Ark­tis­schmel­ze: Noch schlim­mer, als wir dachten


Es wird eng für die Eisbären. © Anne Thoma / WWFEs wird eng für die Eisbären. © Anne Thoma / WWF
Es wird eng für die Eisbären. © Anne Thoma / WWF

Ich kann mich noch gut dar­an erin­nern, wel­che Wel­len der ers­te IPCC-Report schlug. Dar­in stell­ten im Jahr 1990 die füh­ren­den Kli­ma­for­scher und ‑for­sche­rin­nen dar, wie sich die Kli­ma­er­wär­mung fort­set­zen wird, wenn wir nicht han­deln. Ursprüng­lich gab es meh­re­re Sze­na­ri­en, vom schlimms­ten bis zum bes­ten Fall. Im Bericht wur­den jedoch nur die “kon­ser­va­ti­ven” Zah­len ver­wen­det, um mög­lichst wenig zu Dra­ma­ti­sie­ren. Wenn ich mir aktu­ell anschaue, wie schnell die Ark­tis­schmel­ze vor­an­schrei­tet, weiß ich, es wird noch schlim­mer kom­men, als wir im schlimms­ten Fall ange­nom­men hat­ten.

Der April gehört nor­ma­ler­wei­se zu den Eis­mo­na­ten in der ame­ri­ka­ni­schen Bering Stra­ße. Die Eis­de­cke schmilzt und schrumpft erst im Mai. In die­sem Jahr geht alles um eini­ges schnel­ler als in den Jah­ren zuvor. Um das zu erken­nen, muss man kei­ne Exper­tin sein. Die Bil­der sind so deut­lich. Ursprüng­lich hieß es im IPCC-Report, dass die ark­ti­schen Som­mer im Jahr 2050 eis­frei blei­ben wür­den. Aktu­ell sehen wir, dass es wohl schon in weni­gen Jah­ren soweit sein wird. Ob 2022 oder doch erst 2025 wird sich noch zeigen.

Wär­me­glo­cke über der Arktis

Kli­ma­ti­sche Pro­zes­se vor­her­zu­sa­gen, gehört zu den schwie­rigs­ten wis­sen­schaft­li­chen Auf­ga­ben. Wenn wir aber unse­re Beob­ach­tun­gen zusam­men­fü­gen, ergibt sich ein durch­aus beängs­ti­gen­des Bild. Die Was­ser­tem­pe­ra­tur steigt in den Som­mer­mo­na­ten und scheint sich auch nur noch wenig abzu­küh­len. Die­se laten­te Wär­me bewirkt, dass das Eis viel spä­ter als zuvor zufriert. Das Was­ser wirkt wie ein Wärmespeicher.

Gleich­zei­tig ver­än­dert sich der pola­re Jet­stream und trägt die kal­te Luft nach Süden. Über der Ark­tis bil­det sich eine Wär­me­glo­cke, die lang­fris­tig den Erwär­mungs­pro­zess wei­ter befeu­ert. Die­sen Win­ter gab es bei uns in Deutsch­land ark­ti­sche Tem­pe­ra­tu­ren, wäh­rend in der Ark­tis das Ther­mo­me­ter um den Gefrier­punkt lag — ver­kehr­te Welt.

Wir wer­den min­des­tens ein Drit­tel aller Eis­bä­ren verlieren

Dar­an wol­len wir uns nicht gewöh­nen müs­sen. Für die Eis­bä­ren bedeu­tet die Ent­wick­lung nichts Gutes. Wir könn­ten bis 2050 min­des­tens ein Drit­tel der Bestän­de ver­lie­ren. Um das zu ver­hin­dern, müs­sen wir die Erd­er­hit­zung auf maxi­mal 2° Cel­si­us beschrän­ken. Und dar­auf hat sich die Staa­ten­ge­mein­schaft in Paris auch ver­pflich­tet. Und Wor­ten müs­sen Taten fol­gen. Zum Bei­spiel in Deutsch­land: Die Bun­des­re­gie­rung kann, wenn sie ent­spre­chen­de Sofort­maß­nah­men ergreift und den Koh­le­aus­stieg ambi­tio­niert angeht, die Kli­ma­zie­le für 2020 noch errei­chen. Das wäre auch ein star­kes Signal in die Welt.

Wenn die Bun­des­re­gie­rung nicht bald tätig wird, dann droht den Eis­bä­ren ein ähn­li­ches Schick­sal wie den Tigern. Sie wer­den auf eine nied­ri­ge Zahl dezi­miert wer­den und ledig­lich mit gro­ßem Auf­wand kann die Art in Zukunft vor dem Aus­ster­ben bewahrt wer­den, denn der ursprüng­li­che Lebens­raum wird sich unwei­ger­lich verändern.

Neue Nah­rungs­kon­kur­ren­ten für Eisbären

Schon heu­te sehen wir die­se Ver­än­de­run­gen. Neue Arten drin­gen in die Ark­tis, zum Bei­spiel die Orcas. Die­se Raub­tie­re wer­den zuneh­mend zur Nah­rungs­kon­kur­renz für die Eis­bä­ren wer­den. Das wird den Druck auf die­se wei­ter­hin erhöhen.

Unter­zeich­net unse­re Petition:

Das klingt alles sehr dra­ma­tisch — aber es ent­spricht nun ein­mal der Rea­li­tät. Wir wis­sen, was pas­siert. Wir wis­sen, dass wir Men­schen unse­re eige­ne Lebens­grund­la­ge und die ande­rer Lebe­we­sen zer­stö­ren. Es ist an der Zeit, end­lich zu handeln. 

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