Verpackungen sind allgegenwärtig. Sie haben viele nützliche und notwendige Funktionen. Verpackungen schützen durchaus den Inhalt. Auch wirken sie unterstützend beim Transport. Darüberhinaus verlängern sie Haltbarkeit von Lebensmitteln. Und sie vermitteln wichtige Informationen über das Produkt.
Zwar wurden in den letzten Jahrzehnten Verpackungen immer weiter optimiert. Hinsichtlich Funktionalität und Effizienz bei Materialien, Hilfsstoffen, Energie und Herstellungsverfahren hat sich viel getan. Dennoch steigt die Menge der zu entsorgenden Verpackungsabfälle immer weiter an.
Verpackungsabfälle: Deutschland ist Spitzenreiter
In Deutschland erreichten die durch Verpackungen verursachten Abfallmengen zuletzt einen neuen Höchststand von 18.16 Millionen Tonnen. Jeder Deutsche verursachte in 2016 über 220 Kilogramm Verpackungsabfälle. Das ist der europäische Spitzenwert.
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Vor allem Verpackungen aus Kunststoff stehen dabei besonders im Fokus. Gerade die alarmierenden Berichte über verschmutzte Strände und riesige Mengen an Kunststoffmüll in den Ozeanen haben das Problembewusstsein bei Verbrauchern und Politik zusätzlich geschärft.
Kunststoffverpackungen: Weltweit wird nur wenig recycelt
Knapp die Hälfte aller Kunststoffverpackungen werden in Deutschland recycelt. Der überwiegende Rest wird thermisch verwertet. Lediglich 14 Prozent der weltweit gebrauchten Kunststoffverpackungen werden dem Recycling zugeführt. Nur zwei Prozent davon unterliegen einer erneuten Wiederverwendung in Verpackungen. Das ist zu wenig.
Die restlichen 86 Prozent landen auf Deponien (40 Prozent) oder in der Müllverbrennung (14 Prozent). Weiterhin gelangt fast ein Drittel unkontrolliert in die Umwelt (32 Prozent). Im schlimmsten Fall treiben die Verpackungen dann in unseren Ozeanen.
Ein Weiter so ist keine Option!
Wir benötigen daher ganzheitliche Lösungen, um den primären Ressourcenverbrauch und das Abfallaufkommen insgesamt zu reduzieren. Dies kann nur gemeinsam und im Zusammenwirken von Politik, Industrie und Zivilgesellschaft gelingen.
Viele gute Gründe auf Verpackungen zu verzichten
Daher gibt es für Verbraucherinnen und Verbraucher viele gute Gründe, beim Einkaufen ganz besonders auf die Verpackung zu achten.
Mit wenigen wichtigen Regeln erspart ihr euch und der Umwelt die Müllberge.
- Vermeiden geht vor. Auch für Papier werden Bäume gefällt. Daher kauft unverpackt ein – soweit dies möglich ist.
- Verzichtet beim Einkauf auf schwarze Kunststoffverpackungen. Grundsätzlich gilt: Je heller der Kunststoff, desto größer die Chance auf Sortierung und Recycling.
- Mehrweg kann mehr als Einweg. Aber: Auch Mehrwegbehältnisse schneiden nur dann gut ab, wenn sie wirklich viele Wege gehen. Haben Sie daher immer eine Tragehilfe bei sich.
- Keine Verpackung gehört in die Natur. Nur wirklich gut getrennte Verpackungen haben die besten Aussichten auf ein Recycling.
Hallo Tom, Wahnsinn, das Deutschland europätischer Spitzenverbraucher von Plastikverpackungen ist. Das hätte ich nicht gedacht. Ich versuche gerade, radikal meinen Plastikmüll zu reduzieren. Es wäre gut, wenn auch die Vor-Verpackungen transparent wären. Ich beschäftige mich gerade auch mit den gesetzlichen Anforderungen für Plastik. Es gibt z. B. die VO EU 10/2011 Spezifische Migration, darin ist der Kontakt von Kunststoffen und den sich darin befindlichen Lebensmitteln geregelt.
Ich finde auch wir sollten deutlich unseren Verpackungsmüll verringern. Warum ist dunkles Kunststoff schlechter als helle Kunststoffverpackungen?