Über Nacht ist ein starker Blizzard durch Churchill gepeitscht. Die stürmische Kälte hat dafür gesorgt, dass die Hudson Bay stückweise zugefroren ist. Trotzdem haben wir am vorletzten Tag in der Tundra ein weiteres Mal unglaubliches Glück. Noch einmal sahen wir zwei einzelne Eisbärmännchen und ein ‑weibchen mit ihrem Jungen. Diese entdeckten wir zwar aus weiter Entfernung, aber immerhin!
Die Fastenzeit für die Eisbären ist vorbei!
Bei unserer zweiten Buggy-Tour begegneten wir insgesamt deutlich weniger Eisbären als bei der ersten Ausfahrt. Der Grund ist ein erfreulicher: Die Fastenzeit ist vorbei. Die hungrigen Raubtiere haben sich schon weiter auf die wachsende Eisdecke hinaus gewagt, um ihre ersten Robben auf dem Meer zu jagen. Da es heute weniger Bären zu beobachten gibt, kommt uns die klirrende Kälte im Buggy noch unbarmherziger vor.
Auf der Rückfahrt zeigt sich ein Rotfuchs – ein Zeichen für die starke Veränderung in der Region. Die heimischen Polarfüchse werden zunehmend von den eigentlichen aus Mitteleuropa kommenden Rotfüchsen verdrängt. Diese fühlen sich zunehmend auch in nördlichen Gefilden heimisch, da es immer wärmer wird. Das ökologische Gleichgewicht in der Polarregion ist empfindlich gestört.
Abschied von unser Arktis-Reise-Crew
Heute trennen sich unsere Wege: Meine Kollegen Sybille und Anne fahren weiter nördlich nach Arviat, um unsere WWF-Projekte zu besuchen. Joseph, Anton und ich müssen zurück nach Winnipeg, um unseren Rückflug nach Amsterdam zu erwischen. Daher heißt es Abschied nehmen, von unserer Crew, von unserem kleinen Häuschen. Noch ein letzter Blick über die eisige Bay, dann brechen wir auf.
Es waren intensive Tage in Churchill, eisig kalt, aber äußerst lehrreich und berührend. Wir werden zu Hause weiter für die die Arktis kämpfen. Dafür, dass sie, wie wir sie hier gesehen haben, nicht schon bald der Vergangenheit angehört.
Stoppt die Kohle! Rettet die Eisbären!
Die große und entscheidende Frage ist nun: Wird es uns gelingen, Druck auf die neue Bundesregierung auszuüben? Wird Deutschland seiner Rolle im Kampf gegen den Klimawandel gerecht? Vor zwei Tagen erreichte uns die Nachricht, dass ein Bündnis aus 50 deutschen Unternehmen den Ausstieg aus der Kohleverstromung fordert – ein starkes Zeichen! Jetzt sollte die Regierung einsehen: Der Kohleausstieg muss kommen! Nur so können wir unsere Klimaziele bis 2020 erreichen.
Deshalb: Macht jetzt mit beim Online Climate March und fordert Kanzlerin Merkel dazu auf, das Ende der veralteten Kohletechnik einzuleiten. Mit eurer Hilfe können wir ans Ziel gelangen und dafür sorgen, dass der Kohleausstieg gesetzlich und im neuen Koalitionsvertag der Bundesregierung verankert wird.
Am 14. November werden eure Botschaften gleichzeitig veröffentlicht und vor das Bundeskanzleramt in Berlin gebeamt. Wir halten euch auf dem Laufenden und werden live über die Aktion berichten. Stay tuned.…
Kein Kommentar