Nutella und Palmöl, da war schon mal was. Vor einigen Jahren hat die damalige französische Umweltministerin einen Nutella-Sturm mit der Aussage entfacht, man solle für die Umwelt Nutella boykottieren. Weil es Palmöl enthält. Die Aufregung war groß. Ich hätte nie gedacht, dass ein Schokoaufstrich so viele Emotionen hervorruft.
Kurz vorweg: Wir alle sollten uns bei Luxusprodukten wie Schokocreme und Co fragen, wieviel wir davon tatsächlich „brauchen“. Und essen wollen. Der Durchschnittsdeutsche futtert 1,5 Kilo Schokoaufstrich im Jahr. Da isst irgendjemand meine 1,5 Kilo schon einmal mit. Keine Frage: Weniger Süßes insgesamt wäre nicht nur gut für die Natur, sondern auch für die Gesundheit.
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Ich beschäftige mich täglich mit der Palmöl-Problematik. Ganz oben steht dabei eine Reduktion des Konsums. Nicht zu verwechseln mit Boykott oder Substitution. Um die zahlreichen Probleme, die mit dem Anbau von Palmöl – und anderen Agrarprodukten — einhergehen, in den Griff zu bekommen, können wir nicht nur mit erhobenem Finger auf den Anbau zeigen. Wir müssen auch auf den Konsum schauen. Und damit auf uns selbst. Schon 2016 haben wir in unserer Studie „Auf der Ölspur“ eine Halbierung des Konsums an Süßwaren, Knabberzeug und Fertiggerichten empfohlen.
Der Nutella-Sturm
Aber zurück zum Nutella-Sturm. Auch wir haben Stellung beziehen müssen, da das Telefon ununterbrochen geklingelt hat. Ich habe den Boykott-Aufruf als nicht sinnvoll bezeichnet. Viele von Euch haben damals meinen Blogbeitrag dazu gelesen. Die Ministerin hat ihren Aufruf schnell relativiert.
Jetzt haben wir Ferrero wieder gute Noten für sein Palmöl gegeben. Alle zwei Jahre machen wir eine neue Palmöl-Scorecard. Wir bewerten damit Unternehmen, die Palmöl kaufen und/oder verarbeiten. 173 Unternehmen haben wir zum Thema Palmöl befragt und bewertet. Darin findet ihr viele bekannte Marken und Supermarktketten. Rewe, Edeka, dm, L’Oreal, Nestlé, IKEA, Walmart oder eben Ferrero.
Warum schneidet Ferrero so gut ab?
Der Nutella-Mutter-Konzern Ferrero schneidet am besten ab mit 21,5 von 22 Punkten Warum? Ferrero verarbeitet zu 100 Prozent zertifiziertes Palmöl in segregierter Qualität, so dass das Palmöl auf seine Nachhaltigkeit hin überprüft und kontrolliert werden kann. Es dürfen unter anderem keine Rodungen von schützenswerten Wäldern oder auf kohlenstoffreichen Torfböden stattfinden. Hochgefährliche Pestizide sind verboten und die Rechte von lokalen Gemeinden und ArbeiterInnen müssen geachtet werden.

Diese Selbstverpflichtungen gelten für die gesamte Firmengruppe, für alle Länder – also nicht nur dort, wo Verbraucher besonders kritisch sind. Ferrero fordert von den Lieferanten ebenfalls entwaldungsfreie Lieferketten einzuführen. Sie sind Mitglied in der Palm Oil Innovation Group (POIG), die sich strengere Kriterien in der Palmöl-Produktion auferlegt hat. Wenn jetzt noch alles bio wäre, wäre es perfekt. Ein halber Punkt fehlt ihnen, weil sie kein Verbot der Umwandlung von anderen Ökosystemen, wie artenreiche Savannen, mit abdecken, Die zum Beispiel in Lateinamerika unter Druck stehen. Im Großen und Ganzen hat Ferrero fürs Palmöl aber seine Hausaufgaben gemacht. Wird Zeit, dass andere mitziehen.

Fleisch bleibt der Brandbeschleuniger für die Wälder
Ganz anders als bei Ferrero sieht es bei den „verdeckten Palmöl-Nutzern“ aus. Am Schlimmsten bei der Futtermittelindustrie. Sie belegt die allerletzten Plätze und verweigert Transparenz wie Nachhaltigkeit. Deutsche Tiernahrung Cremer und AGRAVIS (gehören zum Raiffeisen-Konzern) zeigen keinerlei Interesse daran, Missstände in ihrer Lieferkette anzugehen, wie Regenwaldzerstörung oder Pestizide. Fleisch- und Wursttheken sind damit immer noch Brandbeschleuniger für die Entwaldungsraten weltweit. Nicht nur was Palmöl angeht, sondern auch Soja.
Wenn Euch die Umwelt am Herzen liegt, solltet ihr Folgendes machen:
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- Insgesamt weniger Süßes und Fettiges zu essen ist eine sehr gute Idee. Anbauweise und Konsum von Palmöl muss – und kann — sich grundlegend ändern.
- Esst weniger und dafür besseres Fleisch, also Bio oder Wild. Gar kein Fleisch geht natürlich auch.
- Packt frische, regionale und möglichst Bio-Lebensmittel in den Einkaufswagen.
- Fast die Hälfte der deutschen Palmöl-Importe fließt in die Bioenergie und damit in den Tank. Wenn ihr also in die Pedale tretet, statt ins Auto zu steigen — dann habt ihr euch die Portion Süßes auch redlich verdient.
Wie ? Wird Palmöl für Nutella also wirklich auf Flächen gewonnen, die noch nie Regenwald waren ? Wie weit zurück darf es Regenwald gewesen sein ? Wird etwa nur rechnerisch festgelegt, welches Palmöl als für Nutella verwendet gilt ?
Wenn ich das lese frage ich mich ernsthaft was eine WWF Prüfung und ein Siegel wert sind? Nicht viel vermutlich und was heißt Palmöl Experte? Sind sie Unabhängig und naiv oder gekauft? Von Greenwashing haben Sie schon gehört oder? Ich hätte nicht gedacht, dass der WWF am Greenwashing beteiligt ist, ich dachte immer, dass diese Organisation unabhängig und vertrauenswürdig ist. Ich empfehle Ihnen sich mal die beiden Filme anzusehen! ZDF Doku: Grüne Versprechen — Wie Verbraucher getäuscht werden und Die Grüne Lüge von Werner Boote und Kathrin Hartmann- die würde ich sagen ist Palmöl Expertin und sagt es gibt nicht ein Siegel für Palmöl was etwas taugt und Umweltschutz garantiert! Herzlichen Glückwunsch WWF für ihr Vertrauensvolles Verbrauersiegel!
Genau das habe ich mich auch gefragt. Alle heutigen Anbauflächen für Palmöl sind doch mal Regen-/Urwald gewesen. Ab wann gilt ein Produkt als nachhaltig erwirtschaftet, welche ‘Übergangsfristen’ sind da von wem festgesetzt worden?
Also wir boykottieren Nutella und andere Palmölhaltigen Aufstriche.
Unsere Kinder können sehr gut darauf verzichten und weniger Fleisch (vorallem nicht aus dem Supermarkt!)ist auch kein Problem.
Ich finde Boykott ist die einzig sinnvolle Antwort, auf unerwünschte Erzeugung.
Auf das ungesunde Palmöl sollte gänzlich verzichtet werden, egal ob nachhaltig produziert oder nicht es ist total gesundheitsschädlich genau wie der viel zu Hohe Gehalt an Zucker in Lebensmitteln. Diese Produkte werden hergestellt um im Gehirn Sucht zu erzeugen mit Erfolg. Die Folge sind Diabetes, Arteriosklerose, Herz-Kreislauferkrankungen! Wie kann man Ferrero da loben, sie machen 99% falsch genau wie Nestle und co. auch. Gegen eine Kennzeichnungspflicht von ungesunden Lebensmitteln in der EU haben auch sie durch Lobbyarbeit beigetragen, um Konsumenten weiter zu täuschen und abhängig zu halten. Aber wünsche viel Spaß beim weiteren Verzehr von Schokocremes und anderen palmölhaltigen Lebensmitteln! Wie sagen viele so oft Sterben muss man sowieso… von daher Mahlzeit.
Wo sind die Antworten zu den Kommentaren bzw. Fragen?
Das ist ja wohl absolut skandalös, dass ausgerechnet von euch dazu aufgerufen wird, Produkte mit Palmöl zu kaufen. Ob nachhaltig oder nicht, der Regenwald stirbt trotzdem an der Gewinnmaximierung diverser Hersteller. Ferrero könnte auch ganz einfach etwas anderes als Palmöl verwenden. Das werden sie aber nicht tun, der Geiz ist einfach zu geil.…
Sorry , aber ich finde es alles lächerlich!
Warum überhaupt Palmöl ???
Rapsöl wird zu den WELTWEIT höchsten Umwelt- und Qualitätsstandarts, direkt bei uns vor der Haustür angebaut.
Man würde zusätzlich die deutsche Landwirtschaft unterstützen und es ist auch noch gesünder wie Palmöl!
Weniger Pflanzenöl zu Konsumieren wäre hilfreich. Und vor allem mit der Verschwendung von Pflanzenöl für Treibstoffe sollte sofort aufgehört werden. Palmöl ist das effizienteste Pflanzenöl. u.A. hier grob erklärt:
https://www.bazonline.ch/ausland/standard/wenn-die-alternativennoch-schlimmer-sind/story/23690382
Schade, genau von euch hätte ich richtiges recherchieren erwartet!
Palmöl ist nachhaltig in punkto „keine Pestizide“ ok bin ich einverstanden.. aber nicht, was den Regenwald betrifft- monokultur sagt euch was?!- genau ihr werbt doch immer mit den orang-utan die gerettet werden müssen?? Wieso dann überhaupt noch Produkte mit Palmöl kaufen? Würden alle darauf verzichten würde es plötzlich sogar ohne „ nachhaltiges Palmöl“ gehen, nicht wahr? Bekommt ihr geld für diesen Artikel, oder ist hier jemand einfach extrem leichtgläubig und uninformiert??
Lg ein Umweltschützer
Ich kaufe keine Produkte von Ferrero oder anderen Herstellern die Palmöl verwenden! Die Unternehmen gefährden bewusst die Gesundheit der Verbraucher aus Profitgier wo heute wissenschaftliche bewiesen ist das Palmöl Gesundheitsgefährdend ist und sogar Tumorzellen anregen! Wenn die Unternehmen so überzeugt sind das Palmöl ungefährlich ist dann sollen die Unternehmen eine Garantie aussprechen das würde aber zur Folge haben das eventuell klagen auf die Unternehmen zukommen könnten ! Sie wissen bewusst das Sie eine Zutat benutzen die eine tickende Zeitbombe ist grade Ferrero!
Etwa 200.000 Tonnen Palmöl kauft Ferrero jährlich bei mehreren Großhändlern. Nach einem Greenpeace-Bericht kaufen sieben dieser Unternehmen ihr Palmfett bei lokalen Ölmühlen, welche durch Brandrodung den Boden für den Palmölanbau möglich machten. Brandrodung ist laut Greenpeace besonders umweltschädlich.
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Das ZDF fragte bei Ferrero nach, „ob Kinderarbeit auf Haselnussplantagen sicher ausgeschlossen werden kann.“ Ferrero konnte dies nicht sicher ausschließen, da der Konzern nur 45 Prozent der Lieferkette zurückverfolgen kann.
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Auf welche Art Konsumenten das world wildlife retten können, für faire Arbeitsbedingungen sorgen oder, allgemein, nachhaltig handeln, indem sie Ferrero Produkte kaufen und den Konzern somit unterstützen, möge der WWF gerne erklären.
Wie siehts denn mit den Orang Utan-Waisen auf dem Plantagen aus? Oder wie sieht es mit den rasierten Urang Utans aus, die in Dessous gesteckt werden um dne Arbeitern als ihr wisst schon was zu dienen? Ihc verstehe immer nicht wieso WWF akzeptieren kann, dass solche Dinge vor Ort passieren? Nutella kommt mir nicht auf den Tisch. Ihc kann gut drauf verzichten, wiel ich mittlerweile eine vegane alternative gefunden habe, die weniger süss und mit rapsöl versetzt ist. Schmeckt wesentlich besser. Und seid doch ehrlich, das Label von WWF kann man sich mittlerweile kaufen, genau wie das MSC-Siegel und das Siegel von Tierwohl