Die Presseschau startet mit einem neuen Look. Nachdem der google-Konzern erst seinen Namen in Alphabet „geändert“ hat, wischt der Suchmaschinen-Gigant nun auch noch wortwörtlich sein altes Logo weg und präsentiert sich in neuem Look ohne Serifen. Und wie jedes kleine Husten, das Google, dessen Management oder auch nur die Google-Reinemachfrau in den vergangenen Jahren von sich gegeben haben, wurde darüber fleißig diskutiert, interpretiert und gemutmaßt. Ein lesenswerter Artikel stammt aus der Feder von Andrian Kreye in der SUEDDEUTSCHEN ZEITUNG. Laut Kreye liegt die eigentliche Message in den „vier Punkten in den vier bekannten Google-Farben“. Die Möglichkeiten dieser Punkte seien „nahezu unbegrenzt“ und dementsprechend die etwas verschwörungstheoretisch anmutende Schlussfolgerung: „Google versteht sich als digitaler Konzern mit Monopolanspruch auf die Zukunft insgesamt.“ Nun denn, ich halte mich da eher an einen meiner Lieblingsphilosophen. „Ich betrachte die Zukunft lieber als etwas, das noch nicht in Stein gemeißelt ist“, erklärte dereinst Jean-Luc Picard.
Geier im Sturzflug
Keine rosige Zukunft droht hingegen womöglich Afrikas Geier. Die Vögel rangieren auf der Beliebtheitsskala vielleicht nicht in einer Liga mit Eisbär und Delphin, ihre ökologische Bedeutung als Aasfresser und Gesundheitspolizei ist jedoch enorm. Es gibt jedoch alarmierende neue Untersuchungen, die zeigen, dass die Populationen in 22 afrikanischen Ländern massiv zurückgehen. Die Ergebnisse seien „extrem alarmierend“, so mein geschätzter WWF-Kollege Arnulf Köhncke in einer Pressemitteilung.
Schwerpunkt Amazonas
Der Kuh der Woche ist diesmal eine ganze Region. Seit Wochen beschäftigt uns beim WWF besonders der Amazonasregenwald. Hintergrund sind Reformpläne im brasilianischen Parlament, mit denen dort Schutzgebiete für die Agrarindustrie, den Bergbau und Kraftwerke geöffnet werden sollen. Anlässlich der deutsch-brasilianischen Regierungskonsultationen gab es eine Ameisen-Demo im Kölner Zoo. Dann brach Kollegin Melanie Gömmel mit Simon Unge (meiner Meinung nach nicht nur wegen seiner Dreadlocks der deutsche YouTuber mit dem größten Sex-Appeal!) nach Brasilien auf. Seitdem sehen wir wwf auf YouTube. Die spannenden Eindrücke hat Melanie auch zu einigen lesenswerten Blog-Artikeln verarbeitet. Und schließlich gibt es anlässlich des weltweiten Amazonastags am 5. September zahlreiche Demonstrationen und Aktionen in Rio de Janeiro und der deutschen Partnerstadt Köln. Erste Eindrücke in Bildern unter anderem von unserem Riesen-Jaguar (Das Tier, nicht das Auto!) auf der Domplatte finden sich hier.
(Mediale) Flüchtlingskrise
Ein Thema, das mich und auch die deutsche Medienlandschaft in den vergangenen Wochen ebenfalls beschäftigt hat, ist die aktuelle Flüchtlingskrise. Schockierende Bilder erreichen uns täglich – von brennenden Flüchtlingsheimen und Nazi-Ausschreitungen über Horror-Züge und Polizeiaktionen in Ungarn bis hin zu den Fotos eines toten Jungen, angeschwemmt an einem türkischen Sandstrand. Letzteres war derart verstörend, dass eine mediale Diskussion einsetzte, ob man sie abbilden dürfe, um die humanitäre Katastrophe in Europa zu verdeutlichen. Während es mir, ähnlich wie dem BILDBLOG, schwerfällt, dazu eine klare Position zu beziehen, fällt es mir bei dem neuen Rassismus umso leichter. Auch wenn ich es persönlich mehr als nur überraschend finde, plötzlich mit Til Schweiger im Großen und Ganzen einer Meinung zu sein. Aber sei es drum…
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