Ruhig fressen die 500 Mutterschafe von Schäfer Kath auf der Weide. Und mehr als Gras im Sommer (und Silage im Winter) gibt es nicht. Mehr brauchen die Schafe auch nicht. Wiederkäuer wie Rinder, Ziegen und eben Schafe haben die geniale Eigenschaft mithilfe von Milliarden von Bakterien (und mehreren Mägen) für uns unverdauliches Gras für sich nutzbar zu machen.
Ausverkaufter Schäfer
Bis in die 1950er Jahre wurden Schafe vor allem für die Wolle gehalten. Heute geht es vor allem um Fleisch. Doch Deutschland ist kein ausgesprochenes Schafland. Nur knapp die Hälfte des hier verzehrten Schaffleisches kommt auch aus Deutschland. Regionales, ökologisch erzeugtes Schaffleisch ist gar nicht so häufig zu bekommen, aber begehrt. Das spiegelt sich auch bei Schäfer Kath wieder. Er ist immer ausverkauft. Er könnte noch deutlich mehr Schafe halten – die Kunden dafür hätte er.
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Jetzt im Frühling werden die Lämmer geboren. Mit einsetzender Vegetation gibt es das höchste Nährstoffangebot auf der Weide, hier im nordöstlichen Brandenburg ab Ostern. Da gibt es für die Schafe reichlich Bewegung im Freien, ab April sieht man sie täglich im weiten Hügelland umherziehen. Wie alle Bio-Betriebe hält Schäfer Kath seine Schafe sonst in einem geräumigen Stall, wo es üppig mit Stroh eingestreute Liegeflächen, pro Tier einen eigenen Fressplatz und überhaupt ausreichend Platz für jedes Tier gibt. Seit 20 Jahren ist der Betrieb nun auf Bio umgestellt und Mitglied im Biopark Verband. Sein Ziel ist der hofeigene Nährstoffkreislauf – vom Futteranbau bis zur Mistverwertung. Für Schäfer Kath heißt nachhaltiges Wirtschaften ein Arbeiten mit der Natur — und nicht gegen sie.
Wenn Fleisch: Solches!
Selten habe ich so gut genährte und kräftige Schafe gesehen, auch ohne Kraftfutter. Wenn man Lust auf Fleisch hat: Dieses kann man wirklich mit gutem Gewissen genießen! Das merkt nicht nur die klassische Bio-Kundschaft: Ein Drittel seiner Kunden sind praktizierende Muslime aus Berlin, die bei Schäfer Kath aufgrund seiner guten Qualität kaufen.
Ich habe jahrelang Schafe zur Schlachtbank geführt — sogenannte “Brackschafe”. Trotzallem esse ich auch heute noch Fleisch. Das beschriebene Ziel des hofeigenen Nährstoffkreislaufs (also vom Futteranbau bis zur Mistverwertung) finde ich lobenswert.
Tanja