Auen­lehm an den Schu­hen – Natur­schutz-Trai­nee an der Mitt­le­ren Elbe


Elbe: Winterlich mystische Elbauen
Winterlich mystische Elbauen © Anne Lewerentz / WWF

Folgt uns durchs Traineejahr!

Wer­det Natur­schutz­pro­fi“, kün­dig­ten der WWF Deutsch­land und die Alli­anz Umwelt­stif­tung in einer Stel­len­aus­schrei­bung für eine neue Aus­bil­dung im Natur­schutz an. Ein ein­jäh­ri­ges Pro­gramm soll Trai­nees in fünf ver­schie­de­nen Ein­satz­stel­len deutsch­land­weit an Manage­ment­auf­ga­ben in Natur- und Umwelt­schutz­or­ga­ni­sa­tio­nen her­an­füh­ren. Im Okto­ber 2017 sind wir gestar­tet. Wir, das sind Ari­te, Anne, Flo­ri­an, Nata­lie und Nina – ver­teilt auf fünf Ein­satz­stel­len von Rügen bis Weilheim.

Damit Ihr über die Höhen und Tie­fen unse­rer Erfah­run­gen auf dem Lau­fen­den bleibt, mel­den wir uns jeden Monat aus unse­rem Trai­nee­jahr bei Euch und berich­ten von unse­ren Pro­jek­ten. In unse­rem zwei­ten Blog­ein­trag nimmt Euch Anne mit an die Elbe. Wir hof­fen, Euch mit unse­rer Begeis­te­rung anste­cken zu können! 

Auf in den Osten – Von den Alpen­flüs­sen an die Elbe

Und es geht wei­ter auf der Rei­se: Nach dem Besuch der Krei­de­fel­sen mit Nata­lie ging es im letz­ten Blog­bei­trag unse­rer Trai­nee-Rei­he mit Ari­te an ober­baye­ri­sche Alpen­flüs­se. An den Alpen bin ich auf­ge­wach­sen – die ken­ne ich. Für mein Trai­nee-Jahr woll­te ich etwas Neu­es ken­nen­ler­nen, mich mit den gro­ßen Flüs­sen beschäf­ti­gen. Des­we­gen bewarb ich mich für die Mitt­le­re Elbe, an der es seit 2001 ein Pro­jekt­bü­ro des WWF gibt. Und das ist mei­ne Trai­nee-Ein­satz­stel­le für ein Jahr geworden.

Mehr Raum für die Mitt­le­re Elbe 

Für mich sind Auen­land­schaf­ten beson­ders span­nen­de Lebens­räu­me: Wenn Flüs­se nicht ein­ge­deicht sind (lei­der sind sie das in den meis­ten Fäl­len), gestal­ten sie selbst durch ihre Kraft ihre Umge­bung, die Auen. Dadurch ent­steht ein unglaub­lich viel­fäl­ti­ges Mosa­ik aus Fluss, Alt­wäs­sern und Dünen, bewach­sen mit Auwäl­dern und Wiesen.

Das WWF-Büro Mitt­le­re Elbe setzt Pro­jek­te an der Elbe rund um Des­sau und der Mul­de, einem Zufluss der Elbe, um. Das umfang­reichs­te und schon „ältes­te“ ist das „Natur­schutz­groß­pro­jekt Mitt­le­re Elbe“. Hier wur­de mit der momen­tan größ­ten Deich­rück­ver­le­gung Deutsch­lands der Elbe Raum zurück­ge­ge­ben und ein alter Auwald­be­reich wie­der über­flut­bar gemacht. Dadurch kann bei Hoch­was­ser das Was­ser wie­der in die Brei­te flie­ßen und somit lan­det ein Teil davon nicht fluss­ab­wärts in einem Keller.

 

Elbe: Der Zufluss Mulde bei Dessau
Ein in Stre­cken frei flie­ßen­der Fluss – Die „Wil­de Mul­de“ bei Des­sau © Anne Lewerentz/ WWF

 

Mei­ne Arbeit in Des­sau — Auen­lehm an den Schuhen

Im Des­sau­er WWF-Team wur­de ich sehr herz­lich auf­ge­nom­men und sofort in alle Pro­jek­te mit ein­ge­bun­den. Doch es bleibt auch genug Zeit zu ler­nen: Mich ein­le­sen, die Gebie­te ken­nen­ler­nen, Kon­fe­ren­zen besu­chen oder mich mit der Euro­päi­schen Was­ser­rah­men­richt­li­nie beschäftigen.

Natür­lich sit­ze ich die meis­te Zeit im Büro, schrei­be Tex­te und E‑Mails, lese, erstel­le Kar­ten und Fly­er, tele­fo­nie­re… Aber immer wie­der gibt es auch prak­ti­sche Din­ge drau­ßen zu tun: Gleich zu Beginn konn­te ich das Pro­jekt „Wil­de Mul­de“ bei einer öffent­li­chen Ver­an­stal­tung am Fluss unter­stüt­zen, bei der den inter­es­sier­ten und auch durch­aus kri­ti­schen Des­sau­ern das Pro­jekt vor­ge­stellt wur­de. Nach den Herbst­stür­men muss­ten die Wege auf Sturm­schä­den kon­trol­liert und Wuchs­hül­sen von klei­nen Bäu­men wie­der auf­ge­rich­tet wer­den. Ich pflanz­te hei­mi­sche Auen­wie­sen­pflan­zen, wie die wun­der­schö­nen Sibi­ri­schen Schwert­li­li­en. Wild­tier­ka­me­ras wer­den regel­mä­ßig gewar­tet, auf denen wir neben Wild­schwei­nen und Rehen auch schon Wild­kat­zen und Biber ent­deck­ten. Außer­dem durf­te ich eine Wie­der­auf­fors­tungs­maß­nah­me von Hart­holzaue mit beglei­ten, bei der meh­re­re Hekt­ar Ulmen, Eschen und ande­re Arten gepflanzt wurden.

Und jedes Mal, wenn ich drau­ßen war, sind die Schu­he schwer vom Auen­lehm, der sich über­all anhaf­tet. Aber damit kann ich sehr gut leben! 😉

Elbe: Schwertlilien werden vorbereitet
Hei­mi­sche Sibi­ri­sche Schwert­li­li­en wer­den zum Ein­pflan­zen in die Aue vor­be­rei­tet © Anne Lewer­entz / WWF

Und was bringt 2018?

Das neue Jahr wird span­nend hier in Des­sau: Das Natur­schutz­groß­pro­jekt und das Pro­jekt „Elbau­en bei Vock­e­ro­de“ wer­den ihren Abschluss fin­den und somit ste­hen gro­ße Ver­an­stal­tun­gen an. Aber beson­ders span­nend: Wir pla­nen, wel­che Pro­jek­te im Anschluss kom­men könn­ten, sam­meln dazu Ideen, schrei­ben Projektanträge.

Für mich eine inten­si­ve Zeit, in der ich viel ler­nen und erle­ben kann — drin­nen am Schreib­tisch und drau­ßen in der Aue!

Habt ihr Fra­gen zum Trai­nee­pro­gramm, mei­ner Arbeit oder ganz all­ge­mein zur Mitt­le­ren Elbe oder dem WWF? Schreibt mir hier!

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1 Kommentar

  1. 2. Mai 2018
    Antworten

    Etwas Bewe­gung Drau­ßen ist doch super. Ich wünsch­te ich wür­de mehr Zeit drau­ßen ver­brin­gen und weni­ger vor dem Com­pu­ter hocken.

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