Die Nachricht vom schnellen Verschwinden von Vogelarten ist katastrophal. Unerwartet kam sie nicht. Wir wissen schon lange, dass es unseren heimischen Vögeln schlecht geht. Braunkelchen, Rebhuhn und so vielen mehr. Das Verschwinden ihrer Lebensräume, der Gifteinsatz in der industriellen Landwirtschaft, der Klimawandel und das verheerende Insektensterben.
Millionenfach Vögel retten
Wir beim WWF kämpfen seit vielen Jahren gegen all diese Faktoren. Doch es kann nur funktionieren, wenn wir alle mitmachen. Zum Beispiel Gartenbesitzer. Es gibt 17 Millionen Gärten in Deutschland, eine Million Schrebergärten, ungezählte Balkone. Wenn wir überall etwas machen – das wird schon einen Unterschied schaffen.
1) Vögel mögen es wild
Einige Gärtner mögen Englische Rasen, andere schottern sogar ihren sogenannten Garten. Diese Gärten des Grauens bieten so gut wie nichts für Vögel und Insekten. Für einen Garten voller Leben sollte man am besten einen Teil sich selbst überlassen und auch nicht mähen.
2) Heimische Büsche und Bäume sind besser
Was der Vogel nicht kennt, das frisst er nicht. Wie auch für Insekten ist es deutlich besser, Heimisches anzupflanzen. Regionale Früchte werden viel häufiger von Vögeln gefressen. Holunder ist zum Beispiel so eine Köstlichkeit für Vögel UND Insekten. Seine Blüten werden von vielen Insekten gesucht, die wiederum Vögel ernähren. Und dazu kommen noch die Holunderbeeren als Vogelnahrung.
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Heimische Obstbäume wie Birne sind natürlich toll. Bei der Ernte dann aber bitte nicht auch noch die letzte Frucht aus schwindelnder Höhe ernten, sondern den sogenannten Vogelzehnt hängen lassen. Sozusagen als Lohn für die Schädlingsbekämpfung durch die Vögel.
Vögel würden auch Schopflavendel, Disteln, Blauregen, Liguster, Wildrosen, Zierapfel, Weißdorn und Pfaffenhütchen, Vogelbeere oder Hagebutte empfehlen. Abgefallene Blätter übrigens gerne liegen lassen. Darunter suchen und finden Vögel Schutz — und viele Insekten.
3) Vogels Liebling: Der gute alte Efeu
Efeu an der Hauswand sieht gut aus und leistet einen wertvollen Beitrag zum Naturschutz. Grüne Wände schlucken Lärm, binden Schadstoffe und Staub. In so einer grünen Wand aus Wildem Wein, Knöterich oder eben Efeu leben zahlreiche Pflanzen und Tiere — wie in einem vertikalen Garten. Und begrünte Fassaden verbessern durch die Wasserverdunstung auch nachweislich das Klima.
Dicht gewachsener Efeu zieht aber auch Vögel an. Er ist ein idealer Schutz und Nistplatz, zum Beispiel für Amseln. Wenn er im Herbst blüht, kommen dazu auch Insekten. Auch seine im Frühling reifenden Beeren helfen während der anstrengenden Phase der Aufzucht. Also: Lasst ranken!
4) Vögel brauchen Nistplätze!
Vögel schätzen ein Zuhause. Viele Arten nehmen Nistkästen an, wobei jede Vogelart andere Größen und Formen bevorzugt. Es gibt sie in verschiedenen Größen und mit verschieden großen Einfluglöchern. Oder auch halb offen für Halbhöhlenbrüter. Man muss beobachten, welche Arten vor Ort heimisch sind und danach Nistkästen auswählen.
Nistkästen sollten in einer Höhe von circa 2,50 Metern hängen. Und nicht in der Nähe von Ästen oder anderen Klettermöglichkeiten für Katzen und andere Nesträuber. Obacht: Bitte keine der erhältlichen Plastikkästen, darin wird es im Sommer viel zu heiß!
5) Totholz stehen lassen!
Alte Bäume bitte nicht fällen, sondern stehen lassen. Sie bieten ideale Plätze für Bruthöhlen. Spechte, Kleiber und Meisen werden es danken. Spechte schlagen Höhlen hinein, die anderen Vogelarten nutzen sie nach deren Auszug. Wenn man waldnah wohnt, siedelt sich vielleicht sogar ein Waldkauz an. Auch ein Stapel Altholz in einer Ecke des Gartens ist wertvoll. Zum Beispiel der Zaunkönig versteckt sich hier gerne.
6) Vögel füttern – aber richtig!
Soll man Vögel füttern? Aber ja. Wir sagen: Es spricht nichts gegen das Füttern, solange ihr es richtig macht. Hier haben wir aufgeschrieben, was wir dabei empfehlen.
7) Vögel haben Durst
Vögel brauchen auch zu trinken, gerade in Zeiten von Dürre und Hitze. Vogeltränken sollten aber das ganze Jahr über zur Verfügung stehen. Im Sommer das Wasser nach einigen Tagen wechseln, es sollte nicht zu keimig werden.
8) Die Sache mit den Katzen
Auch wenn es einige Katzenfreunde nicht gern hören: Freilaufende Katzen töten hierzulande jedes Jahr Millionen Vögel. Alle Wohltaten für Vögel müssen katzensicher sein. Um die Vogeltränke sollte ausreichend Platz sein, damit sich Katzen und andere Vogeljäger nicht heranpirschen können.
9) Gegen den millionenfachen Glastod
Glasfassade, Bushaltestelle, Terassentür: Vogelschlag an Glasscheiben kennt fast jeder. Dadurch kommen wohl über 100 Millionen Vögel in Deutschland um, schätzt der NABU. Je größer die Glasflächen, desto größer die Gefahr für die Piepmätze. Jedes Jahr sterben zwischen fünf bis zehn Prozent aller Vögel diesen Tod!
Es ist ein Leichtes, den Vogeltod zu vermeiden – durch alles mögliche, was Glasscheiben für Vögel sichtbar macht. Es gibt Schnüre, Netze, Aufkleber, manchmal hilft auch einfach ein Rolle oder eine Jalousie. Unter dem Namen Bird-Tape lassen sich halbtransparente Klebestreifen finden. Man muss nicht jede Scheibe bekleben. Am eigenen Haus weiß man ja, wo die Vögel Probleme haben. Dort bitte unbedingt entschärfen.
Übrigens: Die schwarzen Silhouetten von Greifvögel sind zwar oft zu sehen, nutzen aber so gut wie nichts. Die Vögel fliegen oft direkt neben den Aufklebern auf die Scheibe.
10) Bio ist besser
Im eigenen Garten kein Gift zu benutzen sollte Ehrensache sein. Wir alle können den Vögeln aber auch helfen, wenn wir bewusst Produkte aus nachhaltiger Landwirtschaft kaufen. Und das heißt eben in der Regel Bio. Damit es zunehmend mehr Flächen gibt, die vogelfreundlich(er) bewirtschaftet werden.
Nachdem wir gestern Abend einen Bericht über Insektensterben im TV gesehen haben wird unser Garten nun umgestaltet. Eine ca. 250 m² große Fläche werden wir zur Wildkräuter-Blumenwiese, natürlich bienenfreundlich, umändern. Wir hoffen, das es klappt und diese gut angenommen wird.
Hallo zusammen
Ich fütter mittlerweile Winter wie Sommer und das obwohl wir hier von einem Grundstück reden welches an eine Streuobstwiese und an Wald grenzt. Nichts desto trotz werden alle Futterstellen ratzekahl leer gefuttert. Für die Vielzahl an unterschiedlichen Vögeln wird auch das Futterangebot angepaßt. Es gibt also fertige Körnermischung mit Früchten, Insektenmix,extra Aufzuchtmischung( die aber nur für einen bestimmten Zeitraum), Rosinen, Haferflocken, Erdnußbruch, Sonnenblumenkerne und Meisenknödel. Dafür werde ich belohnt mit Besuchen von diversen Meisenarten, Familie Specht mit Nachwuchs, Schwanzmeisen, Dompfaff, Rotkelchen, Buchfinken, Spatzen,Zaunkönig, Grünfink,Eichelhäher,Kernbeißer,Kleiber, Amsel, Elster und die Eichhörnchen bleiben auch nicht immer nur an ihrem Nußkasten sondern sitzen auch schon mal im Vogelhaus.…Besonders freut mich wenn die Jungvögel mit dabei sind. Bei dem Futtermix ist immer etwas dabei was auch für die kleinen Racker verträglich ist. Schon im letzten Jahr war der Buntspecht mit dem Jungvogle da und hat selbigen direkt aus dem Futterhaus beköstigt. Der Kleine saß an einem Weidezaunpfahl ca. 20 cm entfernt und hat sich ausgiebig bedienen lassen. Seit einiger Zeit finden die Spechte allerdings die Meisenknödel am allerleckersten. Mittlerweile habe ich drei Wasserstellen eingerichtet mit jeweils einem Liter Vorrat da ich nicht jeden Tag raus komme zum Füttern. Die Piepmätze scheinen es aber nicht übel zu nehmen wenn mal für ein oder zwei Tage grad kein Futter da ist, dafür spricht es sich rasend schnell rum wenn ich wieder Futter nachgelegt habe. Im Winter schau ich allerdings schon daß ich regelmäßig hinfahre, dann tut´s ja auch wirklich Not.
Hallo Zusammen! Was ein schöner Artikel. Danke für die wertvollen Tipps. 🙂
Was ein toller Artikel! Vielen Dank für diese wertvollen Tipps über Vögel. 🙂
Vielen Dank für die vielen hilfreichen Tipps und die weiteren Verlinkungen zu Themen wie Vogeltränke, Vogelfutter und Nistplatz. Sind Insektenhotels nicht auch eine gute Möglichkeit um Insekten anzulocken und somit die Versorgung der Vögel zu gewährleisten?