Wenn die die Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten in Elmau an diesem Wochenende zusammenkommen, kann es nur eines zu besprechen geben: Wie geht es schneller mit dem Ausstieg aus fossiler Energie, mit der Energiewende und dem internationalen Klimaschutz? Wann starten wir endlich durch in eine gesicherte Zukunft der erneuerbaren Energien? Denn hierfür stehen wir längst und schon viel zu lange in den Startlöchern.
Wir müssen uns unabhängig machen von autokratischen Staaten und die Konsequenz aus dem russischen Angriffskrieg ziehen.
Das heißt auch, dass die Regierungschefs der G7 uns entscheidend weiterbringen müssen auf dem Weg zur nächsten internationalen Klimakonferenz im November in Ägypten. Die G7 sind als Industrienationen die historischen Hauptverursacher der Klimakrise. Sie müssen ambitioniert vorangehen und so Vertrauen für die kommenden Verhandlungen schaffen.
G7 Länder tragen historische Verantwortung für Klimakrise
Der aktuelle IPCC Bericht führt uns vor Augen, dass wir die entscheidenden Jahre zur Umsetzung des Klimaschutzes erreicht haben und schneller handeln müssen. Für eine echte Kehrtwende bleiben nur noch wenige Jahre. Das 1,5 Grad Ziel rückt in immer weitere Ferne.
Dabei hat jedes Zehntelgrad mehr Erhitzung, das wir zulassen, enorme Konsequenzen für Extremwettereignisse weltweit, für die Artenvielfalt unseres Planeten, für bleibende Schäden und Verluste – besonders und zuerst bei denjenigen, die am wenigsten zur Klimakrise beigetragen haben, den Menschen auf der südlichen Halbkugel.
Deswegen ist unser Auftrag an die G7-Länder klar:
1) Mehr Ambition beim Klimaschutz
Sie müssen bei sich zu Hause ihre Klimaziele nachschärfen und den Ausbau der erneuerbaren Energien drastisch beschleunigen. Klimaneutralität bis 2050, wie es die meisten Staaten anstreben, ist viel zu spät, wenn man anderen Staaten mit weniger Verantwortung für die Krise einen langsameren Wandel zugestehen will.
Dazu gehört: Ein Kohleausstieg bis 2030 und den Geldhahn für fossile Energiequellen zudrehen! Weder national noch international darf Geld in längst veraltete Technologien fließen, die uns auf dem 1,5 Grad Pfad den Weg verstellen. Rund eine Billion Euro verfeuern die G7 Staaten jährlich für fossile Infrastruktur! Damit halten sie sich selbst vom Fortschritt ab. Damit blockieren sie beispielweise auch Investitionen in eine echte Verkehrswende, in einen bezahlbaren öffentlichen Nahverkehr.
Wir laufen Gefahr, neue Einfallstore für fossile Infrastruktur zu schaffen, wie etwa für Wasserstoff auf Basis von Erdgas, die uns wieder langfristig bindet. Sollen wir allen Ernstes eine neue Gas-Pipeline im Namen der Nachhaltigkeit aus öffentlichen Geldern finanzieren?
Was es braucht, ist vielmehr grüner Wasserstoff mit klaren Nachhaltigkeitskriterien, der die Industrie transformiert und auf Klima-Kurs bringt. Ich erwarte von den G7-Staaten hier und heute, dass sie sich dafür entschieden einsetzen. Wer Energie sichern will, muss auf den Ausbau der Erneuerbaren setzen und nicht immer wieder nach neuen versiegenden Quellen für fossile Energien suchen.
2) Glaubwürdigkeit bei der internationalen Klimafinanzierung schaffen
Die G7 muss sich noch klarer vor Augen führen, dass wir es mit einer globalen Krise zu tun haben, die wir nur gemeinsam lösen.
Dazu gehört, dass sich die G7 an das Versprechen der Industrieländer erinnern – und es halten:
Sie haben zugesagt, den besonders verwundbaren Ländern bis 2025 100 Milliarden US-Dollar jährlich für die Bekämpfung und Anpassung an den Klimawandel bereitzustellen. Gerade Deutschland muss hier Versäumtes nachholen und deutlich nachlegen. Ansonsten kommt es zum Vertrauensverlust auf der nächsten Klimakonferenz. Da gilt es eben vor allem auch anzuerkennen, dass es Schäden und Verluste gibt, die unwiederbringlich sind und die angemessen entschädigt werden müssen. Zusammenarbeit basiert auf Verantwortung und Transparenz.
Den Fortschritt müssen wir überprüfen können.
3) Mehr Geld für Biodiversität und ökologischen Fußabdruck halbieren
Bei der Rettung der biologischen Vielfalt klafft einen Finanzierungslücke. Die G7 haben jetzt die Chance, eine Aufstockung der Mittel verbindlich zu beschließen und die globale Lücke zu schließen. Und diese neuen Mittel müssen leicht zugänglich gemacht werden, damit es uns gelingt, unseren globalen Fußabdruck in der Produktion und im Verbrauch bis 2030 zu halbieren!
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Die G7 sollen jetzt nicht ausgerechnet an nachhaltigen Produktions- und Verbrauchsweisen sparen, sondern erkennen, dass es hierbei um Investments in den Erhalt unserer Zukunft geht.
Allein in Deutschland müssen wir unsere Emissionsminderung verdreifachen und den Anteil erneuerbarer Energien am Stromverbrauch bis 2030 fast verdoppeln. Die G7-Länder sind die Hauptverursacher der Klimakrise. Sie haben ein Drittel der weltweiten CO2-Emissionen in die Welt gebracht.
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Deshalb rufen wir direkt nach Elmau: Übernehmt die Verantwortung und, lasst die fossilen Energien hinter euch, dreht den Geldhahn dafür zu und dreht ihn auf für die Unterstützung der verwundbarsten Länder und das Leben auf unserem Planeten!
Raus aus Kohle, Öl und Gas!
Und eine gerechte Transformation für alle!
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