Wo die Bana­nen blühen


Je besser die Banane desto geringer der ökologische Fußabdruck. ©Josef-Muellek-iStock-Getty-Images

Bana­nen gehö­ren zum Lieb­lings­obst der Deut­schen. Pro Kopf ver­spei­sen wir  hier­zu­lan­de fast zwölf Kilo der gel­ben Früch­te im Jahr. Doch der öko­lo­gi­sche Fuß­ab­druck der Lecke­rei aus den Tro­pen ist nach wie vor tief und die Arbeits­be­din­gun­gen auf vie­len Plan­ta­gen stark ver­bes­se­rungs­wür­dig. Aus die­sen Grün­den arbei­tet der WWF gemein­sam mit EDEKA seit 2014 an einer bes­se­ren Bana­ne. Das Ziel des Pro­jek­tes ist es, den kon­ven­tio­nel­len Bana­nen­an­bau nach­hal­ti­ger zu gestal­ten.  Zu den The­men­fel­dern, die im Rah­men des Pro­jekts bear­bei­tet wer­den, gehö­ren der Schutz natür­li­cher Öko­sys­te­me, Was­ser- und Abfall­ma­nage­ment, inte­grier­tes Anbau­ma­nage­ment sowie die För­de­rung der Boden­ge­sund­heit, Kli­ma­schutz und sozia­le Ver­ant­wor­tung. Ein Ortsbesuch.

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Besuch in Cos­ta Rica

Inzwi­schen gehö­ren Modell­plan­ta­gen aus Ecua­dor, Kolum­bi­en und seit zwei Jah­ren auch aus Cos­ta Rica zum Pro­jekt. Auf einer die­ser Plan­ta­gen in Cos­ta Rica waren wir jetzt zu Gast. Wir, das sind vom Susan­ne Zan­der und Aria­ne Merx WWF Deutsch­land. Das Beson­de­re an der Plan­ta­ge in Cos­ta Rica ist, dass sie zu einer Uni­ver­si­tät, der EARTH Uni­ver­si­ty in der Pro­vinz Limón an der Ost­küs­te Cos­ta Ricas, gehört. Die Uni bil­det Agrarwissenschaftler:innen aus, und sie kön­nen hier theo­re­ti­sche und  prak­ti­sche Erfah­run­gen über  Anbau­me­tho­den vor Ort sam­meln, um die Erkennt­nis­se in ihre zukünf­ti­gen Jobs ein­zu­brin­gen und zu erweitern.

Bana­nen aus Cos­ta Rica, Lecke­rei aus den Tro­pen  © Denis-Uenver-WWF.jpg

Aka­de­mi­sche Bananen

Hin­ter­grund unse­rer Rei­se war ein Pro­jekt-Work­shop mit den Part­nern Dole und der EARTH Uni­ver­si­ty. Außer­dem dabei waren  Projektpartner:innen, Fachexpert:innen und Kolleg:innen aus WWF-Län­der­bü­ros, die das Pro­jekt in den ver­schie­de­nen Län­dern betreu­en. Eines der erklär­ten Zie­le des Tref­fens war es, die Par­tei­en bes­ser zu ver­net­zen. Beson­ders inter­es­sant war aber der Tagungs­ort: Wir waren auf dem weit­läu­fi­gen Cam­pus der EARTH Uni­ver­si­ty untergebracht.

Die Uni expe­ri­men­tiert mit ver­schie­de­nen Arten des Bana­nen­an­baus. Das Lehr­an­ge­bot kom­bi­niert die Ver­mitt­lung theo­re­ti­scher Inhal­te mit Trai­ning im Feld, wo die Stu­die­ren­den vie­le Stun­den der Woche ver­brin­gen. Dafür betreibt die Hoch­schu­le ver­schie­de­ne Far­men mit unter­schied­li­chen Ansät­zen. Neben dem kon­ven­tio­nel­len Anbau gibt es  Bio-Anbau­flä­chen. In dem gemein­sa­men Pro­jekt mit EDEKA geht es um Anbau­prak­ti­ken, um den kon­ven­tio­nel­len Bana­nen­an­bau umwelt- und sozi­al­ver­träg­li­cher zu gestal­ten. Dazu gehört, einen bestimm­ten Anteil der kon­ven­tio­nel­len Farm­flä­che in natür­li­che Schutz­zo­nen umzu­wan­deln und bereits bestehen­de Öko­sys­te­me zu erhalten.

Bana­ne ist nicht gleich Banane

Auf der Bio-Farm durf­ten wir die schon seit den 60er-Jah­ren nicht mehr kom­mer­zi­ell expor­tier­te Bana­nen­sor­te „Gros Michel“ pro­bie­ren. Es wun­dert uns nicht, dass Gour­mets sie für ihren Geschmack in höchs­ten Tönen loben. Vor Ort gereift, schmeck­te die „Gros Michel“ süßer und inten­si­ver als die „Caven­dish-Sor­te“, die wir in Deutsch­land fast grün aus dem Super­markt­re­gal kaufen.

Dar­über hin­aus lern­ten wir neben zahl­rei­chen ande­ren Bana­nen­sor­ten einen soge­nann­ten „Man­da­la-Gar­ten“ ken­nen, der von Stu­die­ren­den betreut und beforscht wird. Es ist ein in kon­zen­tri­schen Krei­sen ange­ord­ne­ter Obst- und Gemü­se­gar­ten, der auf tra­di­tio­nel­len und alter­na­ti­ven Anbau­prin­zi­pi­en beruht. Hier fin­det sich von Ana­nas über Dill und Obst­bäu­men eine Viel­zahl wei­te­rer Anbau­pro­duk­te. Auch die loka­len Tie­re wer­den im Man­da­la-Gar­ten mit­ge­dacht – für Gän­se und Vögel gibt es im Zen­trum des Gar­tens einen klei­nen Teich, der zur Bewäs­se­rung genutzt wird und des­sen Was­ser durch die Aus­schei­dun­gen der Enten nähr­stoff­reich ist. Wei­ter­hin wird in der Nähe Kakao ange­baut, der von den Stu­die­ren­den zu Scho­ko­la­de wei­ter­ver­ar­bei­tet wird. Auf dem wöchent­li­chen klei­nen Markt der Uni wer­den die Erzeug­nis­se der Far­men anschlie­ßend verkauft.

Die Hoch­schu­le expe­ri­men­tiert mit ver­schie­de­nen Anbau­me­tho­den © Susan­ne-Zan­der/WWF
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Natur auf dem Campus

Die EARTH hat uns mit ihrem weit­rei­chen­den Cam­pus und der Span­ne der dort prak­ti­zier­ten Anbau­me­tho­den sehr beein­druckt. Auch die Tier­welt ist viel­sei­tig – neben Faul­tie­ren, die sich sowohl auf den Plan­ta­gen als auch auf dem Cam­pus selbst neben und in ihren Lieb­lings­bäu­men tum­mel­ten, haben wir ein Opos­sum, zahl­rei­che gro­ße Spin­nen, rie­si­ge Amei­sen und selbst einen Tukan beob­ach­ten kön­nen. Angeb­lich soll es dort sogar einen Jagu­ar geben, der sich in der Coro­na-Zeit bis auf die geteer­ten Stra­ßen der Uni getraut habe. Wir sind ihm lei­der ‑oder zum Glück- nicht in frei­er Wild­bahn begeg­net. Nach einem erfolg­rei­chen Pro­jekt­work­shop sind wir mit vie­len ein­drucks­vol­len Erin­ne­run­gen nach Hau­se geflo­gen und freu­en uns schon jetzt auf unse­ren nächs­ten Besuch. Pura vida!

 

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