Die Plastikflut bedroht ganze Ökosysteme und die Lebensgrundlage von uns Menschen. Zeit, diese globale Umweltkrise zu beenden. Doch die aktuelle Verhandlungsrunde über das Plastikabkommen der Vereinten Nationen blieb ohne Ergebnis.
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Die dritte von fünf Verhandlungsrunden zum UN-Abkommen gegen die weltweite Plastikverschmutzung (INC3) endete Ende November in Nairobi, Kenia. Nachdem im März 2022 die UN-Mitgliedsstaaten den historischen Beschluss gefasst hatten, ein Abkommen zur Beendigung der globalen Plastikverschmutzung bis 2025 zu verhandeln, sollte es nun endlich losgehen – mit konkreten Verhandlungen am Text und einer schrittweisen Ausarbeitung, wie ein wirksames und gerechtes Plastikabkommen aussehen muss. Welche globalen rechtsverbindlichen Regeln braucht es? Welche Produkte müssen verboten werden? Welche Design-Standards müssen durchgesetzt werden? Welche Finanzierungsmaßnahmen braucht es?
Der Wille ist da
Meine Kolleg:innen und ich vom Politik- und Kampagnenteam des WWF waren vor Ort. Die gute Nachricht: Es war weiterhin ein echter Wille der großen Mehrheit der Staaten aus allen Weltregionen spürbar. Für einen Vertrag, der den gesamten Lebenszyklus von Plastik adressiert und global geltende Regeln setzt, um der Plastikverschmutzung ein Ende zu setzen.
Insgesamt wurde uns allerdings leider vor Ort zu wenig erreicht. Ölproduzierende Staaten wie Saudi-Arabien, Russland und Iran blockierten die Verhandlungen, verhinderten jeglichen ambitionierten Fortschritt und Verhandlungen am Text. Somit endeten die Verhandlungen ohne Ergebnis. Auch wenn wir viel Zeit verloren haben, darf uns das nicht entmutigen! Der Wille und die Unterstützung aus der ganzen Welt ist dafür viel zu groß.
Ölstaaten werden das Abkommen nicht verhindern
Letztendlich haben uns die Tage gezeigt, dass multilaterale Verhandlungen nicht ohne Rückschläge, Frustration und langwierige Taktiererei um nationale Interessen funktionieren. Und für ein glaubwürdiges Ergebnis, das am Ende auch umgesetzt wird, müssen alle Stimmen mit einbezogen werden. Nun sollten jedoch die Pro-Länder der EU, Afrikas, Süd- und Mittelamerika, Asien und den pazifischen Inselstaaten deutlicher zeigen, dass sie einen wirksamen Vertrag wirklich wollen, der nicht nur Abfallmanagement behandelt, sondern den gesamten Lebenszyklus von Plastik umfasst. Es ist jetzt wichtiger denn je, weiterhin zu zeigen, dass Ölstaaten wie Saudi Arabien, Iran und Russland ein wirksames Abkommen nicht verhindern können!
Wie es weitergehen muss
Die verlorene Zeit muss bis zur nächsten Verhandlungsrunde (INC4) Ende April 2024 in Ottawa, Kanada über informelle Wege aufgeholt werden. Die Länder mit Interesse die Plastikkrise zu beenden, sollten sich jetzt dringender denn je zu technischen Meetings treffen, um fachliche Fragen für sich zu klären. Nach welchen Kriterien müssen vermeidbare und Hoch-Risiko-Plastikmaterialien verboten werden? Welche Designregeln braucht es für Plastikprodukte? Und wie finanzieren wir die sich aus dem Abkommen ergebenden Regeln und Systeme?
Damit würden die Pro-Länder für die kommenden Monate ein positives Momentum schaffen, dass die Verhandlungen so deutlich fortentwickelt, dass sich auch die Erdölstaaten nicht komplett enthalten können. Wir hoffen, dass vor allem auch die deutsche Bundesregierung sich weiterhin so deutlich um ein gutes Abkommen bemüht, wie bisher und vielleicht so gar noch mehr Möglichkeiten sieht.
Wir vom WWF werden weltweit daraufhinarbeiten, dass das passiert.
Wir brauchen deine Hilfe
Dafür brauchen wir deine Unterstützung. Ich bitte dich: Trage die Forderung nach einem weltweiten Abkommen mit verbindlichen Regeln zu deinen Freund:innen und zu deiner Familie. Unterschreibe jetzt unseren Global Vote. Weltweit haben schon über 225.000 Menschen unterschrieben, um den Regierungen zu zeigen, dass wir viele sind, die die Plastikkrise beenden wollen!
Gib deine Stimme für ein wirksames, bindendes und gerechtes Abkommen, das globale Verbote der schädlichsten Einwegplastikprodukte enthält. Das die finanzielle Unterstützung von Ländern im globalen Süden absichert. Und sich Produktdesigns so ändern müssen, dass Produkte und Verpackungen im Kreislauf geführt werden können – also nicht direkt als kommender Müll hergestellt werden.
JETZT PETITION UNTERSCHREIBENDu hast schon unterschrieben? Toll!
Dann teile den Global Vote über WhatsApp mit deiner Familie und deinen Freund:innen.
JETZT PETITION VIA WHATSAPP TEILENJedes Jahr gelangen bis zu 12 Millionen Tonnen Plastikmüll in unsere Meere. Wir müssen also sofort handeln. Die Plastikkrise ist menschengemacht, also können auch nur wir sie beenden!
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