Wie die Natur unter Hit­ze und Dür­re leidet


Klimakrise: Feuerwehr bei Waldbrand in der Liebroser Heide im Juni 2019
Es brennt öfter. Wie hier im Juni 2019 in der Lieberoser Heide © picture alliance / dpa

Schon jetzt sind ein Drit­tel aller Tier- und Pflan­zen­ar­ten bei uns vom Aus­ster­ben bedroht. Und dann kommt auch noch die Kli­ma­kri­se oben­drauf. Stu­di­en zufol­ge wer­den in den nächs­ten Jahr­zehn­ten zwi­schen fünf und 30 Pro­zent unse­rer ein­hei­mi­schen Arten ver­lo­ren gehen. Man­che Tie­re und Pflan­zen kön­nen sich ein­fach nicht schnell genug an den Kli­ma­wan­del anpas­sen. Oder ihr Lebens­raum, zum Bei­spiel ein Feucht­ge­biet, ver­schwin­det schlicht und ergrei­fend. Auch ver­än­der­te Kon­kur­renz- und Nah­rungs­be­zie­hun­gen kön­nen zum Pro­blem wer­den, wenn etwa plötz­lich neue Fress­fein­de auf­tau­chen oder Beu­te­tie­re verschwinden.

Drei Bei­spie­le für Arten, die von der Kli­ma­kri­se betrof­fen sind:

Der Kuckuck wird sein Ei nicht los

Vie­le Zug­vö­gel flie­gen wegen der höhe­ren Tem­pe­ra­tu­ren im Herbst spä­ter Rich­tung Süden. Und keh­ren im Früh­ling eher wie­der zurück. Der Kuckuck hat dadurch ein gro­ßes Pro­blem: Er kommt gewöhn­lich erst Ende April zurück nach Deutsch­land. Dann haben vie­le Vögel bereits gebrü­tet und es ist zu spät, um ihnen das Kuckucks­ei unterzujubeln.

Klimakrise: Der Siebenschläfer wacht zu früh auf
Zu warm zum Schla­fen © iStock / Get­ty Images

Sie­ben­schlä­fer wird zum Frühaufsteher

Je wär­mer es ist, des­to frü­her erwa­chen Sie­ben­schlä­fer, Mur­mel­tier und Co. aus ihrem Win­ter­schlaf. Sie­ben­schlä­fer suchen nach dem Auf­wa­chen in ver­las­se­nen Höh­len und Nist­käs­ten einen Platz für ihre Jun­gen. Sind sie zu früh dran, kommt es zu einer töd­li­chen Über­schnei­dung. Stößt der Sie­ben­schlä­fer noch auf Eier oder Jung­vö­gel, frisst er sie. Durch die glo­ba­le Erwär­mung wachen Sie­ben­schlä­fer nun über einen Monat frü­her auf – mit mess­ba­ren Aus­wir­kun­gen auf den Brut­er­folg bei hei­mi­schen Vogelarten.

Der Trau­er­schnäp­per kommt lebens­ge­fähr­lich zu spät

Der Trau­er­schnäp­per über­win­tert in Zen­tral­afri­ka. Sei­ne Rück­kehr nach Euro­pa fällt nor­ma­ler­wei­se genau mit der größ­ten Insek­ten­dich­te bei uns im Früh­ling zusam­men. Doch in den letz­ten Jah­ren fin­det die Insek­ten­schwem­me frü­her statt. Die Trau­er­schnäp­per kom­men zu spät und fin­den nicht mehr genug zu fres­sen. Eini­ge Popu­la­tio­nen in Euro­pa sind des­halb schon um 90 Pro­zent zurückgegangen.

Schäd­lin­ge und Brän­de bedro­hen unse­re Wälder

Die­se drei Tie­re sind natür­lich nur ein win­zi­ger Aus­schnitt von dem, was durch die Kli­ma­kri­se auf die Natur zukommt. Lan­ge Pha­sen extre­mer Tro­cken­heit in immer kür­ze­ren Inter­val­len gehö­ren zu den zen­tra­len Her­aus­for­de­run­gen für den Natur­schutz, aber auch für Land- und Forst­wirt­schaft. Ern­ten ver­dor­ren, durch die Tro­cken­heit ver­lang­samt sich auch das Wachs­tum der Fau­na. Krank­hei­ten und Para­si­ten brei­ten sich aus. In den Wäl­dern haben durch den Hit­zestress Schad­in­sek­ten wie Bor­ken­kä­fer leich­tes Spiel. Auch neh­men Wald­brän­de beson­ders in Kie­fern­wäl­dern zu, wie man in die­sem Jahr schon beim gro­ßen Brand süd­lich von Ber­lin bei Jüter­bog und gera­de in der Lie­be­ro­ser Hei­de sehen kann.

Klimakrise: Algen auf Gewässer
Star­kes Algen­wachs­tum kann Gewäs­ser kip­pen las­sen © iStock / Get­ty Images

Gewäs­ser kip­pen um

Flüs­se, Seen und Feucht­ge­bie­ten kom­men bei Hit­ze und Dür­re beson­de­re Bedeu­tung als Was­ser­spei­cher zu. Doch auch sie sind bedroht. Nicht nur, da sie aus­trock­nen könn­ten. Wenn die Was­ser­tem­pe­ra­tur steigt, sinkt der Sau­er­stoff­ge­halt. Zusätz­lich erhöht sich durch die Wär­me der Stoff­wech­sel der Tie­re, was den Bedarf an Sau­er­stoff noch grö­ßer wer­den lässt. Die Algen gedei­hen wie­der­um präch­tig. Das lässt wie­der­um den Lebens­raum für Fische zuneh­mend schrump­fen. Und bei Abster­ben des Pflan­zen­ma­te­ri­als wird der Sau­er­stoff auf­ge­zehrt, Gift­stof­fe frei­ge­setzt, das gan­ze Gewäs­ser kippt.

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Wir müs­sen die Umwelt zukunfts­si­cher machen!

Wir müs­sen die hei­mi­sche Natur mög­lichst rasch fit für die Kli­ma­kri­se und damit „zukunfts­si­cher“ machen. Weil die Aus­wir­kun­gen des Kli­ma­wan­dels so viel­fäl­tig sind, brau­chen wir umfas­sen­de Kli­ma­an­pas­sungs­stra­te­gien und deren rasche Umset­zung. Bei­spiels­wei­se in Sachen Städ­te­bau,  Forst- und Land­wirt­schaft. Mög­li­che Maß­nah­men sind viel­fäl­tig. Sie rei­chen von zusätz­li­chen Bio­top­ver­bün­den über das Hal­ten von Was­ser in der Land­schaft usw, usw. Wir müs­sen nur end­lich damit wirk­lich anfangen.

Jeder kann helfen!

Jeder kann aber auch heu­te schon im Klei­nen hel­fen, um Pflan­zen, Tie­ren, Men­schen, der gan­zen Umwelt über den hei­ßen Som­mer zu hel­fen. Schon jetzt bit­ten vie­le Städ­te wie­der ihre Bür­ger mit­zu­hel­fen und die Stra­ßen­bäu­me zu gie­ßen. Wer kann soll­te Regen­was­ser­spei­cher schaf­fen, um nicht so viel Grund­was­ser zu ver­brau­chen. Gie­ßen soll­te man in den frü­hen Mor­gen­stun­den oder am spä­ten Abend. Sonst ver­duns­tet schon viel bevor es bei den Pflan­zen­wur­zeln ankommt.

Aber natür­lich muss vor allem natür­lich alles getan wer­den, um das Pari­ser Kli­ma­ab­kom­men erfolg­reich in die Tat umzu­set­zen und die Tem­pe­ra­tur­er­hö­hung unter zwei Grad zu belassen.

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1 Kommentar

  1. Clemens Ratte-Polle
    22. Juli 2019
    Antworten

    Bis ges­tern war DE noch feucht und wasserreich…
    Nie­mand hat das vorhergesehen.

    Nun wer­den Rekord­som­mer und Dür­re­ka­ta­stro­phen uns einheizen.
    Innen­städ­te brü­ten, Men­schen sterben.
    Wäl­der ster­ben, Tie­re verdursten.
    Gewäs­ser trock­nen aus, Grund­was­ser­man­gel, Trinkwassermangel.
    Die Pflan­zen­pro­duk­ti­on wird kritisch.
    Dem men­schen­ge­mach­ten Kli­ma­wan­del sei dank 🙁

    Wir müs­sen Wäl­der pfle­gen, aber nicht mit Fich­ten, son­dern Buchen und Eichen!
    Wir müs­sen Beton und Asphalt aufbrechen!
    Ver­kehrs­wen­de, Agrar­wen­de, Ener­gie­wen­de, Koh­le­aus­stieg sofort!!
    Kli­ma­schutz gegen Klimakatastrophe!

    Der öko­lo­gi­sche Fuß­ab­druck in allen Ein­zel­ele­men­ten muss auf JEDES Pro­dukt: Ener­gie­ver­brauch, CO2, Treib­haus­ga­se, Was­ser­ver­brauch, Abfall, Retou­ren, Müll, Gift, Effizienz.
    Dazu Fair­Trade, FairPay,denn nur arm kauft bil­lig und Müll aus Not.
    Dazu: tier­frei, ohne Tier­qual. Tier­fleisch ist Klimakiller!
    Konsumwende!

    Aber auch:
    Dächer begrü­nen, sogar weiß anma­len vllt.
    Was­ser spa­ren wo es geht.
    Land­wirt­schaft­li­che Bewäs­se­rung ein­schrän­ken und hit­ze­re­sis­ten­te­re Früch­te anbauen.
    Was­ser-Recy­cling aus Kläranlagen.

    Mehr: Bewäs­se­rung.
    Gegen Dür­ren müs­sen wir also mehr bewässern.
    WOHER das Was­ser nehmen?
    Aus Meerwasserentsalzung! 🙂
    Wind­kraft und Solar­strom müs­sen nicht alles in Bat­te­rien oder sonst­wo gespei­chert werden.
    Öko-Über­schuss­strom kann Salz­was­ser zu Süß­was­ser machen.
    Ja, dazu muss es rie­si­ge Was­ser­lei­tun­gen geben, und zwar umge­kehrt vom Meer ins Inland.
    Öko­strom höl­fe so DOPPELT gegen Klimakatastrophen! 😀

    MgG (g=grünen)

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