Gerade beginnt die Blütezeit des Waldmeisters. An den kreuzförmigen, feinen weißen Blüten könnt Ihr die Pflanzen leicht erkennen, wenn Ihr sie frisch für eine leckere Maibowle sammeln möchtet. Allerdings ist Waldmeister während seiner Blüte mit etwas Vorsicht zu genießen. Wo wächst Waldmeister? Ist er giftig? Was muss man beachten, damit die Maibowle gelingt?
Wo wächst Waldmeister?
Wie der Name schon sagt: Im Wald. Und zwar in Buchenwäldern und anderen Laubwäldern, manchmal sogar im Nadelwald. Ihr findet die grüne Pflanze mit den hellen Blüten an schattigen Plätzen unter Bäumen und Sträuchern. Da er sich über seine Wurzeln ausbreitet, bedeckt er oft auch größere Bodenflächen.
Waldmeister sieht mit seinen kreisförmig angeordneten, schmalen Blättern so charakteristisch aus, dass Ihr ihn sogar schon vor der Blütezeit relativ leicht erkennen solltet.
Ist Waldmeister ungesund?
Sein kräftiges Aroma erhält der Waldmeister durch den Pflanzenstoff Cumarin. Der kommt zum Beispiel auch in Datteln und verschiedenen Zimt-Sorten vor, kann in größeren Mengen aber Kopfschmerzen und Benommenheit verursachen – und bei häufigem Verzehr sogar die Leber schädigen. Trotzdem ist Waldmeister eher eine Heilpflanze als eine Giftpflanze, man muss ihn nur sparsam verwenden. Dann hilft er gegen Kopfschmerzen und Migräne und soll auch verdauungsfördernd und krampflösend wirken.
Ernte während der Blüte?
Während der Blütezeit steigt der Cumarin-Gehalt des Waldmeisters stark an. Deshalb empfehlen viele, ihn lieber vorher zu ernten. Blühender Waldmeister hat dafür mehr Aroma. Ihr könnt ihn für die Maibowle verwenden, solltet aber nicht zu viel davon nehmen. (Weiter unten kommt ein Rezept.)
Was muss man beim Waldmeister-Sammeln noch beachten?
Habt Ihr einen Waldmeister-Teppich entdeckt, schneidet einige Stiele kurz über dem Boden mit dem Messer ab. (Nicht die Wurzeln herausziehen.) Wichtig ist, dass Ihr genügend Pflanzen stehen lasst, damit sie sich wieder weiter ausbreiten können.
Und Vorsicht: In Naturschutzgebieten ist das Pflücken von Pflanzen in der Regel verboten!
Tipp: Waldmeister als Balkon-Pflanze
Ich habe im letzten Jahr Waldmeister in zwei große Kästen auf meinem Balkon gepflanzt – nicht in erster Linie für Maibowle, sondern weil er so hübsch aussieht. Er breitet sich schnell über den ganzen Kasten aus, ist auch im Winter grün und mehrjährig. Ein schattiger Platz ist aber wichtig. Hier findet Ihr mehr Infos, wenn Ihr die hübsche Pflanze– auch im Garten – selbst anbauen möchtet.
Wie macht man Maibowle? Hier ein Rezept:
- Nehmt pro Liter Bowle nicht mehr als drei Gramm Waldmeister!
- Lasst die Stengel eine Nacht lang trocknen und anwelken, bevor Ihr die Bowle ansetzt, oder friert sie kurz ein. Das verstärkt das Aroma.
- Hängt den Waldmeister dann an einem Faden in einen Liter trockenen Weißwein. Die Stielenden sollten nicht im Wein hängen, damit die Bowle nicht bitter wird.
- Nach einer halben Stunde nehmt Ihr den Waldmeister heraus, gießt den Wein mit einem halben Liter Sekt auf und kühlt das Ganze bei Bedarf mit Eiswürfeln. Fertig ist die Waldmeisterbowle.
- Je nach Geschmack könnt Ihr statt Sekt zum Beispiel Mineralwasser nehmen. Ihr könnt die Bowle zuckern oder mit Obststücken, Minze oder abgeriebener Zitronenschale verfeinern — es gibt viele Varianten. Mit Apfelsaft und Limonade statt Wein und Sekt gelingt die Bowle auch ganz ohne Alkohol.
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