Sur­fen und Umwelt: Hang Loo­se, aber grün


Surfen und Umwelt: Surfer am verdreckten Strand bei Rio, Brasilien
Surfen und Umwelt: Surfer am verdreckten Strand bei Rio, Brasilien© picture alliance / ESTADAO CONTEUDO / Alex Ribeiro

Wer surft liebt das Meer, liebt den Strand. Vor der Kraft des Was­sers haben wir Respekt, jeder von hat auch schon kräf­ti­ge Schlü­cke Salz­was­ser genom­men. Unfrei­wil­lig, aber lehr­reich. Weit­ge­reis­te Surfer:innen sol­len alle Welt­mee­re am Geschmack erken­nen kön­nen. Klei­ner Scherz. Aber ich fin­de: Wir ver­brin­gen so viel Zeit am und im Was­ser, da sollt doch gera­de uns eine intak­te Umwelt beson­ders am Her­zen liegen.

Vie­le Surfer:innen küm­mern sich um die Umwelt

Wir Surfer:innen sind von einer intak­ten Umwelt und beson­ders von einem intak­ten Lebens­raum Oze­an abhän­gig! Nie­mand will in Abwas­ser oder Plas­tik­müll baden oder sur­fen. Vie­le Sur­fen­de sam­meln schon Müll am Strand, kämp­fen für den Schutz der Mee­re, vie­le sind Vega­ner. Das ist gut. Gleich­zei­tig haben wir ein Pro­blem. Das bes­te Bei­spiel bin ich selbst.

Surfen und Umwelt: Surfer treibt in Meer von Algen
Sur­fer treibt in Meer von Algen CC0 Tom­my Lis­bin https://unsplash.com/photos/HERTferXoIo

Und was mit Sur­fen und dem Reisen?

Ich woh­ne in Ber­lin. Was auf sei­ne Ber­li­ner Art sehr geil ist, aber echt weit weg vom Meer liegt. Ok, zur Ost­see sind es nur ein paar Stun­den und es gibt sogar Züge zur Küs­te. Wirk­lich brauch­ba­re Wel­len gibt es aber erst an der fran­zö­si­schen Atlan­tik­küs­te (außer an ein paar legen­dä­ren Tagen in Däne­mark). Ber­lin — Biar­ritz, das sind 1500 Kilo­me­ter ein Weg. Mit dem Zug echt schwer zu errei­chen. Von den wirk­li­chen Surf­pa­ra­die­sen in Asi­en oder Ame­ri­ka will ich gar nicht anfan­gen. Natür­lich ken­ne ich die Zah­len, ein Flug zu den Traum­strän­den nach Kali­for­ni­en macht sechs Ton­nen Co2. Da wird mir ganz schlecht. Kogni­ti­ve Dis­so­nanz, sagen da klu­ge Leu­te dazu.

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Natür­lich flie­gen nicht nur Surfer:innen. Aber viel­leicht liegt uns die Umwelt wirk­lich mehr am Her­zen. Unse­re Umwelt­er­fah­run­gen sind eben direk­ter als die beim Gol­fen. Ich enga­gie­re mich daher seit Jah­ren bei der Sur­fri­der Foun­da­ti­on. Die­se NGO wur­de 1984 in Mali­bu gegrün­det, als sich das Was­ser an die­sem fast hei­li­gen Ort des Sur­fens zuneh­mend zur Dreck­brü­he ver­wan­del­te. Die Arbeit hat­te Erfolg, die Was­ser­qua­li­tät wur­de wie­der besser.

In Deutsch­land sind wir seit 2011 aktiv und ver­su­chen unse­ren Sport mit Umwelt­schutz zu ver­bin­den. Wir enga­gie­ren uns haupt­säch­lich gegen die Ver­mül­lung der Mee­re und den Schutz loka­ler Surfspots auf allen Ebe­nen. Wir haben viel­leicht mit den inzwi­schen so popu­lä­ren Beach Clean Ups ange­fan­gen. Klar, an den Ursa­chen des Plas­tik­mülls ändert das Nichts. Aber es setzt ein Zei­chen. Und manch­mal hilft es einem selbst, wenn man den Dreck ein­fach nicht, mehr sehen kann. Egal wo. Wir haben in Ber­lin auch schon Parks auf­ge­räumt. Kron­kor­ken und Kip­pen gehö­ren genau­so wenig in den Park wie an den Strand, wa, lie­be Berliner:innen?

Surfen und Umwelt: Gruppenfoto Strand Clean Up
Wer sur­fen kann, kann auch auf­räu­men © Sur­fri­der Foun­da­ti­on Germany

Was wir aber vor allem wol­len, ist Surfer:innen und eigent­lich allen Wassersportler:innen Ver­ant­wor­tung für das eige­ne Han­deln in der Natur mitzugeben.

Hier sind eini­ge Punk­te zu Sur­fen und Umwelt, die wir euch ger­ne mit an den Strand geben würde:

  • Lasst kei­nen Müll zurück! Am bes­ten sam­melst Du sogar Müll auf. Auf dem Weg aus dem Was­ser fin­det man lei­der immer etwas. Wir sagen: Take 3 for the Sea!
  • Beach­te die loka­len Strand­re­geln, gera­de in Bezug Natur­schutz­ge­bie­te. Ach­te auf See­vö­gel­brut­zei­ten beim Kiten oder den Küs­ten­schutz und lau­fe eben nicht nicht durch die Dünen und das Strandgras.
  • Orga­ni­siert eure Logis­tik so nach­hal­tig wie mög­lich. Zum Bei­spiel mit Fahr­ge­mein­schaf­ten. Es muss nicht jeder mit sei­nem eige­nen Van ankommen.
  • Sag Nein zu Plas­tik! Mehr­weg­ver­pa­ckun­gen für eure Snacks und Kaffee/Tee nach dem Surf. Ehren­sa­che, oder?
  • Für viel Surf-Zeug gibt es grü­ne Alter­na­ti­ven. Vom Brett zum Surf Wachs, vom Wetsu­it bis zur Son­nen­creme. Macht Euch schlau und nehmt das Bessere.
  • Ach­tet auf­ein­an­der und respek­tiert die Regeln.
  • Enga­giert euch! Eine Mög­lich­keit sind in der Regel (Beach) Clean Ups. Hier kannst Du selbst Clean Ups orga­ni­sie­ren oder dar­an teilnehmen.
  • Der Welt­ver­band World Surf League hat ver­kün­det, den Koh­len­stoff­di­oxid-Ver­brauch aller Flü­ge mit Spen­den für Umwelt­schutz­pro­gram­me aus­zu­glei­chen. Bes­ser wäre nicht zu flie­gen, aber wenn es sein muss, kannst Du das ja viel­leicht auch machen. Zum Bei­spiel hier.

Wir lie­ben das Meer. Es ver­dient unse­ren aller­größ­ten Respekt. Daher mei­ne drin­gen­de Bit­te an alle: Genießt das Meer — und gebt mehr zurück, als Euch das Meer gibt.

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