Die unglaubliche, sagenhaft lahme wilde Presseschau zur zehnten Kalenderwoche startet mit einem Blick gen Osten. Fünf Jahre ist es schon wieder her, dass nach einem starken Seebeben ein Tsunami teile Japans überrollte. Auch der Reaktorunfall von Fukushima war eine Folge dieser Katastrophe. Während das Ereignis in Deutschland die Energiewende einläutete, tut sich Japan noch immer schwer mit dem Atom-Abschied. In der WAZ gewehrt meine japanische WWF-Kollegin Masako Konishi einen Blick auf die Situation in ihrem Heimatland.
Wildes Europa
Zurück nach Europa. Der kleine Kontinent ist heute ein zutiefst vom Menschen geprägtes Gebiet. Doch noch vor wenigen Jahrhunderten gab es in unserer Heimat große, zusammenhängende Wildnisgebiete. Im Kinofilm UNSERE WILDNIS, der am 10. März 2016 in Deutschland startete, zeigen Jacques Perrin und Jacques Cluzaud wie atemberaubend wild Europa war, ist und wieder sein kann.
Wildes Deutschland
Zu dem neuen Kinostreifen passt auch das Portal WILDNIS IN DEUTSCHLAND, dass der WWF gemeinsam mit anderen Umweltschutzorganisationen aus der Taufe gehoben hat. Auch in Deutschland entsteht wieder Wildnis. Sei es auf ehemaligen Militärflächen, Bergbaulandschaften oder in den Kernzonen einiger Nationalparks. Derzeit ist es aber erst ein gutes halbes Prozent der deutschen Landesfläche. Das muss dringend mehr werden! Bis zum Jahr 2020 sollen es nach dem Willen der Bundesregierung immerhin zwei Prozent sein. Wir finden, um dieses Ziel zu erreichen muss die Politik aufs Tempo drücken!
Wilder Feinschmecker
Ostern kommt in großen Schritten auf uns zu gehoppelt. Die DEUTSCHE WILDTIERSTIFTUNG warnt, dass es für die wilden Verwandten des Osterhasen in unserer Agrarlandschaft nicht immer einfach ist. Viele Junghasen erleben ihren ersten Sommer nicht, denn ausgerechnet zum Osterfest werden Felder und Wiesen für die Landwirtschaft vorbereitet, gewalzt und geschleppt. Gerade die jungen Hasen, die sich tief geduckt im Feld verstecken, werden dann zerquetscht, zerstückelt oder untergepflügt. Übrigens: Auf dem Speiseplan des Hasen landen gerne Sauerampfer, Löwenzahn und anderes grünes Gewächs. Die Vegetarier mit den langen Ohren sind also echte Kräuter-Freaks und Feinschmecker.
Wilder Wald
Damit Europas letzte Naturschätze erhalten bleiben, braucht es vor allem mehr Nachhaltigkeit bei Land- und Forstwirtschaft. Um das zu garantieren, hat der WWF jetzt Beschwerde gegen die FSC-Zertifizierung des österreichischen Unternehmens Schweighofer eingelegt, u.a. hat DER SPIEGEL zu dem Fall berichtet. Laut meinem Kollege Johannes Zahnen zählt Schweighofer zu den „schlimmsten Kahlschlägern Europas“. Das Unternehmen macht seit Jahren Schlagzeilen, weil es Holz aus illegalen Quellen verarbeitet, teilweise sogar aus Nationalparks.
Wilde Zombies
Im vergangenen Kuh der Woche habe ich eine alptraumhafte Zombie-Meldung versprochen. Es ist an der Zeit, diesen Cliffhanger aufzulösen: Wer THE WALKING DEAD für unrealistisch hält, der sollte seinen Blick ins Tierreich wenden. Die Realität sieht manchmal noch viel erschreckender aus. Zumindest bei den Ameisen. Ophiocordyceps unilateralis ist ein Pilz, der Ameisen zu Zombies werden lässt. Er keimt auf deren Exoskelett, dringt in den Körper ein und beeinflusst das Verhalten der Tiere. Im Ameisen bewegen sich nach einer Infektion gegen ihren Instinkt und ihren „Willen“ an einen Platz, der für den Pilz optimale Lebensbedingungen bietet und sterben dort. Gruselig, oder? In diesem Sinne: Lieber wild sein, man weiß schließlich nie, welcher Pilz einen befällt!
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