Das Foto mit dem Eisbär auf einer kleinen Eisscholle im abgetauten Polarmeer versinnbildlicht es: 2015 war wohl das weltweit wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Trotzdem war es ein wichtiges Jahr für den weltweiten Klimaschutz. Die Signale der COP-Klimakonferenz in Paris und des G7-Gipfels auf Schloss Elmau, die Enzyklika des Papstes zur Umwelt und die Ankündigungen zum Beispiel des norwegischen Pensionsfonds oder des deutschen Versicherungskonzerns Allianz, nicht mehr in fossile Energieträger zu investieren, waren sehr ermutigende Botschaften.
Rückenwind für unsere Arbeit, denn wir beteiligen uns seit Jahren intensiv und kontinuierlich mit Ideen und Vorschlägen an einer Dekarbonisierung unserer Gesellschaft — also einer nahezu vollständigen Abkehr von fossilen Brennstoffen. Ohne einen konsequenten Klimaschutz werden wir unsere Mission “ein lebendiger Planet für uns und unsere Kinder” nicht erfüllen können.
Tigerzahlen stabilisiert
Auch aus vielen anderen Naturschutz-Projekten unserer weltweiten Arbeit können wir Erfolge vermelden: In Asien haben sich die Bestandszahlen wichtiger Flaggschiff-Arten wie dem Tiger, dem Amur-Leoparden oder dem Großen Panda weiter stabilisiert und leicht erholt. Große Freude auch beim Sumatra-Elefanten: Er bekommt mehr Lebensraum dank eines neuen fast 40.000 Hektar großen Schutzgebiets, an dem der WWF beteiligt ist.
Im Amazonasgebiet konnte die Zusammenarbeit mit indigenen Völkern vertieft werden und der von uns ins Leben gerufene, etwa Sachsen-große Juruena-Nationalpark durch Verhinderung von Wasserkraftanlagen erfolgreich geschützt werden. In Deutschland haben wir unsere vielfältige Naturschutzarbeit durch zwei neue Projekte “Renaturierung der Salzwiesen” in Vorpommern und dem “Schutz der Alpenflusslandschaften” in Bayern erweitern können.
Wilderei dramatisch zugenommen
Trotzdem können wir kein grünes Licht für unsere Natur und Umwelt geben. Die Anzahl der weltweit untersuchten Säugetiere, Vögel, Reptilien, Amphibien und Fische hat in den vergangenen 40 Jahren leider erheblich abgenommen. Das belegen die Zahlen des Living Planet Reports — des Weltzustandsberichts des WWF. Auch die Wilderei im südlichen Afrika nimmt dramatische Formen an: Elefant und Nashorn werden rücksichtslos gejagt und brutal getötet. Allein 1200 Nashörner in Südafrika sind eine mehr als traurige Bilanz.
Politisch haben wir uns mit einer groß angelegten Kampagne #iamnature gegen die Verschwendung von Lebensmitteln in Deutschland eingesetzt und für den Schutz des Amazonas-Regenwaldes getrommelt. Außerdem haben wir ein Experiment gewagt und gemeinsam in Zusammenarbeit mit der Robert-Bosch-Stiftung und dem Deutschen Klima Konsortium ein MOOC (Massive Open Online Course) gestartet — die erste Online-Vorlesung einer NGO zum Klimawandel.
Neue Anhänger gewonnen
Bei diesen Herausforderungen ist es großartig, dass wir uns auf unsere Unterstützerinnen und Unterstützer verlassen können. Über 540.000 Anhänger in unseren sozialen communities sprechen eine deutliche Sprache – so viele wie noch nie. Mit Youtube-Star Simon Unge konnten wir einen engagierten Fürsprecher gewinnen, der uns bei der Earth Hour 2015 und beim Schutz des Amazonas-Regenwaldes toll unterstützt hat.
Für unsere Arbeit Ermutigung und Antrieb zugleich.
Auf geht’s, es wird ein hartes Stück Arbeit, aber wir werden auch 2016 weiter versuchen, die Welt ein Stück besser zu machen.
Klimaschutz durch Verzicht auf fossile Brennstoffe ist ja schön und gut, aber warum wird gerade in der heutigen kritischen Situation nirgends erwähnt, dass die Tierhaltung und der massenhafte Verzehr von tierischen Produkten an erster Stelle des Klimawandel stehen?! Warum steht dazu auf eurer Seite kein Wort?! Jeder Mensch könnte so easy dazu beitragen, wenn sie die Informationen bekämen und dann mal ihre Bequemlichkeit überwinden. Als eines eurer Mitglieder bin ich sehr enttäuscht. Lobby hin oder her, ihr solltet unabhängig sein und nicht irgendeinen Quatsch mit Brennstoffen verbreiten. Klar ist der Umstieg auf erneuerbare Energien unverzichtbar, aber nicht Hauptverantwortlicher für den Klimawandel. LG
Hi Laura, mehr als ein Drittel der importierten Lebens- und Futtermittel stehen mit der Zerstörung wertvollen Regenwaldes –etwa in Südamerika– im Zusammenhang. Insgesamt verursacht unsere Ernährung rund 30 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen – von der Umwandlung von Moor oder Wald in Ackerland über den Anbau und die Tierhaltung bis hin zur Zubereitung von Lebensmitteln. Wir haben den Zusammenhang von Fleischkonsum und Klimawandel seit Jahren immer wieder aufgegriffen und auch Studien dazu veröffentlicht.
Wie genau wird denn mit der Politik zusammengearbeitet? In meinen Augen sind es genau die jenigen die etwas ändern könnten, wenn da nicht die starke Lobby im Rücken wäre..