Geis­ter­tau­cher: Per App Geis­ter­net­ze orten


Per App kann nun jeder helfen, Geisternetze zu bergen.
Herrenlose Fischernetze töten endlos weiter. © Wolf Wichmann, WWF

Ich habe eine App ent­wi­ckelt, um Fischen und Mee­res­säu­gern einen grau­sa­men und vor allem unnö­ti­gen Tod zu erspa­ren: Die Geis­ter­tau­cher App. Damit kann jeder hel­fen, soge­nann­te Geis­ter­net­ze zu bergen.

Wahl­lo­ser, end­lo­ser und sinn­lo­ser Tod durch Geisternetze

Geis­ter­net­ze sind aus Plas­tik, sie töten und ver­mül­len unse­re Meere.
Geis­ter­net­ze sind ver­lo­ren gegan­ge­ne oder gar ille­gal im Meer ent­sorg­te Fischer­net­ze. Das ist dra­ma­ti­scher, als es sich viel­leicht anhört. Denn die her­ren­lo­sen Net­ze fischen end­los, sinn­los wei­ter. Rob­ben, Wale, Mee­res­schild­krö­ten, Tauch­vö­gel und unzäh­li­ge Fische ver­hed­dern sich dar­in und ster­ben - oft in lan­gem Todeskampf.

Per App kann jeder hel­fen, Geis­ter­net­ze zu bergen

Geisternetze sind herrenlose Fischernetze, die ewig weiter töten. Per App kann nun jeder helfen, sie zu bergen.
WWF Geis­ter­tau­cher App

Vie­le Hob­by­tau­cher und Tau­che­rin­nen ken­nen das Bild: Ein schwe­ben­des Netz in der Was­ser­säu­le, womög­lich ver­hakt im Boden oder an einem Wrack und damit noch gefähr­li­cher. Ein wirk­lich gespens­ti­scher Anblick.
Mit Hil­fe der App WWF Geis­ter­tau­cher kön­nen Tau­cher, Fischer, Ang­ler und ande­re Was­ser­sport­ler nun mel­den, wo sie Net­ze oder ande­re gefähr­li­che Gegen­stän­de ent­deckt haben und schon gemel­de­te Sonar­punk­te bestä­ti­gen und kom­men­tie­ren. So kön­nen wir Wis­sen bün­deln und alle gemein­sam das Meer vom Netz­müll befrei­en. Das fin­de ich toll.

Die App ist kos­ten­frei und es gibt sie in deut­scher und eng­li­scher Spra­che im App-Store für iOS und Android.
Momen­tan tes­ten wir die App im Pilot­ge­biet, der Ost­see. 2021 soll sie auf die Nord­see aus­ge­wei­tet werden.

Erfun­den von einer Taucherin

Die Idee zur App hat­te mei­ne WWF-Kol­le­gin Gabrie­le Dede­rer. Im Video unten seht Ihr sie und die App im Ein­satz. Gabrie­le ist For­schungs­tau­che­rin und ihr wur­de schnell klar, dass ande­re Tau­cher eine rie­si­ge Hil­fe sein könn­ten: Bei der Suche nach Geis­ter­net­zen ist das Wis­sen der Tau­cher und Fischer vor Ort von unschätz­ba­rem Wert. Fischer ken­nen ihr Revier, Tau­cher die Unterwasserlandschaft.

Gabrie­le woll­te unbe­dingt mehr Tau­cher und Tau­che­rin­nen ein­bin­den. Aber die eigent­li­che Ber­gung von Geis­ter­net­zen muss umwelt­ver­träg­lich und durch Pro­fis erfol­gen. Das kann sonst lebens­ge­fähr­lich sein. 

Wie funk­tio­niert die Geis­ter­tau­cher App?

Der WWF Geis­ter­tau­cher ist bis­her die ein­zi­ge App ihrer Art auf dem Markt. Nicht nur Net­ze kön­nen gemel­det wer­den, son­dern zum Bei­spiel auch Wracks, im Meer lie­gen­de Fahr­rä­der, Autos und archäo­lo­gi­sche Fun­de. Pro­fes­sio­nel­le Ber­gungs­tau­cher über­prü­fen die Anga­ben und ber­gen die Fund­stü­cke gegebenenfalls.

Neben der Posi­ti­on kön­nen die Nut­zer Infos wie Tauch­tie­fe, Kurz­be­schrei­bung und Fotos hoch­la­den. Die App ist ein­fach und intui­tiv – und mir gefällt die per­sön­li­che Note: Jeder kann ein Pro­fil anle­gen und es gibt sogar ein User-Ran­king dar­über, wer die meis­ten Net­ze gemel­det oder bestä­tigt hat.

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Har­ter Weg zum Erfolg

Ich habe die App natür­lich nicht allei­ne ent­wi­ckelt, son­dern in einem Team, das toll zusam­men gear­bei­tet hat. Doch wäh­rend der Ent­wick­lung haben wir fest­ge­stellt, dass das Aus­ar­bei­ten und Pro­gram­mie­ren der App schwe­rer ist, als wir gedacht hat­ten. Das hat vie­le Stun­den har­te Arbeit und Gehirn­schmalz erfor­dert. Aber inzwi­schen sind wir wirk­lich zufrie­den mit unse­rem Ergebnis.

WWF Geis­ter­tau­cher: Licht­blick in ganz viel Dunkel

Geisternetze sind herrenlose Fischernetze, die ewig weiter töten. Per App kann nun jeder helfen, sie zu bergen.
Seit 2013 arbei­tet der WWF dar­an, die Mee­re von Geis­ter­net­ze zu befrei­en. © Phil­ipp Kan­stin­ger, WWF

Geis­ter­net­ze machen 30 bis 50 Pro­zent des Mee­res­plas­tiks aus und welt­weit sind laut Stu­di­en min­des­tens 344 Tier­ar­ten davon betrof­fen. Fast die Hälf­te davon sind Säu­ge­tie­re, Schild­krö­ten und See­vö­gel. Mit dem WWF Geis­ter­tau­cher kön­nen jetzt mehr Fischer­net­ze in kür­ze­rer Zeit gefun­den und gebor­gen wer­den. Ich freue mich, dass ich die­se so sinn­vol­le App pro­gram­mie­ren durf­te. In Zukunft wol­len wir das Sys­tem den ande­ren WWF Büros zur Ver­fü­gung stel­len, um unse­re Erfah­run­gen wei­ter­zu­ge­ben und das Pro­blem welt­weit zu bekämp­fen.

Mehr zum WWF Geis­ter­tau­cher fin­det Ihr hier:

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