Hören wie ein Luchs? Sehen wie ein Luchs? 10 Fak­ten über das Pinselohr


Luchs Kamerafalle
Ganz Ohr © Julius Kramer / fokusnatur.de

Er ist da, auch wenn wir ihn so gut wie nie sehen. Der Luchs lebt sehr zurück­ge­zo­gen in den Tie­fen der Wäl­der und es kommt sehr sel­ten vor, dass Men­schen ihn zu Gesicht bekom­men. Umso span­nen­der mehr über die­se Kat­zen zu erfah­ren. 10 Fak­ten über den Luchs, die ihr viel­leicht noch nicht kanntet:

1) Gern allein

Wöl­fe ver­brin­gen fast ihr gan­zes Leben in einer Fami­li­en­grup­pe. Der Luchs bleibt lie­ber allein. Die Weib­chen zie­hen zwar ihre Jun­gen groß, aber sobald die­se alt genug sind, ver­las­sen sie ihre Mut­ter auf der Suche nach einem eige­nen Revier. Nur in der Paa­rungs­zeit tref­fen sich Männ­chen und Weibchen.

2) Die größ­te Raubkatze

Der Eura­si­sche Luchs ist der größ­te Ver­tre­ter sei­ner Gat­tung und damit die größ­te Raub­kat­ze Mit­tel­eu­ro­pas. Mit einer Schul­ter­hö­he von bis zu 70 Zen­ti­me­tern und einer Kör­per­län­ge bis zu 120 Zen­ti­me­tern wird ein Luchs etwa so groß wie ein Schä­fer­hund.

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3) Ganz indi­vi­du­ell, das Fell

Jeder Luchs hat ein ande­res Fell­mus­ter. Ähn­lich dem mensch­li­chen Fin­ger­ab­druck las­sen sich Luch­se indi­vi­du­ell anhand die­ses Mus­ters iden­ti­fi­zie­ren. Das funk­tio­niert übri­gens auch bei Tigern.

4) Ganz schön dicht

Das Fell des Luch­ses besteht aus bis zu 9000 Haa­ren je Qua­drat­zen­ti­me­ter. Zum Ver­gleich sind wir Men­schen gera­de­zu kahl: Auf unse­rem Kopf fin­den sich nur in etwa 200 Haa­re pro Qua­drat­zen­ti­me­ter. Der dich­te Haar­man­tel iso­liert den Luchs ide­al gegen Käl­te und Feuch­tig­keit. Was man ja von unse­ren Haa­ren nicht unbe­dingt behaup­ten kann.

Luchs im Winter Kamerafalle
Mit so einem Pelz braucht der Luchs den Win­ter nicht zu fürch­ten © Juli­us Kra­mer / fokusnatur.de

5) Augen wie ein Luchs

Augen wie ein Luchs, nicht umsonst gibt es die­ses Sprich­wort. Tat­säch­lich sehen Luch­se sehr, sehr gut. Bei­spiels­wei­se eine Maus aus 75 Meter Ent­fer­nung. Wir Men­schen hin­ge­gen kön­nen bei gutem Licht gera­de noch eine 50 Meter ent­fern­te Maus erspä­hen. Luchs­au­gen sind sechs­mal so licht­emp­find­lich wie unse­re Augen, unter ande­rem weil es in ihrer Netz­haut mehr Stäb­chen­zel­len gibt, die auch noch bei gerin­gem Licht funk­tio­nie­ren. Das hilft dem Luchs dabei, sich bei Nacht genau­so gut zu ori­en­tie­ren wie bei Tag. Von Nacht­blind­heit kann hier kei­ne Rede sein.

6) Ohren wie ein Luchs

Hören wie ein Luchs, auch ein zwei­ter Sinn hat es zu sprich­wört­li­chen Ehren geschafft. Töne im Bereich zwi­schen 65 und 70 Kilo­hertz nimmt der Luchs noch wahr, wäh­rend wir Men­schen bereits bei 16 bis 20 Kilo­hertz nichts mehr hören. Dem Gehör des Luch­ses ent­geht tat­säch­lich nichts, kei­ne Maus und natür­lich auch kein Wanderer.

7) Das berühm­te Pin­sel­ohr und der Wind

Backen­bart, Stum­mel­schwanz und natür­lich das berühm­te Pin­sel­ohr sind typisch für Luch­se. War­um sie die haben ist bis­her nicht ein­deu­tig geklärt. Es wird ver­mu­tet, dass die schö­nen Pin­sel­oh­ren dem Luchs hel­fen, die Wind­rich­tung zu bestim­men. Dies könn­te ihm bei der Jagd hel­fen. Als Lau­er- und Pirsch­jä­ger war­tet der Luchs näm­lich oft stun­den­lang auf sei­ne Beu­te, greift mit gro­ßem Sprung an und tötet sie mit einem Biss an die Kehle.

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8) Ein Zuhau­se so groß wie Bremen

Die Revier­grö­ße eines Luch­ses umfasst 50 – 400 Qua­drat­ki­lo­me­ter, also zwi­schen 5000 und 40.000 Hekt­ar. Das ent­spricht fast der Grö­ße des Stadt­staa­tes Bre­men. Grö­ße des Reviers und Dich­te der Luchs­po­pu­la­ti­on hän­gen eng mit dem vor­han­de­nen Beu­te­tier­an­ge­bot zusam­men. Die gro­ßen Gebie­te braucht der Luchs, um regel­mä­ßig erfolg­reich Beu­te machen zu kön­nen. Dabei sind die Revie­re der männ­li­chen Luch­se deut­lich grö­ßer als die der Weibchen.

9) Was der Luchs frisst

Viel­leicht fragst Du dich auch, wie­viel denn so ein Luchs eigent­lich am Tag frisst? Der täg­li­che Nah­rungs­be­darf von Luch­sen liegt zwi­schen 1,1 und 2,7 Kilo­gramm Fleisch. Haben Luch­se ein grö­ße­res Beu­te­tier geris­sen, ernäh­ren sie sich oft meh­re­re Tage davon. Danach kann der Luchs auch ein paar Tage hun­gern. Im Schnitt erlegt ein Luchs etwa 50 Rehe pro Jahr.

10) Sie sind wie­der da

In der ers­ten Hälf­te des letz­ten Jahr­hun­derts leb­ten in Euro­pa gera­de noch 700 Luch­se. Mitt­ler­wei­le sind es wie­der etwa 9000. Die Popu­la­tio­nen im Baye­ri­schen Wald, Pfäl­zer­wald und im Harz ent­stan­den durch akti­ve Wie­der­an­sied­lung und erfolg­ten nicht durch ein eigen­stän­di­ges Ein­wan­dern in die ursprüng­li­chen Ver­brei­tungs­ge­bie­te, wie bei­spiels­wei­se beim Wolf.

Luch­se in Deutsch­land noch immer bedroht

Obwohl Luch­se heu­te streng geschützt sind und in Deutsch­land unter einer ganz­jäh­ri­gen Schon­zeit ste­hen, wer­den immer wie­der Luch­se ille­gal geschos­sen oder ver­gif­tet. Oder sie wer­den über­fah­ren.  In Deutsch­land sind zwi­schen 2000 und 2017 sie­ben Luch­se nach­weis­lich ille­ga­len Hand­lun­gen zum Opfer gefal­len. Die Dun­kel­zif­fer kann dabei aber noch deut­lich höher ausfallen.

Helft uns!

Und seid ihr nun auch auf den Luchs gekom­men? Mehr Infor­ma­tio­nen über den Luchs in Deutsch­land, wie sich der WWF zum Schutz der Luch­se ein­setzt und wie ihr euch selbst enga­gie­ren könnt, fin­det ihr hier.

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