Immer mehr Menschen hungern weltweit. Im Sommer 2019 schlug UN-Generalsekretär António Guterres Alarm. Das war vor Ausbruch der Corona-Pandemie. Wie wir wissen hat durch durch die Pandemie Armut und Hunger nur noch mehr zugenommen.
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Jetzt findet am 23. September 2021 (virtuell) der erste Ernährungsgipfel der Vereinten Nationen (UN Food Systems Summit UN FSS) statt. Es ist der erste Gipfel dieser Art. Hungerbekämpfung und Nachhaltigkeit sollen dadurch öffentliche Aufmerksamkeit bekommen und dringend notwendige Impulse für einen Wandel des globalen Ernährungssystems setzen.
Große Ziele, beschämende Bilanz
Große Ziele beim Thema Hunger hat die internationale Gemeinschaft schon lange. Und sie fand dafür große Worte. Das Menschenrecht auf Nahrung wird 1948 in der Allgemeinen Erklärung zu Menschenrechten erwähnt. Der UN-Sozialpakt verankerte 1976 das Menschenrecht auf Nahrung völkerrechtlich. Auf dem World Food Summit in Rom beschlossen die Staatschefs, die Zahl der hungernden Menschen von 830 Millionen bis 2015 zu halbieren. Das klappte nicht. 2015 wurden die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals, SDGs) zur Beseitigung des Hungers bis 2030 beschlossen. Auch deren Erfüllung droht krachend zu scheitern. 720–811 Millionen Menschen litten 2020 Hunger. Es ist beschämend.
Was soll der UN FSS also bringen?
Brauchen wir wirklich eine neue Konferenz? Trotz alldem: Ja. Wir müssen über die Dringlichkeit und die Wichtigkeit des Umbaus des Ernährungssystems reden. Wie soll es anders gehen als durch einen weltweiten politischen Prozess. Es braucht einen Rahmen, unter dem die Staatschefs der Welt zusammenkommen und sich dazu verpflichten, die Ernährungsstrategien in ihren Ländern zu verändern.
Was jetzt passieren muss
Das Ernährungssystem ist mit vielen anderen Bereichen sehr eng verflochten ist: Gesundheit, Klima, Landnutzung, Arbeits- und Lebensbedingungen, Armut. Also müssen wir integrierte nachhaltige Lösungen finden. Ein Silo-Denken einzelner Ministerien bringt uns nicht voran. Ebenso können einzelne Länder individuell nur bedingt Nachhaltigkeit erreichen. Dafür sind unsere Lieferketten zu verknüpft und verbunden. Entscheidungen in einem Land betreffen auch andere Länder, deren Bevölkerungen und die Weltgemeinschaft. Etwa bei den Lieferwegen, Arbeitsbedingungen, Klimaauswirkungen. Also müssen die verschiedenen am Ernährungssystem beteiligten Stakeholder zusammengebracht werden. Dies am besten in Form von Beteiligungsmechanismen, die auch Verbraucher:innen, Landarbeiter:innen, Kleinbäuer:innen, schlicht alle Akteure mit einbeziehen. Zum anderen müssen internationale Lösungen gefunden werden, gerecht und nachhaltig gestaltet und die beste Option für die internationale Gemeinschaft.
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Der Hunger auf der Welt, die Umweltprobleme und Klimaauswirkungen müssen bekämpft werden – gemeinsam und nachhaltig. Hierfür müssen feste Ziele gesetzt und kontinuierlich nachgehalten werden. Und ja, genau dafür braucht es einen regelmäßig stattfindenden UN FSS, mit Commitments aller Staaten und ambitionierten Zielen, die unsere Nahrungsgrundlage auch für zukünftige Generationen für die Weltgemeinschaft sichern.
Der UN FSS kann natürlich allenfalls ein erster Auftakt sein. Für Impulse, Koalitionen, Lösungsvorschläge und Commitments. Dann muss es weiter gehen. Die Länder müssen ihre Versprechungen auch umsetzen. Der Worte sind genug gewechselt.
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