Fisch­rat­ge­ber: Wel­chen Fisch kann man noch essen?


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Fisch ist nicht gleich Fisch. Fanggebiet, Fangmethode und Bestand sind entscheidend © real shi / iStock / GettyImages

Wir haben ein Pro­blem mit Über­fi­schung: Das wis­sen laut der Bewusst­seins­stu­die des Bun­des­mi­nis­te­ri­ums für Umwelt 92 Pro­zent der Deut­schen. Min­des­tens 85 Pro­zent emp­fin­den natur­schä­di­gen­de Fische­rei­me­tho­den und Bei­fang als problematisch.

Der bes­te Weg, die­sen Pro­ble­men zu begeg­nen ist: Weni­ger Fisch essen. Wir lei­den hier in Euro­pa nicht unter Eiweiß- oder Nähr­stoff­man­gel und könn­ten unse­ren Fisch­kon­sum deut­lich zurück­fah­ren. Ganz im Gegen­satz zu Men­schen in Ent­wick­lungs­län­dern. Für sie ist Fisch oft die ein­zi­ge Eiweiß­quel­le und somit unver­zicht­ba­re Nahrung.

Die meis­ten Deut­schen sind aber (eher) (noch) nicht bereit, weni­ger Fisch zu essen. Immer­hin gab knapp jeder Drit­te an, schon jetzt kei­ne Fisch­pro­duk­te von bedroh­ten Arten zu essen. Nur sie­ben Pro­zent der Befrag­ten füh­len sich aber tat­säch­lich aus­rei­chend infor­miert. Hier klafft also ein Gra­ben: Wie soll man denn bedroh­te Fisch­ar­ten mei­den, wenn man gar nicht weiß, wel­che Art bedroht ist?

Genau dafür hat der WWF sei­nen Ein­kaufs­rat­ge­ber für Fische und Mee­res­früch­te ent­wi­ckelt. Alle zwei Jah­re wird er neu auf­ge­legt, ana­log der neu­es­ten wis­sen­schaft­li­chen Daten.

Wie funk­tio­niert der Fischratgeber? 

Schau auf die Packung!

Auf jeder Ver­pa­ckung müs­sen Fisch­art, Fang­me­tho­de und Fang­ge­biet (sogar ein Sub-Fang­ge­biet) aus­ge­wie­sen sein. Mit­hil­fe die­ser Anga­ben kannst Du im WWF Fisch­rat­ge­ber prü­fen, ob wir das kon­kre­te Fisch­pro­dukt als nach­hal­tig ein­stu­fen oder nicht.

Anga­be zu Fang­ge­biet und Fang­me­tho­de müs­sen auf der Ver­pa­ckung ste­hen. © WWF / Caro­li­ne Hübenbecker

Ach­tung: Die Fang­ge­rä­te wer­den auf den Ver­pa­ckun­gen unter­schied­lich benannt, bedeu­ten aber das gleiche:

  • Kie­men­net­ze = Treib­net­ze = Stellnetze
  • Angel­lei­nen = Hand­lei­nen = Schleppleinen
  • Lang­lei­nen = Grund­lang­lei­nen = Lang­lei­nen (trei­bend)
  • Schlepp­net­ze = Grundscherbrettnetze
  • Ring­wa­den = Umschließungsnetze

Und so funk­tio­niert der Fischratgeber:

     Alpha­be­tisch sor­tier­te  Über­sichts­sei­te © WWF
  1. Öff­ne den Fisch­rat­ge­ber auf wwf.de/fischratgeber oder die App (Android, iPho­ne).
  2. Du siehst auf der Start­sei­te eine Kachel-Über­sicht in alpha­be­ti­scher Rei­hen­fol­ge aller Fische.
  3. Wäh­le hier die Fisch­art aus, zu der du unse­re Ein­schät­zung möchtest.
  4. Auf der Detail­sei­te des Fisches wer­den dir die für die­se Fisch­art mög­li­chen Fang­ge­bie­te mit den dort jeweils gän­gi­gen Fang­me­tho­den ausgewiesen.
  5. Wäh­le die Kom­bi­na­ti­on aus Fang­ge­biet und Fang­me­tho­de ent­spre­chend der Anga­ben auf dei­ner Pro­dukt­ver­pa­ckung. (Eini­ge Her­stel­ler geben Fang­ge­biet und ‑metho­de nicht direkt auf der Packung an. Über QR-Codes oder ande­re Kenn­zah­len, die du auf der ange­ge­be­nen Fir­men-Web­site ein­trägst, bekommst du die nöti­gen Infos.) 

       Fisch-Tipps im Rat­ge­ber © WWF
  6. Jetzt zeigt dir der Rat­ge­ber unse­re Bewertung.
  7. Grün ist immer die bes­te Wahl. Gelb bewer­te­te Fische sind nur als zwei­te Wahl zu sehen. Von rot bewer­te­tem Fisch bit­te ganz die Fin­ger lassen!

 

An der Frisch­fisch-The­ke wird man Anga­ben zu Fang­ge­biet und Fang­me­tho­de lei­der nicht fin­den. Hier soll­te man den fach­kun­di­gen Ver­käu­fer fra­gen, wo und wie der Fisch gefan­gen wur­de. Das kann man dann eben­falls mit dem Fisch­rat­ge­ber abgleichen.

Wo gibt’s den Fischratgeber?

Die Online-Ver­si­on des Ein­kaufs­rat­ge­bers für Fisch und Mee­res­früch­te fin­det Ihr hier.

Fischratgeber-App für Android und iOS © WWF
Fisch­rat­ge­ber-App für Android und iOS © WWF

Prak­tisch für unter­wegs sind auch die kos­ten­lo­sen Fisch­rat­ge­ber-Apps für Android und iPho­ne. Sie funk­tio­nie­ren auch off­line, wenn bei den Tief­kühl­tru­hen im Super­markt der Inter­net­emp­fang mal wie­der streikt. Wer die App bereits instal­liert hat, soll­te am bes­ten ein Update machen, um die neu­es­ten Fisch­be­wer­tun­gen zu erhalten.

Die aktu­ells­te gedruck­te Kurz­fas­sung mit den belieb­tes­ten Fisch­sor­ten der Deut­schen im hand­li­chen Scheck­kar­ten­for­mat könnt Ihr unter info@wwf.de anfordern.

Du willst mehr dar­über erfah­ren, wie der WWF zu sei­nen Bewer­tun­gen kommt? Dann lies hier!

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4 Kommentare

  1. Cetin
    11. November 2018
    Antworten

    Dan­ke für die tol­len Infor­ma­tio­nen. Eure Arti­kel sind sehr hilf­reich und inter­es­sant. Macht wei­ter so!

  2. Barbara
    22. November 2018
    Antworten

    Sor­ry … aber in dem Arti­kel müss­te eigent­lich ste­hen: Wenn du etwas für dich, dei­ne Gesund­heit und unse­re Erde bzw. die Mee­re tun willst, dann HÖR AUF Fisch zu essen!
    *KOPFSCHÜTTEL*

  3. Jan
    3. Dezember 2018
    Antworten

    Dan­ke für den Bei­trag. Frü­her war Fisch ein “arme Leu­te ” Essen. Die Mee­re waren voll. Das hat sich nun gewan­delt. Es ist wich­tig etwas für die Zukunft im Meer zu tun. Es gilt die Regel: “Wir haben die Welt nur von unse­ren Kin­dern geborgt”.

  4. Oscar
    24. April 2022
    Antworten

    Die Infor­ma­tio­nen, die Sie hier zum The­ma Fisch essen mit­tei­len, sind sehr über­sicht­lich. Jetzt soll­te ich eine bes­se­re Ent­schei­dung tref­fen kön­nen. Mei­ner Mei­nung nach soll­te man dies immer auf eine gut infor­mier­te Wei­se tun.

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