Was macht man als Trai­nee beim WWF? Ein Fazit


WWF Trainee: Das Programmpapier
Am Anfang war da nur ein Stück Papier... © Mandy Klötzer / WWF

Folgt uns durchs Traineejahr!

Wer­det Natur­schutz­pro­fi“, kün­dig­ten der WWF Deutsch­land und die Alli­anz Umwelt­stif­tung in einer Stel­len­aus­schrei­bung für eine neue Aus­bil­dung im Natur­schutz an. Ein ein­jäh­ri­ges Pro­gramm soll Trai­nees in fünf ver­schie­de­nen Ein­satz­stel­len deutsch­land­weit an Manage­ment­auf­ga­ben in Natur- und Umwelt­schutz­or­ga­ni­sa­tio­nen her­an­füh­ren. Im Okto­ber 2017 sind wir gestar­tet. Wir, das sind Ari­te, Anne, Flo­ri­an, Nata­lie und Nina – ver­teilt auf fünf Ein­satz­stel­len von Rügen bis Weilheim.

Damit Ihr über die Höhen und Tie­fen unse­rer Erfah­run­gen auf dem Lau­fen­den bleibt, mel­den wir uns jeden Monat aus unse­rem Trai­nee­jahr bei Euch und berich­ten von unse­ren Pro­jek­ten. Wir hof­fen, Euch mit unse­rer Begeis­te­rung anste­cken zu können! 

Am Ende der Zeit als Natur­schutz-Trai­nee ist es Zeit ein Fazit zu zie­hen. Die zwölf Mona­te im Trai­nee-Pro­gramm sind wie im Flug ver­gan­gen. Alle Pro­jek­te, Work­shops, Feld­ein­sät­ze und Hos­pi­ta­tio­nen sind abgeschlossen.

Die Ein­satz­stel­len der Naturschutz-Trainees

Erhalt und Rena­tu­rie­rung von Flüs­sen und Auen, Schutz von Wild­nis und Wild­tie­ren, Umwelt­bil­dung. Von Ber­lin bis ins 1500-See­len Dorf Lie­be­ro­se, vom Natio­nal­park auf Rügen, von der Elbe bis zur Ammer. Unse­re Ein­satz­ge­bie­te als WWF Trai­nees waren sehr viel­sei­tig. Sie haben uns Kom­ple­xi­tät und Viel­falt der Natur­schutz­ar­beit gezeigt. Für uns Trai­nees hieß das: Pro­jekt­an­trä­ge ent­wi­ckeln, Part­ner koor­di­nie­ren, Finan­zen pla­nen, geeig­ne­te För­der­pro­gram­me iden­ti­fi­zie­ren, oder Pro­jekt­ak­ti­vi­tä­ten umset­zen. Da Umwelt­schutz jedoch immer auch an der Schnitt­stel­le von Natur und Mensch ansetzt, zäh­len auch Öffent­lich­keits­ar­beit und poli­ti­sche Kom­mu­ni­ka­ti­on zum Hand­werk. Als Trai­nee bedeu­tet dies: Web­in­hal­te pla­nen, Bil­dungs­ma­te­ri­al mit­ge­stal­ten, Info­ver­an­stal­tun­gen für Inter­es­sens­grup­pen orga­ni­sie­ren und mode­rie­ren, Pres­se­ar­beit unter­stüt­zen, poli­ti­sche Doku­men­te kom­men­tie­ren und an Stel­lung­nah­men, Stra­te­gien und Posi­tio­nen mitwirken.

WWF Trainee bein Entnehmen von Proben
Bil­der­buch­na­tur­schutz im Baye­rier­schen Wald © WWF

Jeder von uns Fünf durf­te sein Pro­jekt pla­nen, gestal­ten und umset­zen. Auch hier konn­ten die The­men nicht unter­schied­li­cher sein: Ari­te über­nahm die Koor­di­na­ti­on eines inte­grier­ten Natur­schutz- und Tou­ris­mus­kon­zep­tes für die Ammer. Ich hat­te mit elf Pro­jekt­part­nern einen dritt­mit­tel­ge­för­der­ten Pro­jekt­an­trag zum grenz­über­schrei­ten­den Wild­tier­ma­nage­ment von Wisent und Elch über­nom­men. Anne, Flo­ri­an und Nata­lie gin­gen raus in die Natur. Alle drei gestal­te­ten und plan­ten Wan­der­erleb­nis­se in ihrer Regi­on. Nata­lie pro­du­zier­te klei­ne Kar­ten­bo­xen, die Wan­de­rern Infor­ma­tio­nen rund um die Krei­de­küs­te von Sass­nitz ver­mit­teln. Anne kon­zi­pier­te einen Auen­pfad für das Bio­sphä­ren­re­ser­vat Mit­tel­el­be und Flo­ri­an erstell­te ein Wege­leit­sys­tem für die Inter­na­tio­na­le Natur­aus­stel­lung in der Lie­be­ro­ser Hei­de. Als Natur­schutz-Trai­nee konn­ten wir die Pro­jek­te von der Initi­ie­rung bis zur Fer­tig­stel­lung lei­ten. Und Ver­ant­wor­tung dafür über­neh­men. Es hieß also selbst mit anpa­cken. Das ist der effek­tivs­te Weg, um sich die not­wen­di­gen Kom­pe­ten­zen für erfolg­rei­che Natur­schutz­ar­beit anzueignen.

Das A und O als Natur­schutz-Trai­nee: Teamwork!

Trotz aller Eigen­ver­ant­wor­tung für unser Trai­nee-Pro­jekt, konn­ten wir uns doch immer auf die Rücken­de­ckung unse­rer Kol­le­gen ver­las­sen. Und von der lang­jäh­ri­gen Exper­ti­se pro­fi­tie­ren. Ob im eige­nen Pro­jekt oder wäh­rend all­täg­li­cher Her­aus­for­de­rung stan­den sie uns stets zur Sei­te. Immer wie­der ergab sich auch die Mög­lich­keit mit Ihnen Kon­fe­ren­zen zu besu­chen, sie zu Inter­views zu beglei­ten oder in Sit­zun­gen von Fach­gre­mi­en zu unter­stüt­zen, um auch so Erfah­rung im Natur­schutz zu sam­meln. Gleich­zei­tig konn­ten wir unse­re Ein­satz­stel­len tat­kräf­tig unter­stüt­zen und durch unse­re Arbeit ent­las­ten. Ohne Team­work funk­tio­niert im Natur­schutz gar nichts!

Gera­de des­halb stan­den auch wir Trai­nees in regel­mä­ßi­gem Aus­tausch. Schließ­lich saßen wir – wenn auch in alle Him­mels­rich­tun­gen ver­streut — im sel­ben Boot. So konn­ten wir uns in den Her­aus­for­de­run­gen des oft sehr for­dern­den Arbeits­all­tags unter­stüt­zen. So wuchs der Zusam­men­halt zwi­schen uns fünf Trai­nees ste­tig. Er wird mit Sicher­heit über die­ses Jahr hinausreichen.

Die Add-ons: Work­shops, Feld­ein­satz und Hospitation

Was das Trai­nee-Jahr der Alli­anz Umwelt­stif­tung und des WWF von ande­ren Pro­gram­men unter­schei­det, sind die vie­len Lern- und Erfah­rungs­mög­lich­kei­ten. Wir tra­fen uns regel­mä­ßig in Ber­lin zu ein­wö­chi­gen Work­shops. Die­se wur­den sowohl von exter­nen Refe­ren­ten, als auch von Kol­le­gen aus dem WWF und der Alli­anz Umwelt­stif­tung vor­be­rei­tet und durch­ge­führt. Die The­men: Pro­jekt­ma­nage­ment, Stra­te­gie und Wir­kung, Finan­zen und Fund­rai­sing, Kam­pa­gnen­ma­nage­ment sowie Kom­mu­ni­ka­ti­on in der Poli­tik und mit ande­ren Stake­hol­dern. Die­ser theo­re­ti­sche Input ergänz­te ziel­ge­rich­tet unse­re prak­ti­sche Arbeit.

Der vier­wö­chi­ge Feld­ein­satz und die ein­wö­chi­ge Hos­pi­ta­ti­on waren für uns die Chan­ce noch ein­mal in ganz ande­re Berei­che des Natur­schut­zes zu schnup­pern. Die­je­ni­gen von uns, die vor allem in den Büros tätig sind, zog es raus in die Natio­nal­parks Baye­ri­scher Wald und Unte­res Oder­tal. Die­je­ni­gen, die wie­der­um in ihren Ein­satz­stel­len ab und an im Außen­ein­satz waren, zog es in die WWF Büros in Ber­lin, Ham­burg und sogar nach Ser­bi­en. Eine idea­le Ergän­zung zu unse­rer Arbeit in den Einsatzstellen.

Ein beson­de­res High­light bil­de­ten die Ver­an­stal­tun­gen der Alli­anz Umwelt­stif­tung. Im Mai reis­ten wir daher alle in den Süden, um — umge­ben von der baye­ri­schen Natur – die all­jähr­lich statt­fin­den­den Bene­dikt­beu­rer Gesprä­che zu besu­chen, ein Forum für die Dis­kus­si­on grund­le­gen­der Umwelt­the­men. Auf der Preis­ver­lei­hung des Wett­be­wer­bes „Deut­scher Kli­ma­preis der Alli­anz Umwelt­stif­tung“ begeis­ter­ten uns die außer­ge­wöhn­li­chen Pro­jek­te der Gewinn­erschu­len, die inno­va­ti­ve Ideen zum Kli­ma­schutz bieten.

Was bringt die Zukunft für uns Trainees?

Die drän­gends­te Fra­ge, die uns fünf Trai­nees momen­tan beschäf­tigt: Wie geht es wei­ter? Das Trai­nee-Pro­gramm bie­tet ein indi­vi­du­el­les Bewer­bungs­coa­ching mit exter­nen Trai­nern. Zudem unter­stüt­zen uns natür­lich auch unse­re Betreu­er und Arbeits­kol­le­gen bei der Job­su­che, die auf ein wei­tes Netz­werk im natio­na­len und inter­na­tio­na­len Natur­schutz zurück­grei­fen können.

Unser Fazit also: Es lohnt sich! Für jeden der Natur­schutz in Nicht­re­gie­rungs­or­ga­ni­sa­tio­nen ken­nen­ler­nen, Exper­ti­se auf­bau­en und Pro­jekt­ma­nage­ment von der Pike auf ler­nen will, ist das Trai­nee-Pro­gramm der Alli­anz-Umwelt­stif­tung und des WWF genau richtig.

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3 Kommentare

  1. Davut
    25. September 2018
    Antworten

    Dan­ke für das Fazit. Nach dem ich die­sen Arti­kel gele­sen habe, kann ich mir vor­ste­len, wie ein WWF Tra­ni­ee ist. Ich wer­de eure Arti­kel wei­ter ver­fol­gen, weil sie sehr inter­es­sant und hilf­reich sind. Wei­ter so!

    • 15. Oktober 2018
      Antworten

      Lie­ber Davut, vie­len Dank für dein posi­ti­ves Feed­back. Übri­gens fin­dest du die Stel­len­an­ge­bo­te für die fünf neu­en Trai­nee­po­si­tio­nen hier. Die Bewer­bungs­frist läuft noch bis Ende Oktober.

  2. Rabea
    8. Oktober 2018
    Antworten

    Der Bei­trag war sehr hilf­reich für mich. Ein Trai­nee beim WWF spricht mich sehr an. Ich möch­te noch ger­ne fra­gen, was ihr so durch­schnitt­lich brut­to ver­dient habt im Monat?
    Lie­be Grüße

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