vege­ta­ri­er) mein­ten, es sei „geschmack­los“ sich vor einem Tier­ka­da­ver in einem Kühl­haus zu foto­gra­fie­ren. Wobei sich die Fra­ge stellt, war­um ein sol­ches Bild als grenz­über­schrei­tend wahr­ge­nom­men wird, wäh­rend Fotos am (Wurst-)Grill, Food-Pics mit Steaks und Würst­chens oder Sel­fies mit Weih­nachts-Trut­hahn­bra­ten gesell­schaft­lich akzep­tiert wer­den? Mal ganz platt gesagt: Totes Tier, bleibt totes Tier.

Paris im Blick

Wir haben erst Früh­som­mer, doch der gro­ße Kli­ma­gip­fel in Paris Ende des Jah­res wirft sei­ne Schat­ten bereits vor­aus. Kom­men­de Woche tref­fen sich in Bonn Regie­rungs­ver­tre­ter aus mehr als 190 Staa­ten, um den Ent­wurf eines neu­en glo­ba­len Kli­ma­ab­kom­mens wei­ter aus­zu­ar­bei­ten.  Es liegt noch ein gutes Stück Arbeit vor den Ver­hand­lungs­part­nern. Mit den bis­lang ange­kün­dig­ten Emis­si­ons­min­de­run­gen steu­ern wir näm­lich wei­ter auf eine glo­ba­le Erwär­mung von über drei Grad Cel­si­us zu.

Kei­ne Kohleabgabe?

In Deutsch­land wird der­zeit vor allem über die von Minis­ter Gabri­el ins Spiel gebrach­te „Koh­le­ab­ga­be“ dis­ku­tiert. Mit der Uni­on ist das wohl nicht zu machen und DIE WELT spricht gar von einem „Ein­kni­cken“ Gabri­els. Beson­ders laut hat der NRW-Vor­sit­zen­de der CDU Armin Laschet die Vor­schlä­ge kri­ti­siert. Sie sei­en ein Ver­stoß gegen den Koali­ti­ons­ver­trag und man habe sol­che Vor­ha­ben in der Arbeits­grup­pe zur Aus­hand­lung des Koali­ti­ons­ver­trags „weder beschlos­sen noch jemals beraten“.

Der Vier­jah­res­plan

Hier­aus könn­te man fol­gern: Was für die DDR der Fünf­jah­res­plan war, ist für die CDU der Koali­ti­ons­ver­trag. Auf den ver­wei­sen der­zeit näm­lich auch alle, die eine Öff­nung der Ehe für homo­se­xu­el­le Paa­re ver­hin­dern möch­ten, wie etwa der stell­ver­tre­ten­de Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de Tho­mas Stro­bel. Ein biss­chen mehr Fle­xi­bi­li­tät, um auf aktu­el­le Ent­wick­lun­gen reagie­ren zu kön­nen, täte der Poli­tik sicher­lich gut. Hät­te Mer­kel nach der Fuku­shi­ma-Kata­stro­phe stur den dama­li­gen Koali­ti­ons­ver­trag abge­ar­bei­tet, hät­te es den Aus­stieg aus dem Aus­stieg aus dem Atom­aus­stieg wohl nie gegeben.

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