Folgt uns durchs Traineejahr!
„Werdet Naturschutzprofi“, kündigten der WWF Deutschland und die Allianz Umweltstiftung in einer Stellenausschreibung für eine neue Ausbildung im Naturschutz an. Ein einjähriges Programm soll Trainees deutschlandweit an Managementaufgaben in Natur- und Umweltschutzorganisationen heranführen. Im Oktober 2017 sind wir gestartet. Wir, das sind Arite, Anne, Florian, Natalie und Nina – verteilt auf fünf Einsatzstellen von Rügen bis Weilheim.
Damit Ihr über die Höhen und Tiefen unserer Erfahrungen auf dem Laufenden bleibt, melden wir uns jeden Monat bei Euch und berichten von unseren Projekten. Wir hoffen, Euch mit unserer Begeisterung anstecken zu können!
Zu Beginn unseres Traineeprogramms habe ich euch zu den Kreidefelsen auf die Insel Rügen mitgenommen. Mittlerweile ist Halbzeit im Traineejahr. Es scheint Ewigkeiten her zu sein, seit Arite, Nina, Florian, Anne und ich uns zum ersten mal in der WWF-Zentrale trafen. Bei der Kick-Off-Veranstaltung im Oktober 2017 erfuhren wir damals, was das Traineeprogramm für uns bereithält. Uns war klar: Wir werden uns in alle Himmelsrichtungen aufteilen und an verschiedenen Schwerpunkten arbeiten. Doch was macht man als Naturschutz-Trainee eigentlich neben der Arbeit an den Einsatzstellen?
Wir staunten nicht schlecht über unseren Jahresplan mit Workshop-Wochen und einem vierwöchigen Feldeinsatz, den unsere Betreuerin Jasmin vorstellte. Auf der ersten von unzähligen Flipcharts voller Ideen und Tagespläne prangte ein Leuchtturm. Und darunter ein Weg – unser Weg. Wer eine Vorstellung vom Ziel hat kann leichter darauf hinarbeiten. Das Programm wird darauf abgestimmt, unsere Entwicklungsziele das Traineejahr über zu erreichen und uns für den weiteren Berufsweg zu wappnen.
Wie eine Workshop-Woche beim WWF aussieht
So rauchten uns zum Beispiel ordentlich die Köpfe bei einem Workshop zu „Strategie und Wirkung & Finanzen und Fundraising“. Eine typische Workshop-Woche in der wir uns zusammen weiterbilden, könnt ihr euch ungefähr so vorstellen:
Montag: Nach Wochen der Trennung wieder zusammen für einem Vortrag über die nationale & internationale WWF Strategie.
Dienstag: Wir entwerfen eine Idee für die Mittelakquise zur Rückkehr der Luchse in den Schwarzwald und zum 2° Campus, einem WWF-Umweltbildungsformat für Schüler.
Mittwoch: Beim Workshop über Teamentwicklung machen wir uns selbst zum Versuchsobjekt und analysieren unser Verhalten in der Gruppe.
Donnerstag: Wir erhalten bei einem Vortrag von Dr. Lutz Spandau Einblicke in die Arbeit der Allianz Umweltstiftung.
Freitag: Wir wagen uns in die Welt der Förderanträge.
Bei der Feedback-Runde zum Abschluss stellt sich heraus: Die Woche war wieder einmal spannend und viel zu kurz! Im April werden wir das nächste Mal zusammenkommen, um einen Einblick in die politische Lobby- und Kampagnenarbeit im Naturschutz zu erhalten.
Aber nicht nur Workshops begleiten uns durch das Jahr, es gibt auch andere Formate wie Hospitationen oder Feldeinsätze.
Auf einen Besuch bei…
Viel zu interessant sind andere Einsatzstellen und Personen, um nicht auch dort einmal an die Tür zu klopfen. Wir können während des Programms auch in andere Büros und Abteilungen vom WWF hineinschauen. Einige von uns verschlägt es in die WWF-Zentrale, andere zieht es in die Einsatzstellen der anderen Trainees. Für mich wird es im Juni bei einem Young Panda Camp „Ab in den Urwald“ gehen, um weitere Erfahrungen in der Umweltbildung zu sammeln.
Belgrad calling
Ich finde meinen Arbeitsplatz im Nationalpark Jasmund großartig. Auch oder gerade, weil die Natur mir auch mal einen Strich durch die Rechnung macht: Wie an diesem Tag im März. Ich bereitete mich auf einen wichtigen Skype-Anruf vom WWF-Büro in Serbien vor, um meine Aufgaben während des kommenden Feldeinsatzes im Mai zu besprechen. Um die Umweltbildungsarbeit in anderen Nationalparks zu erleben (und zu unterstützen) werde ich für einen Monat in Belgrad und im Nationalpark Tara arbeiten. Doch wir sind eingeschneit, samt Antennen. Der Empfang ist wieder einmal aussichtslos verschwunden. Die Kreidefelsen sind im Schneesturm kaum zu erkennen.
Zum Glück ließ sich das Gespräch am Ende doch noch retten und wir konnten meine kommenden Aufgaben besprechen. Dazu gehören die Planung und Durchführung von Workshops während der „WWF Academy for Nature“ im Nationalpark Tara, Vorträge zur Bildungsarbeit in deutschen Großschutzgebieten und der Aufbau einer Kooperation zwischen Schulen und den Schutzgebieten. Der Monat in einer anderen Arbeitsstelle soll es uns ermöglichen, unser Fach- und Praxiswissen zu vertiefen und neue Perspektiven auf Strukturen im Naturschutz zu gewinnen.
Momentan genieße ich aber noch das geruhsame Rügen, die alten Wälder — und die scheinbar nie endenden Schneestürme.
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