Im Supermarkt türmen sich wieder Orangen und Mandarinen. Gesund und lecker. Was wir nicht sehen sind die hochgefährlichen Pestizide, die beim konventionellen Anbau verwendet werden. Das wollen wir ändern. Und wir haben Erfolg!
Pflanzenschutzmittel hört sich ja eher positiv an. Ich halte jedoch den Begriff Pestizide für treffender, vom lateinischen pestis „Seuche“ und caedere „töten“. Oder Schädlings- und Pflanzenbekämpfungsmittel. Denn darum geht es. Pestizide sind teils hochgiftige Wirkstoffe, in flüssiger Form oder als Pulver verfügbar. Sie werden weltweit flächendeckend auf Feldern und Äckern, Wiesen und Wäldern eingesetzt, um „unerwünschte“ Pflanzen, Tiere und Bodenorganismen zu töten und von den Monokulturen fern zu halten, in denen wir unser Obst und Gemüse anbauen.
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Pestizide schädigen aber eben nicht nur die „unerwünschten“ Tiere und Pflanzen. Der großflächige und häufig auch präventive Einsatz von Pestiziden ist, neben der Rodung von Wäldern, die Hauptursache für den Rückgang der an Land lebenden Artenvielfalt weltweit.
Konventioneller spanischer Orangen- und Mandarinenanbau
Geht der Anbau von Zitrusfrüchten auch ohne Pestizide?
Seit dem Jahr 2015 arbeiten wir mit EDEKA im Rahmen unserer strategischen Partnerschaft mit Orangen- und Mandarinenproduzenten in Andalusien an der Verbesserung des konventionellen Anbaus. Also daran, Wasser effizient zu nutzen, Düngemittel nachhaltig einzusetzen und die Bodenfruchtbarkeit zu erhöhen. Und für eine Förderung der Artenvielfalt im Anbaugebiet und eben daran, keine hochgefährlichen Pestizide in der Produktion auszubringen. Sowie den Einsatz von Schädlings- und Pflanzenbekämpfungsmitteln ganz allgemein deutlich zu reduzieren.
Ein simples Prinzip hilft — und der Marienkäfer
Die Ergebnisse unserer Arbeit erstaunen mich immer wieder. Dabei greifen wir auf ein letzten Endes simples Prinzip zurück. Ein stark reduzierter Einsatz von Herbiziden fördert das Aufkommen von Beikräutern im Anbaugebiet. Es entstehen sogenannte Grünstreifen. Diese wiederum bieten Nützlingen ein Refugium und schützen gleichzeitig den Boden vor Erosion. Der Marienkäfer ist ein solcher Nützling. Er futtert gerne Blattläuse. Blattläuse wiederum sind im Orangen- und Mandarinenanbau eine Plage und werden normalerweise mit Insektiziden bekämpft. Mittlerweile 23 Marienkäferarten wurden bis Ende 2019 auf unseren Projektfarmen gesichtet. Sie helfen uns, neben weiteren nützlichen Arten, auf natürliche Weise bei der Kontrolle von Plagen. Das bedeutet mehr ökologisches Gleichgewicht im Anbaugebiet, und deutlich weniger Pestizide.
78 Prozent weniger Pestizide!
Um 78 Prozent konnten wir den Einsatz von Schädlings- und Pflanzenbekämpfungsmitteln bis dato reduzieren. Von 10,3 Kilo pro Hektar und Jahr auf 2,3. Hochgefährliche Pestizide werden überhaupt nicht mehr ausgebracht. Und ganz wichtig dabei: Es ist auch gar nicht nötig, wenn man die Natur mehr Natur sein lässt!
Jetzt die Petition gegen die Entwaldung unterschreiben! Danke!
Wichtig wäre für mich zu wissen — und ich hoffe, jemand, der mir das beantworten kann, sieht das hier! — ob ich die Orangenschale von den WWF-Orangen gefahrlos beim Kochen und Backen nutzen kann. Bei unserer Lebensmittellieferung mussten nämlich die Bio-Orangen durch WWF-Orangen ersetzt werden, und ich wollte dieses Wochenende eigentlich Kuchen backen.