Ver­zö­gern und ver­hin­dern — für den Amazonas


© Luiz Marques/Câmara dos Deputados
Proteste von Indigenen im Kongress © Luiz Marques/Câmara dos Deputados

Jetzt wird’s wie­der heiß in Bra­si­li­en. Nicht nur das Wet­ter, son­dern auch in der Poli­tik und Wirt­schaft des Lan­des, die ja in Zei­ten der bra­si­lia­ni­schen Wirt­schafts­kri­se vie­le Pro­ble­me haben — und viel Geld benö­ti­gen. Sowohl das Berg­bau­rah­men­ge­setz als auch der schon jetzt berüch­tig­te Ver­fas­sungs­än­de­rungs­vor­schlag PEC 215 ste­hen wie­der auf der Agen­da des Kon­gres­ses in Bra­si­lia. Wir vom WWF wer­den mit unte­ren Part­ner wei­ter dafür kämp­fen, dass die­se Geset­ze nicht durchkommen.

Das Berg­bau­rah­men­ge­setz (Códi­go de Minera­ção) soll so refor­miert wer­den, dass in Schutz­ge­bie­ten mine­ra­li­sche Roh­stof­fe geför­dert wer­den könn­ten. Wir haben mit unse­rem Wider­stand bis­her Glück gehabt — bezie­hungs­wei­se unse­re Stra­te­gie geht auf. Laut Kalen­der des bra­si­lia­ni­schen Unter­hau­ses hät­te die zustän­di­ge Kom­mis­si­on am 22. Sep­tem­ber über das neue Berg­bau­rah­men­ge­setz abstim­men müs­sen — ein Ter­min, der plötz­lich und über­ra­schend auf die Tages­ord­nung gehievt wur­de. Schließ­lich wur­de die Sit­zung aber auf den 23. Sep­tem­ber 2015 ver­scho­ben — und dann ganz abge­sagt. Ein Erfolg für uns, eine Nie­der­la­ge für die Bergbaulobby.

Auch hier arbeiten wir für den Amazonas: Der Kongress in Brasilia © iStock/getty images
Auch hier arbei­ten wir für den Ama­zo­nas: Der Kon­gress in Bra­si­lia © iStock/getty images

Ver­zö­gert …

Die Abstim­mung immer und immer wie­der zu ver­schie­ben ist für uns die bes­te Chan­ce, um die Vor­ha­ben zur Aus­höh­lung der Natur­schutz­ge­set­ze zu ver­hin­dern. Mit jeder Ver­zö­ge­rung kann das poli­ti­sche Momen­tum kip­pen – oder die gan­ze Lega­li­tät eines Gesetzentwurfs.

Aber wie konn­ten wir dazu bei­tra­gen, dass es jetzt kei­ne Abstim­mung gab? Wir haben an einer der bis­he­ri­gen vier öffent­li­chen Anhö­run­gen im Par­la­ment teil­ge­nom­men, wir und unse­re Part­ner haben in der Sit­zung der Spe­zi­el­len Kom­mis­si­on pro­tes­tiert — vor allem aber arbei­ten wir zusam­men mit Rechts­an­wäl­ten und Rich­ter wei­ter­hin an der Prü­fung der Ver­fas­sungs­kon­for­mi­tät die­ser Refor­men. Wir tra­gen die­se juris­ti­schen Argu­men­te dem Obers­ten Gericht, der Staats­an­walt­schaft und der Regie­rung vor.

… aber (noch) nicht gestoppt

Und es wirkt! Zumin­dest bis jetzt. Am 6. oder 7. Okto­ber 2015 soll jetzt über den Ver­fas­sungs­än­de­rungs­vor­schlag in der zustän­di­gen Kom­mis­si­on abge­stimmt wer­den. Wie­der heißt es: ver­zö­gern und ver­hin­dern. Wir tun alles was wir kön­nen, um unse­re Kol­le­gen und Part­ner in Bra­si­li­en zu unterstützen.

Helft uns dabei! Unter­schreibt das Mani­fest, das wir am 15. Okto­ber Sônia Gua­ja­ja­ra über­ge­ben wollen.

Und wer ist Frau Gua­ja­ja­ra? Sie ist eine der wich­tigs­ten Anfüh­re­rin der Indi­ge­nen Bewe­gung Bra­si­li­ens, unter ande­rem Koor­di­na­to­rin von APIB, der Dach­or­ga­ni­sa­ti­on der Indi­ge­nen Bra­si­li­ens. Wäh­rend wir im April 2015 in Bra­si­lia von dem Kon­gress pro­tes­tiert haben, hat sie mit dem bra­si­lia­ni­schen Kanz­ler­amt und dem Obers­ten Gericht über die Fol­gen die­ser Refor­men diskutiert.

Der Ama­zo­nas muss überleben!

Zeigt eure Soli­da­ri­tät mit den Men­schen in Bra­si­li­en, die für den Schutz des Ama­zo­nas­re­gen­wald kämp­fen. Unter­schreibt das Mani­fest: www.wwf.de/viva-amazonia!

 

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6 Kommentare

  1. Meyer, Monika
    30. September 2015
    Antworten

    Erst wenn der Urwald ver­nich­tet ist wird der Mensch begrei­fen, was für einen Schatz er da ver­nich­tet hat.
    Lei­der sägt der Mensch an dem Ast auf dem er sitzt.

  2. Meyer
    30. September 2015
    Antworten

    Lei­der begreift der Mensch viel zu spät, welch ein Juwel der Urwald dar­stellt. Aber er sägt kräf­tig an dem Ast auf dem er sitzt!!

  3. wilhelm Dresbach
    30. September 2015
    Antworten

    Soll in Bra­si­li­en eine 2. Saha­ra Wüs­te entstehen?
    Quie­ren Vds. que en el Bra­sil se for­me un 2 desier­to Sahara?

  4. Hannelore Künne
    30. September 2015
    Antworten

    Es ist unaus­sprech­lich trau­rig, dass gewis­se Konzerne
    über das Leben der Indi­ge­nen, die den Wald nicht zerstören,
    hin­weg­ge­hen. Ich fin­de, die gan­ze Mensch­heit müss­te dage­gen auf­ste­hen, dage­gen vor­ge­hen, ganz abgesehen
    davon, dass unser aller Kli­ma töd­lich bedroht ist.

  5. 30. September 2015
    Antworten

    Es geht doch um alle Lebe­we­sen auf unse­rer schö­nen Erde.
    was wir ande­ren antun ‚tun wir uns sel­ber an.Das ist eine alte Weis­heit und die ein­zi­ge Wahrheit!!!!!!!!!!!!!!!!
    Last uns zusammenstehen!!!!!!!!!!!!!!!!

    KAJA Rei­ki­meis­ter Leh­re­rin und des­halb Men­schen und Tierfreund!

  6. Hans Oehler
    1. Oktober 2015
    Antworten

    War im Herbst fünf Wochen im Amazonasgebiet.
    Mit jedem Hekt­ar Urwald, der gero­det wird,
    ver­lie­ren die 700.000 Indi­os einen Teil
    ihrer Lebens­grund­la­gen ! Hans Oehler

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