Wenn ich Fisch einkaufen gehe, schwingt bei mir die Frage mit, woher der Fisch kommt und wie er gefischt worden ist. Da hat die jahrzehntelange Infokampagne — ob vom WWF oder Greenpeace — nicht ihre Wirkung verfehlt.
Die Fütterung der Tiere war mir weniger präsent. Und doch ist sie wichtig und wird immer wichtiger, da Jahr für Jahr mehr Fisch aus Aquakulturen gekauft wird. Über die Fütterung kommt die Ackerfläche ins Spiel – bis hin zu Soja-Anbauflächen in Südamerika: Fisch braucht Fläche und das nicht zu knapp.
Aquakulturen benötigen Ackerland
Für den Fischkonsum in Deutschland werden pro Jahr etwa 1500 Quadratkilometer Ackerfläche benötigt. Das entspricht einer Fläche so groß wie Berlin und Hamburg zusammen – oder 150.000 Fußballfeldern.
Grund dafür ist das Fischfutter. Denn ungefähr die Hälfte des Fisches, den wir heute essen, stammt aus Aquakulturen. Und hier werden auch Getreide und Ölsaaten, wie zum Beispiel Soja, verfüttert.
Was isst mein Fisch?
Soja geht also nicht nur in die Futtertröge von Rind, Schwein und Geflügel. Die durchschnittlichen Futterrationen der wichtigsten Fischarten wie Lachs enthalten etwa zehn Prozent Weizen und zehn Prozent Soja.
Ursache und Wirkung: Vom Fischfutter zum Ackerland
Wir Deutschen essen im Durchschnitt etwa 14 Kilogramm Fisch pro Jahr, die Hälfte davon aus Aquakulturen. Um ein Kilogramm Speisefisch zu erhalten, braucht man ungefähr vier Kilogramm Futter. Im Jahr werden für den Fischkonsum der Deutschen insgesamt jeweils etwa 225.000 Tonnen Weizen und Soja verfüttert — das sind dann die 150.000 Fußballfelder an Futtermittelfläche hier in Deutschland und anderen Regionen dieser Welt.
Die Zahlen sind Ergebnisse aus unserer Studie „Das große Fressen – Wie unsere Ernährungsgewohnheiten den Planeten gefährden“.
Darf ich überhaupt noch Fisch essen?
Fisch zu essen sollte für uns etwas Besonderes sein – nichts zwischen Tür und Angel. Und am besten beim Einkauf einen Blick darauf werfen, ob der Fisch aus nachhaltiger Fischerei stammt (zum Beispiel MSC oder ASC) oder ob der Fisch bereits zu den Arten gehört, die man lieber nicht mehr in der Pfanne schmoren sollte, weil die Bestände schon in einem beängstigendem Maße geschrumpft sind.
Mit dem WWF-Fischratgeber einkaufen gehen — auch als App
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