UN-Abkom­men gegen Plas­tik­müll: Alles für die Tonne?


Schildkröte mit geschlossenen Augen, die auf dem Rücken an einem Strand liegt. Neben ihr ein Teil einer Plastikflasche. © Shutterstock / Nevodka / WWF
Für viele Arten ist die Plastikflut zu einer enormen Bedrohung geworden © Shutterstock / Nevodka / WWF

Die Plas­tik­flut bedroht gan­ze Öko­sys­te­me und die Lebens­grund­la­ge von uns Men­schen. Zeit, die­se glo­ba­le Umwelt­kri­se zu been­den. Doch die aktu­el­le Ver­hand­lungs­run­de über das Plas­tik­ab­kom­men der Ver­ein­ten Natio­nen blieb ohne Ergebnis.

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Die drit­te von fünf Ver­hand­lungs­run­den zum UN-Abkom­men gegen die welt­wei­te Plas­tik­ver­schmut­zung (INC3) ende­te Ende Novem­ber in Nai­ro­bi, Kenia. Nach­dem im März 2022 die UN-Mit­glieds­staa­ten den his­to­ri­schen Beschluss gefasst hat­ten, ein Abkom­men zur Been­di­gung der glo­ba­len Plas­tik­ver­schmut­zung bis 2025 zu ver­han­deln, soll­te es nun end­lich los­ge­hen – mit kon­kre­ten Ver­hand­lun­gen am Text und einer schritt­wei­sen Aus­ar­bei­tung, wie ein wirk­sa­mes und gerech­tes Plas­tik­ab­kom­men aus­se­hen muss. Wel­che glo­ba­len rechts­ver­bind­li­chen Regeln braucht es? Wel­che Pro­duk­te müs­sen ver­bo­ten wer­den? Wel­che Design-Stan­dards müs­sen durch­ge­setzt wer­den? Wel­che Finan­zie­rungs­maß­nah­men braucht es? 

Der Wil­le ist da

Mei­ne Kolleg:innen und ich vom Poli­tik- und Kam­pagn­en­team des WWF waren vor Ort. Die gute Nach­richt: Es war wei­ter­hin ein ech­ter Wil­le der gro­ßen Mehr­heit der Staa­ten aus allen Welt­re­gio­nen spür­bar. Für einen Ver­trag, der den gesam­ten Lebens­zy­klus von Plas­tik adres­siert und glo­bal gel­ten­de Regeln setzt, um der Plas­tik­ver­schmut­zung ein Ende zu setzen.

Die WWF-Delegation bei der dritten Verhandlungsrunde zum Plastik-Abkommen (INC3) am UN-Standort in Nairobi. © Grace Lee / WWF US
Die WWF-Dele­ga­ti­on bei der drit­ten Ver­hand­lungs­run­de zum Plas­tik-Abkom­men in Nai­ro­bi © Grace Lee / WWF US

Ins­ge­samt wur­de uns aller­dings lei­der vor Ort zu wenig erreicht. Ölpro­du­zie­ren­de Staa­ten wie Sau­di-Ara­bi­en, Russ­land und Iran blo­ckier­ten die Ver­hand­lun­gen, ver­hin­der­ten jeg­li­chen ambi­tio­nier­ten Fort­schritt und Ver­hand­lun­gen am Text. Somit ende­ten die Ver­hand­lun­gen ohne Ergeb­nis. Auch wenn wir viel Zeit ver­lo­ren haben, darf uns das nicht ent­mu­ti­gen! Der Wil­le und die Unter­stüt­zung aus der gan­zen Welt ist dafür viel zu groß. 

Ölstaa­ten wer­den das Abkom­men nicht verhindern

Letzt­end­lich haben uns die Tage gezeigt, dass mul­ti­la­te­ra­le Ver­hand­lun­gen nicht ohne Rück­schlä­ge, Frus­tra­ti­on und lang­wie­ri­ge Tak­tie­re­rei um natio­na­le Inter­es­sen funk­tio­nie­ren. Und für ein glaub­wür­di­ges Ergeb­nis, das am Ende auch umge­setzt wird, müs­sen alle Stim­men mit ein­be­zo­gen wer­den. Nun soll­ten jedoch die Pro-Län­der der EU, Afri­kas, Süd- und Mit­tel­ame­ri­ka, Asi­en und den pazi­fi­schen Insel­staa­ten deut­li­cher zei­gen, dass sie einen wirk­sa­men Ver­trag wirk­lich wol­len, der nicht nur Abfall­ma­nage­ment behan­delt, son­dern den gesam­ten Lebens­zy­klus von Plas­tik umfasst. Es ist jetzt wich­ti­ger denn je, wei­ter­hin zu zei­gen, dass Ölstaa­ten wie Sau­di Ara­bi­en, Iran und Russ­land ein wirk­sa­mes Abkom­men nicht ver­hin­dern kön­nen

Eine große Anzahl Länder ist bspw. für das Verbot von hochriskanten Plastik-Materialien. Siehe dazu Global Plastic Navigator der WWF.
Vie­le Län­der sind für das Ver­bot von hoch­ris­kan­ten Plas­tik-Mate­ria­li­en, sie­he dazu Glo­bal Pla­s­tic Navi­ga­tor der WWF

Wie es wei­ter­ge­hen muss

Die ver­lo­re­ne Zeit muss bis zur nächs­ten Ver­hand­lungs­run­de (INC4) Ende April 2024 in Otta­wa, Kana­da über infor­mel­le Wege auf­ge­holt wer­den. Die Län­der mit Inter­es­se die Plas­tik­kri­se zu been­den, soll­ten sich jetzt drin­gen­der denn je zu tech­ni­schen Mee­tings tref­fen, um fach­li­che Fra­gen für sich zu klä­ren. Nach wel­chen Kri­te­ri­en müs­sen ver­meid­ba­re und Hoch-Risi­ko-Plas­tik­ma­te­ria­li­en ver­bo­ten wer­den? Wel­che Design­re­geln braucht es für Plas­tik­pro­duk­te? Und wie finan­zie­ren wir die sich aus dem Abkom­men erge­ben­den Regeln und Systeme? 

Damit wür­den die Pro-Län­der für die kom­men­den Mona­te ein posi­ti­ves Momen­tum schaf­fen, dass die Ver­hand­lun­gen so deut­lich fort­ent­wi­ckelt, dass sich auch die Erd­öl­staa­ten nicht kom­plett ent­hal­ten kön­nen. Wir hof­fen, dass vor allem auch die deut­sche Bun­des­re­gie­rung sich wei­ter­hin so deut­lich um ein gutes Abkom­men bemüht, wie bis­her und viel­leicht so gar noch mehr Mög­lich­kei­ten sieht. 

Wir vom WWF wer­den welt­weit dar­auf­hin­ar­bei­ten, dass das passiert.

Wir brau­chen dei­ne Hilfe

Dafür brau­chen wir dei­ne Unter­stüt­zung. Ich bit­te dich: Tra­ge die For­de­rung nach einem welt­wei­ten Abkom­men mit ver­bind­li­chen Regeln zu dei­nen Freund:innen und zu dei­ner Fami­lie. Unter­schrei­be jetzt unse­ren Glo­bal Vote. Welt­weit haben schon über 225.000 Men­schen unter­schrie­ben, um den Regie­run­gen zu zei­gen, dass wir vie­le sind, die die Plas­tik­kri­se been­den wollen!

Gib dei­ne Stim­me für ein wirk­sa­mes, bin­den­des und gerech­tes Abkom­men, das glo­ba­le Ver­bo­te der schäd­lichs­ten Ein­weg­plas­tik­pro­duk­te ent­hält. Das die finan­zi­el­le Unter­stüt­zung von Län­dern im glo­ba­len Süden absi­chert. Und sich Pro­dukt­de­signs so ändern müs­sen, dass Pro­duk­te und Ver­pa­ckun­gen im Kreis­lauf geführt wer­den kön­nen – also nicht direkt als kom­men­der Müll her­ge­stellt werden.

JETZT PETITION UNTERSCHREIBEN

Du hast schon unter­schrie­ben? Toll!

Dann tei­le den Glo­bal Vote über Whats­App mit dei­ner Fami­lie und dei­nen Freund:innen. 

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Jedes Jahr gelan­gen bis zu 12 Mil­lio­nen Ton­nen Plas­tik­müll in unse­re Mee­re. Wir müs­sen also sofort han­deln. Die Plas­tik­kri­se ist men­schen­ge­macht, also kön­nen auch nur wir sie beenden!

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