Immer mehr Menschen essen immer mehr Fisch. Ein Satz, ein Fakt, leider keine gute Tendenz.
Wenn ich mir die Statistiken und Studien ansehe, lerne ich:
- dass zur Mitte des Jahrhunderts fast 10 Milliarden Menschen auf der Erde leben werden,
- dass die wachsenden Einkommen und Lebensstandards heute schon überall die Nachfrage nach Fisch ankurbeln
- und dass die Fischerei heute und seit Jahren schon das Maximum aus den Wildfisch-Beständen entnimmt.
Es wird ganz deutlich: Da kommt was auf uns zu. Eine „Eiweißlücke“, ein Versorgungsengpass, eine Unsicherheit in der weltweiten Nahrungsversorgung. Ein schwerwiegendes Problem.
Überfischung mit Folgen
Seit etlichen Jahren betreiben wir auf allen Meeren einen ganz ungesunden Raubbau an den Fischressourcen. Die Wildfischerträge von heute sind nicht mehr zu steigern. Und nur wenn die Erholung der zahlreichen überfischten Bestände gelingt, können wir die Fangmengen von etwa 80 Millionen Tonnen überhaupt längerfristig sichern. Heute ist die größte Gefahr für die Gesundheit unserer Meere tatsächlich die Überfischung. Und die ist nicht nur ein Problem für die natürlichen Ressourcen, sie ist auch ein massives sozio-ökonomisches Problem.
Europa geht der Fisch aus
Wenn es in Europa Engpässe in der Selbstversorgung mit Fisch gibt, dann gleichen wir das als weltgrößter Fischimporteur eben über Einfuhren aus. Derzeit sind das rund 60 Prozent des hier konsumierten Fischs. Statistisch gesehen geht Europa also zur Mitte des Jahres der eigene Fisch aus. Aber das beeinträchtigt unseren Konsum nicht im Geringsten. Ab dem Tag, an dem Europas Abhängigkeit von importiertem Fisch beginnt, essen wir im Grunde Fisch, der anderswo fehlt – als Nahrung, aber auch als Stütze von lokalen Wirtschaftsstrukturen.
#Fishforward: Verantwortung zeigen
Ich finde, daraus leitet sich eine Verantwortung für uns in Europa ab. Eine Verantwortung, die (auch) darin besteht, die Nahrungs- und Lebensgrundlagen der Menschen in Entwicklungsländern abzusichern. Die Europäische Union hat aus dieser Absicht ein ganzes Jahr gemacht, das „Europäische Jahr für Entwicklung, EYD 2015“.
Wir vom WWF widmen uns in einem aktuellen Projekt genau diesem Thema: Von 2015 bis 2017 läuft “Fish Forward”, das Projekt leiten die österreichischen WWF-Kollegen. Es wird von der EU mit finanziert und will zwischen Nordsee und Adria mit einer breit angelegten Aufklärungskampagne das Bewusstsein aller Akteure dafür schärfen, dass es Zusammenhänge gibt zwischen dem Fischkonsum in der entwickelten Welt und den Lebensbedingungen der Menschen in Entwicklungsländern.
Jeder kann etwas tun
Als VerbraucherIn in Europa habe ich die Wahl – ich muss sie nur kennen! Uns steht täglich Fisch in vielen Formen und Farben zur Verfügung. Diese Wahl haben die meisten Menschen in den Entwicklungsländern nicht, im Gegenteil: Sie sind abhängig von genau dem, was ihnen ihr Küstenmeer zur Verfügung stellt. Wir können aber durch unsere Kaufentscheidung Einfluss nehmen, damit die nachhaltige Fischerei, hinter der wir hierzulande so her sind, für die Menschen vor Ort Gestalt annimmt.
Damit das gelingt, müssen wir viele Informationen sammeln und auch ganz neue erheben. Beispielsweise wollen wir ermitteln, wie viel Fisch im Jahr 2050 aus den Meeren gefischt werden kann — unter gleich bleibend schlechten und unter nachhaltigen Bedingungen. Dafür haben wir uns gute Partner an die Seite geholt, wir machen das zusammen mit der Uni Kiel. Mitte dieser Woche geht´s los, ich bin sehr gespannt.
Die Politik sollte den Fischfang einfach mal für 10 Jahre verbieten, dann wäre mal wieder richtig was los in den Meeren. Eiweiß bekommt man locker genug über die rein Pflanzliche Ernährung wenn sie richtig praktiziert wird.
Hallo Sascha,
Die weltweite Ernährungsfrage — und vor allem die zukünftige Ernährungssicherung — treibt auch uns beim WWF um. Und Du hast vollkommen Recht mit Deinem Hinweis auf die pflanzliche Ernährung, zumindest was uns als Konsumenten auf der Nordhalbkugel betrifft.
In ärmeren Ländern ist das Vegetariertum leider auch Ausdruck einer Notsituation und qualitativ hochwertiger Proteinersatz nicht immer zu haben. Uns wird in einer Welt, die immer mehr Menschen beherbergen und ernähren muss, die Frage beschäftigen, wie es eine gerechtere Verteilung der vorhandenen Ressourcen geben kann. Und dabei spielt die Politik eine sehr wichtige Rolle.
Warum weißt der WWF auch nicht in den Entwicklungsländern auf ein Grundübel hin, der Überbevölkerung!
Ich bin auch gegen das leer fischen ‚denn soviel Fisch wid nicht gegessen !
das ist doch nur der Spaß an der Freude ‚Hoppy ect.
Ich esse zwar auch Fisch, aber nur 1 mal in der Woche
Matjes, Forellenfilet , oder Filetsorten dies bei Lidl oder Aldi gibt !
Eine gesetzänderung muss her;
Die Fischer müssen stränger kontrolliert werden!