Was essen wir in Zukunft (um die Erde nicht zu ruinieren)


Umweltfreundlichse Essen: Früchte, Gemüse © Sonja Vermeulen
Umweltfreundliche Diät: Genau so könnte eine Ration aussehen. © Sonja Vermeulen

Essen ist von den jewei­li­gen Kul­tu­ren, Tra­di­tio­nen und geo­gra­fi­schen Ver­füg­bar­kei­ten geprägt. Dabei gibt es gra­vie­ren­de Unter­schie­de. Einer­seits lei­den mehr als 800 Mil­lio­nen Men­schen welt­weit an Hun­ger. Auf der ande­ren Sei­te gel­ten Mil­li­ar­den als über­ge­wich­tig. Anders aus­ge­drückt: Jeder Drit­te isst viel zu viel. Und jeder zehn­te Mensch viel zu wenig.

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Nun ist aber das The­ma “Essen” mit Genuss und Selbst­be­stim­mung ver­bun­den. Daher sind Dis­kus­sio­nen über Essen auch emo­tio­nal bela­den. Das wur­de bei­spiels­wei­se bei der Debat­te um „Veggie-Days“ in deut­schen Kan­ti­nen deut­lich. Ganz sach­lich betrach­tet haben unse­re “west­li­chen” Ernäh­rungs­ge­wohn­hei­ten nicht nur gesund­heit­li­che Risi­ken, sie über­las­ten auch die pla­ne­ta­ren Gren­zen. Sie befeu­ern das Arten­ster­ben und trei­ben den Kli­ma­wan­del voran.

Der Fleisch­kon­sum droht sich zu verdoppeln

Jeder Dritte isst viel zu viel und jeder Zehnte viel zu wenig. © © Vladislav Mitic / iStock / Getty Images
Unse­re der­zei­ti­ge Ernäh­rungs­ge­wohn­hei­ten über­las­ten die pla­ne­ta­ren Gren­zen der Erde. © Vla­dis­lav Mitic / iStock / Get­ty Images

Durch den Anstieg der Welt­be­völ­ke­rung von der­zeit knapp 7,6 Mil­li­ar­den auf cir­ca zehn Mil­li­ar­den Men­schen bis zum Jahr 2050 wird auch der Druck auf Öko­sys­te­me und Kli­ma wei­ter zuneh­men. Hier­zu trägt ins­be­son­de­re der welt­weit stei­gen­de Fleisch­kon­sum bei. Die Welt­ernäh­rungs­or­ga­ni­sa­ti­on FAO geht von einer Ver­dop­pe­lung der Fleisch­pro­duk­ti­on bis 2050 aus. Vor allem in Entwicklungsländern.

Unter­schied­li­che Nah­rungs­mit­tel ver­ur­sa­chen unter­schied­lich hohe Umwelt­be­las­tun­gen. Dabei hin­ter­las­sen tie­ri­sche Pro­duk­te einen weit­aus grö­ße­ren öko­lo­gi­schen Fuß­ab­druck als pflanz­li­che Nah­rungs­mit­tel. Bei­spiels­wei­se hat Fleisch einen wesent­lich höhe­ren Flä­chen­ver­brauch und dem­nach auch höhe­re Treib­haus­gas­emis­sio­nen.

Die Pla­ne­ten-Diät: Essen inner­halb der Gren­zen der Erde

Vor die­sem Hin­ter­grund hat die EAT-Lan­cet Com­mis­si­on den „Pla­ne­ta­ry Health Diet“-Ernäh­rungs­plan vor­ge­stellt. Die­ser ori­en­tiert sich an den pla­ne­ta­ren Gren­zen. Gleich­zei­tig soll er zehn Mil­li­ar­den Men­schen auf gesun­de Wei­se satt machen.

Essen der Zukunft: Die „Planetary Health Diet“ © EAT-Lancet Report
Die „Pla­ne­ta­ry Health Diet“ © EAT-Lan­cet Report

Wir essen viel zu viel Fleisch

Der Fleisch­kon­sum in Deutsch­land bleibt seit Jahr­zehn­ten hoch. Von 64 Kil0 im Jahr 1991 sank der Ver­zehr 2018 auf 60 Kilos. Beim Blick auf die Tabel­le wird klar: 43 Gramm Fleisch pro Tag dürf­te für vie­le eine gro­ße Umstel­lung bedeu­ten. Der Pro-Kopf-Ver­brauch lag etwa bei 165 Gramm pro Tag. Etwa zehn Pro­zent der Deut­schen ernäh­ren sich vege­ta­risch oder vegan. Rech­net man die­se her­aus, ver­braucht der/die durch­schnitt­li­che Fleisch­esse­rIn hier­zu­lan­de 183 Gramm pro Tag. Das ist mehr als das Vier­fa­che des pla­ne­ten­ver­träg­li­chen Richt­werts! Es ist ein Viel­fa­ches der emp­foh­le­nen Men­ge von maxi­mal 300 bis 600 Gramm pro Woche.

Was essen wir in Zukunft?

Bereits 2015 hat die WWF-Stu­die „Das gro­ße Fres­sen“ vor dem enor­men Res­sour­cen­ver­zehr unse­rer Ernäh­rung gewarnt. Dort haben wir auf das Jahr 2050 ein Zukunfts­sze­na­rio für die umwelt- und kli­ma­freund­li­che Ernäh­rung von 9,5 Mil­li­ar­den Men­schen vor­ge­stellt. In der dar­aus abge­lei­te­ten Ernäh­rungs­py­ra­mi­de sind die emp­foh­le­nen Men­gen (pro Woche) für die ver­schie­de­nen Nah­rungs­mit­tel dargestellt.

Die Emp­feh­lun­gen der EAT-Lan­cet Com­mis­si­on sind mit denen der WWF-Ernäh­rungs­py­ra­mi­de ver­gleich­bar. Sie unter­strei­chen, dass weni­ger Fleisch und Wurst, Eier und Milch­pro­duk­te auf unse­re Tel­ler gehö­ren. Dafür brau­chen wir mehr Getrei­de, Nüs­se, Obst und Gemü­se. Ins­be­son­de­re Legu­mi­no­sen, Hül­sen­früch­te wie Lupi­nen oder Lin­sen, die hier­zu­lan­de kaum geges­sen werden.

Wir brau­chen eine Ernährungswende!

Fest steht: Unse­re gegen­wär­ti­ge Ernäh­rung ist nicht zukunfts­fä­hig. Essen wir wei­ter wie bis­her, zer­stö­ren wir unse­re Lebens­grund­la­gen. Es ist alter­na­tiv­los, dass wir mehr pflanz­li­che und weni­ger tie­ri­sche Pro­duk­te essen. Zudem müs­sen wir unse­re Nah­rung nach­hal­ti­ger pro­du­zie­ren (Stich­wort Bio) und Lebens­mit­telver­schwen­dung ver­mei­den. So sind die UN Sus­tainable Deve­lo­p­ment Goals sowie das Pari­ser Kli­ma­ziel noch zu erreichen.

Dei­ne Essen ent­schei­det mit über die Zukunft!

Natür­lich müs­sen Poli­tik, Wirt­schaft, Bür­ge­rin­nen und Bür­ger gemein­sam auf die Erna­äh­rungs­wen­de hin­wir­ken. Aber Du kannst sofort dei­nen Bei­trag leisten.

  • Mehr pflanz­li­che Nah­rung essen, dafür weni­ger, aber bes­se­res Fleisch (z.B. Bio oder Wildfleisch).
  • lie­ber regio­nal und sai­so­nal (z.B. mei­de Spar­gel und Erd­bee­ren im Winter)
  • Bio ist gesün­der und umwelt­freund­li­cher als kon­ven­tio­nell erzeug­te Produkte
  • wirf kei­ne genieß­ba­ren Lebens­mit­tel weg (koch doch etwas lecke­res aus den Res­ten, unter zugutfuerdietonne.de/fin­dest du Reste-Rezepte)

Was machst Du heu­te schon, um Dein Essen nach­hal­tig zu gestal­ten? Schrei­be uns!

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1 Kommentar

  1. Ulrich Stolarczyk
    14. Oktober 2019
    Antworten

    Kurz: Das Poten­ti­al an Infos ist extr. hoch. Maß­nah­men für eine Scho­nung der Umwelt… Kern ist aber: weni­ger ver­schwen­den, län­ger nut­zen durch höhe­re Qua­li­tät, repa­rie­ren u. am Ende recy­celn u. klei­ner… der menschl. Anspruch steht dem ent­ge­gen. Frü­her fuh­ren 4–5 Per­so­nen in einem Klein­wa­gen, die Woh­nungs­grö­ße war gerin­ger, Pro­duk­te wur­den repa­riert, Klei­dung auf­ge­tra­gen, nicht weg­ge­wor­fen. Urlaub per Bus, Benzin/Dieselverbrauch pro Kopf sehr gering, dau­ert aber zu lang? Fleisch 1mal pro Woche… Die Lis­te ist zu ver­voll­stän­di­gen. Waren die Men­schen damals unzu­frie­de­ner? Wir brau­chen heu­te mehr erneu­er­ba­re Ener­gie: Was­ser-Son­nen-Wind­kraft, Spei­cher­mög­lich­kei­ten für Ener­gie u. über­gangs­wei­se Gas( kein Frack­ing). Sau­be­rer als Benzin/Diesel/Kohle… Aber ohne Ein­sicht des Weniger,Kleiner,Langlebiger gibt es kaum Bes­se­rung. Stei­gen­de Welt­be­völ­ke­rung nur durch Ein­sicht über Infor­ma­ti­on zu begren­zen. Die Tech­nik wird bes­ser, aber durch höhe­re Ansprü­che wird der Vor­teil ver­braucht. Recy­cel­ba­re Kunst­stof­fe, nicht Misch­pro­duk­te, glei­che Kunst­stof­fe im Pkw, die wie­der auf­be­rei­tet wer­den können…Hier sind Regeln u. Ver­bo­te nötig- ohne geht es nicht, da die Ein­sicht fehlt. ‑Und die Erkennt­nis Tie­re sind Lebe­we­sen mit Gefühlen,Schmerz‑u.Freude emp­fin­den. Nutz­tier­hal­tung in der heu­ti­gen Form=untragbar! Die For­de­rung auch des WWF, Wildtiere=Rehe stär­ker zu liqui­die­ren, damit zu pflan­zen­de Jung­bäu­me wach­sen kön­nen, ist untrag­bar, bös­ar­tig. Es gibt Schutz­zäu­ne, ein­ge­zäun­te Scho­nun­gen u. zwar schon immer. Was soll die­ses mono­ton, unsin­ni­ge u. tier­ver­ach­ten­de Vor­tra­gen, daß Jäger immer wie­der anfüh­ren? Wild­tie­re gehö­ren zur Umwelt, sie sind Teil der Natur mit Lebens­recht. Wie gesagt, es fehlt Ein­sicht u. Mit­ge­fühl. Gegen­über Tie­ren heißt Pro­blem­be­wäl­ti­gung = Töten! In 2019 muß dies unmög­lich sein, außer wir pro­kla­mie­ren wie­der die Barbarei!

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