Es ist das größte zusammenhängende Wattgebiet der Erde. Das einzigartige Weltnaturerbe Wattenmeer ist stolze 11.500 Quadratkilometer groß, in Deutschland, Dänemark und den Niederlanden.
Die UNESCO-Auszeichnung Weltnaturerbe hat dem Wattenmeer fraglos Rückenwind beschert. Es macht darauf aufmerksam, was für einen Naturschatz wir an der Nordseeküste haben. Die Unterstützung der Menschen für den Schutz der Natur hat dadurch zugenommen. Nach der Ausweisung der Wattenmeer-Nationalparks in den 1980er Jahren war die Weltnaturerbe-Anerkennung 2009 ein wichtiger Meilenstein.
40.000 Seehunde leben wieder im Watt. Seit den katastrophalen Tiefstständen in den 70ern haben sie sich stark erholt. Toller Erfolg im Nationalpark und Welterbe #happywaddensea. Aber noch viel zu tun z. B. bei Meerespiegelanstieg, Schutz der Unterwasserwelt und Schifffahrt. pic.twitter.com/8VSY2ZrorH
— Jannes Fröhlich (@jannesfroehlich) June 24, 2019
Die Nationalparks haben mit dazu geführt, dass wir im Wattenmeer vielfach noch intakte Landschaft, gut erholte Bestände an Seehunden und Kegelrobben, Küstenvögel und blühende Salzwiesen bestaunen können.
Katzenhai und Seepferdchen: Verlorene Arten unter Wasser
Ist also alles gut? Nein! Besonders die Lebewesen unter dem Wasser sind nicht gut geschützt. Katzenhai, Seepferdchen, Nagelrochen, Stör und Sandkoralle sucht man heute vergeblich. Wir fordern daher, diesen Arten eine Rückkehr zu ermöglichen. Indem man große Teile des Wattenmeer-Schutzgebietes nicht mehr befischt. Zusätzlich sorgt die intensive Schifffahrt für Probleme in den geschützten Gebieten.
10 Millionen Vögel jedes Jahr im Wattenmeer
Das Wattenmeer ist unverzichtbar für den Erhalt der weltweiten Artenvielfalt. Mehr als 10.000 verschiedene Tier- und Pflanzenarten leben hier. Es ist ein Rast- und Nahrungsgebiet für Zugvögel von globaler Bedeutung. Unglaublich viele, rund 10 Millionen Vögel wie Knutt und Alpenstrandläufer legen während ihres Zuges im Herbst und Frühjahr einen oft Wochen oder Monate dauernden Stopp ein.
Salzwiesen — und der Käfer mit dem längsten Namen
In den Salzwiesen leben etwa 2300 Arten. Sie sind ein echtes Pflanzen- und Tierparadies. Viele Insekten sind hochgradig auf die „Salzpflanzen“ spezialisiert. Wie zum Beispiel der Halligflieder-Spitzmaus-Rüsselkäfer. Der heißt tatsächlich so. Kennt jemand ein Tier mit einem längeren Namen?
Besondere Vogelarten sind auf die Salzwiesen als Brutplätze angewiesen und ziehen dort ihren Nachwuchs auf. Insgesamt brüten hier rund eine halbe Million Paare! Der Austernfischer ist einer der Bekanntesten. Aber wird es ihn in 50, in 80 Jahren noch geben? Seine Brutplätze sind vom Klimawandel bedroht, wenn der Meeresspiegel an der Nordseeküste zukünftig schneller ansteigt.
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Klimakrise bedroht Mensch und Natur im Wattenmeer
Ich sorge mich um die Zukunft des Wattenmeeres. Die Erderhitzung bringt alles in große Gefahr. Wir wissen: Der Meeresspiegel steigt zukünftig schneller. Wattflächen, Salzwiesen, Strände und Dünen, sogar ganze Inseln könnten mitsamt ihrer einmaligen Natur verloren gehen. Sturmfluten würden an den Küsten höher auflaufen und Menschen gefährden.
Klimaschutz und Anpassung an den Meeresspiegelanstieg nötig
Und so hängen Wattenmeerschutz und Klimaschutz zusammen. Die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens ist auch für das Wattenmeer entscheidend. Zusätzlich müssen wir uns an der Küste an den selbst bei gutem Klimaschutz noch lange steigenden Meeresspiegel anpassen. Wie das funktionieren könnte, habe ich hier schon mal skizziert.
Damit dies gelingt, arbeiten wir beim WWF weiter am Erhalt und der Wiederherstellung einer möglichst natürlichen, widerstandsfähigen Küstenlandschaft und setzen uns für einen „weichen Küstenschutz“ im Einklang mit der Natur ein.
Leider die Lebewesen unter dem Wasser sind nicht gut geschützt =((