Die Wissenschaft zeigt uns: Der Schutz der biologischen Vielfalt kann nicht länger warten. Naturschutz ist systemrelevant — nicht nur für die Wirtschaft, sondern für den ganzen Planeten.
In einer Studie der Leopoldina haben sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Disziplinen Biodiversität, Ökologie, Ökonomie, Anthropologie und integrierter Landsystem-Forschung mit Fragen der globalen Krise der biologischen Vielfalt befasst. Die Forschergruppe der Wissenschaftsakademie warnt darin eindringlich vor den Folgen der Biodiversitätskrise und des weltweiten Artensterbens. Die Studie zeigt aber auch politische Handlungsoptionen auf. Dabei geht es vor allem um die ökologischere Ausrichtung des Agrarsektors, auch und gerade bei uns vor der Haustür.
Ich kann mich den Schlussfolgerungen der Wissenschaftler nur anschließen. Die Zerstörung der Tropenwälder und der Verlust an biologischer Vielfalt sind fast überall auf der Welt auf intensive und nicht nachhaltige Landwirtschaft zurückzuführen. Wir brauchen eine Neuausrichtung für Landwirte, Natur und Verbraucher. Dazu gehört natürlich auch eine Verringerung des hohen Fleischkonsums und eine ökonomische „Einpreisung des ökologischen Fußabdrucks”, wie von der Leopoldina vorgeschlagen.
Corona: Unterschreiben Sie für grüne Konjunkturprogramme!
Von der Covid-19-Pandemie bis zum Dürrestress für Felder und Wälder wird uns gerade in diesen Zeiten deutlich vor Augen geführt, wie gravierend die Wechselwirkungen zwischen unserem Handeln und der Natur sind. Neben der langfristigen EU-Biodiversitätsstrategie werden auch die kurzfristigen Wirtschaftshilfen darüber entscheiden, ob Deutschland und Europa in Zukunftsfähigkeit investieren. Alte Technologien bringen uns nicht weiter. Jetzt kommt es darauf an Wettbewerbsfähigkeit, wirtschaftliche Stabilität und Wohlstand mit Klima- und Biodiversitätsschutz zu verbinden!
Wir brauchen nachhaltigere Landwirtschaft!
Die Ergebnisse der Leopoldina zeigen eindeutig, dass wir eine nachhaltigere Landwirtschaft brauchen. Landwirte müssen entlohnt werden, wenn sie nachweislich Klima und Grundwasser schützen und biologische Vielfalt auf ihren Betrieben fördern. Das macht unsere Landwirtschaft auch krisenfester.

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Eine entsprechende Agrarpolitik muss auch zu einer ökologisch und sozial verträglicheren Fleischproduktion führen. Noch immer werden für unseren Hunger auf Fleisch und Wurst im großen Stil Soja-Monokulturen in Südamerika benötigt – verbunden mit einem gravierenden Verlust an biologischer Vielfalt!
Es führt kein Weg daran vorbei: Die Bundesregierung muss den New Green Deal für die EU unterstützen. Corona-Konjunkturprogramme müssen Zukunftstechnologien im Sinne des Klima- und Umweltschutzes fördern – und nichts anderes.
Wir müssen was ändern, wenn wir unseren folgenden Generationen leben hinterlassen wollen. Grips genug haben wir, wir müssen diesen nur einsetzen.
Weiter so, ihr seid auf dem richtigen Weg !
Für ein nachhaltiges Konjunkturpaket läuft noch bis morgen eine Bundestagspetition der Initiative Neues Wirtschaftswunder. Hier können Sie unterzeichnen: https://epetitionen.bundestag.de/content/petitionen/_2020/_04/_21/Petition_110043.html
Dazu fiel mir dieser (englische) Artikel ein: https://www.newsweek.com/dont-bail-out-fossil-fuels-buy-them-out-instead-opinion-1500044
Somit könnte die Krise eine sehr große Chance sein, einen nachhaltigen Wandel der Industrie voranzubringen — in dieser Hinsicht hört man leider aktuell viel zu wenig.