War­um ster­ben die Fische in der Elbe?


Warum sterben Fische in der Elbe? Toter Hering
Betroffen sind vor allem Jungtiere © Rainer Schulz, Schutzstation Wattenmeer

Seit meh­re­ren Tagen häu­fen sich Mel­dun­gen von toten Fischen an der Nord­see­küs­te, beson­ders aber am Elb­ufer zwi­schen Ottern­dorf und Cux­ha­ven. Tau­sen­de von jun­gen Herin­gen, Stin­ten und Fin­ten wer­den an die Ufer gespült. Auch wur­de mir von toten Aalen, Schweins­wa­len und einem Stör berich­tet. Watt­wan­de­rer sind ent­setzt vom mas­sen­haf­ten Fisch­ster­ben, das ins­be­son­de­re Jung­tie­re betrifft. Zum Teil sind es meh­re­re Dut­zend tote Fische auf einem Qua­drat­me­ter Watt­bo­den. Natür­lich bin ich alar­miert und besorgt.

Mas­si­ve Bag­ger­ar­bei­ten für Elb­ver­tie­fung mög­li­che Ursache

War­um die Tie­re ster­ben, weiß momen­tan noch nie­mand. Was wir wis­sen: Unmit­tel­bar in der Nähe lau­fen der­zeit mas­si­ve Bag­ger­ar­bei­ten für die Elb­ver­tie­fung und die Anla­ge der Unter­was­ser­ab­la­ge­rungs­stät­ten Medem­rin­ne Ost und Neu­fel­der Sand.

Wir ver­lan­gen Aufklärung!

Die bis­lang ange­spül­ten Fische sind mög­li­cher­wei­se nur die Spit­ze des Eis­ber­ges. Wir vom Bünd­nis Leben­di­ge Tideel­be aus BUND, NABU und WWF haben bei der Poli­zei Ham­burg Straf­an­zei­ge gegen Unbe­kannt gestellt. Wir for­dern die zustän­di­gen Behör­den auf, umge­hend Unter­su­chun­gen ein­zu­lei­ten, um die Ursa­chen für das Fisch­ster­ben zu klä­ren. Bis­lang liegt der Ver­dacht nahe, dass der Ein­satz von Bag­ger­schif­fen im Bereich der Elb­mün­dung zu einer Schä­di­gung der Fische führt. Aber auch ande­re Ursa­chen wie der Ein­trag von Gift­stof­fen kön­nen nicht aus­ge­schlos­sen wer­den. Unse­re For­de­rung: Bis zur genau­en Klä­rung müs­sen alle Bag­ger­ar­bei­ten bis auf wei­te­res gestoppt wer­den. Die Was­ser­schutz­po­li­zei und die für den Gewäs­ser­schutz zustän­di­gen Behör­den in Nie­der­sach­sen und Schles­wig-Hol­stein müs­sen umge­hend die Ursa­chen für das Fisch­ster­ben klä­ren — und dann mög­lichst abstellen.

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Das Fisch­ster­ben nährt mei­ne schlimms­ten Befürch­tun­gen. Seit Jah­ren kämp­fen wir mit dem Bünd­nis „Leben­di­ge Unter­el­be“ gegen die öko­lo­gisch bedenk­li­che und öko­no­misch sinn­lo­se Elb­ver­tie­fung. Das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt hat am 4. Juni die Plan­fest­stel­lun­gen zur Elb­ver­tie­fung für recht­mä­ßig erklärt. Der mit 40 Mil­lio­nen Kubik­me­tern Bag­ger­men­ge größ­te Ein­griff in die Elbe wur­de von dem Gericht als was­ser­recht­lich „nicht erheb­lich“ bewer­tet. Juris­tisch haben wir ver­lo­ren. Aber unser Kampf geht wei­ter. Wir sind es der Natur an und in der Elbe­mün­dung schuldig.

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3 Kommentare

  1. 24. Juni 2020
    Antworten

    Ich fin­de es auch schreck­lich, wie Men­schen mit der Umwelt umge­hen. Die nächs­te Gene­ra­ti­on möch­te auch was zum Leben und essen haben. Wann ler­nen es die Men­schen kein Plas­tik­müll, auf die Ver­pa­ckun­gen ach­ten. Kein bil­lig­fleisch zum Wohl der Tie­re, kei­ne mas­sen­tier­hal­tung, kein abhol­zen von Wäl­dern. Wir müs­sen ler­nen umsich­tig mit der Umwelt umzu­ge­hen, damit die nächs­te Gene­ra­ti­on anstän­dig leben kann. Der Fluss ist ver­dreckt durch die Schiff­fahrt und die ille­ga­len ver­dreck­ten Abwäs­ser, die in den Fluss gelangen.

  2. 26. August 2020
    Antworten

    Ich woh­ne in Dres­den, also auch an der Elbe.. Ich fin­de das Gefühl schreck­lich, dass sich eini­ge Kilo­me­ter Fluss­ab­wärts so schlim­me Din­ge zutra­gen. Ich kann mich Karin nur anschlie­ßen.. wir müs­sen etwas für unse­ren Plan­ten tun! Auch die Gene­ra­tio­nen nach uns möch­ten noch auf einer “gesun­den” Welt Leben.

  3. Jonas
    8. November 2020
    Antworten

    Ok, bei der Wirt­schaft kann ich nicht meckern, aber die Natur darf man auch nicht zer­stö­ren. Ohne die Natur ist die Mensch­heit am Ende. Fische gehö­ren auch zum Leben und Wer­den auch von Tie­ren und Men­schen geges­sen. Für die nach kom­men­de Mensch­heit musst die Natur wei­ter leben. Ich fand die­ses Blog sehr inter­es­sant und wer­de an mei­ne Bekann­te wei­ter­lei­ten. Vie­len Dank

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