Hur­ra, Hur­ra, der Luchs ist da!


© Robert Günther / WWF

Er ist wie­der da: Der Luchs. Zumin­dest zwei von ihnen strei­fen jetzt wie­der durch den Thü­rin­ger Wald. Wei­te­re  18 Tie­re sol­len fol­gen und den Grund­stein für eine gesun­de Luchs­po­pu­la­ti­on in der Regi­on legen.

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Die Vor­ge­schich­te der bei­den tie­ri­schen Protagonist:innen könn­te unter­schied­li­cher kaum sein: “Aris­to­cats” in echt.  Zum einen ist da Frie­da, eine “Luchs­la­dy” aus dem  Wild­kat­zen­dorf Hüt­sche­ro­da. Sie ist schon im Gehe­ge gebo­ren. “Voll­pen­si­on” und “Gesund­heits­ver­sor­gung” inclu­si­ve. Die Frei­heit hat das Tier hin­ge­gen nie gese­hen. Frie­da hat sich ihre extre­me Scheu bewahrt und genau dadurch ist sie für das Aus­wil­de­rungs­pro­jekt geeignet.

Die ers­ten Schrit­te in die Frei­heit. Frie­da, ein Luchs­weib­chen aus dem Gehe­ge im Wild­kat­zen­dorf Hüt­sche­ro­da star­tet in ihr neu­es Leben im Thü­rin­ger Wald. © Max Kes­ber­ger / Luchs Thüringen

Nicht ganz frei­wil­li­ger Zuwanderer

Bei ihrem poten­zi­el­len Part­ner Vio­rel ist das anders. Scheu ist auch er, aber vor allem wild. Vio­rel tapp­te erst im März rumä­ni­schen Natur­schüt­zern von der Ver­ei­ni­gung zum Erhalt der Bio­di­ver­si­tät (ACDB), in eine Kas­ten­fal­le. Gefan­gen­schaft auf Zeit. Von den Kar­pa­ten ging sei­ne Rei­se ins Aus­wil­de­rungs­he­ge nach Thü­rin­gen. Dort wink­te schon bald die Frei­heit. Nach weni­gen Wochen Ein­ge­wöh­nungs­zeit. Gesund­heits­check und Besen­de­rung konn­te der wil­de “Kuder”, so wer­den männ­li­che Luch­se genannt, in sei­nem neu­en Revier wie­der auf die Jagd nach Rehen gehen.

Geht die eine Tür zu, geht eine ande­re Tür auf: Der Luchs “Vio­rel” aus den Kar­pa­ten auf dem Weg in sein neu­es Revier. © Max Kes­ber­ger / Luchs Thüringen

Frei­heit auf Raten

Damit sich Frie­da und Vio­rel schon ein­mal beschnup­pern konn­ten, wur­den sie eini­ge Wochen in zwei von­ein­an­der getrenn­ten Ein­hei­ten eines klei­nen “Soft-Release-Gehe­ges” unter­ge­bracht. Am 15. Mai öff­ne­te man die Türen. Jetzt heißt es: Dau­men drü­cken, dass die Tie­re sich ein­le­ben und sich hof­fent­lich gut rie­chen kön­nen!  Ob die olfak­to­ri­sche Ehe­an­bah­nung funk­tio­niert hat, müs­sen die nächs­ten Mona­te zei­gen. Mit­tel­fris­tig dürf­te das Ange­bot an pas­sen­den Part­nern viel­fäl­ti­ger wer­den. Denn es ste­hen bis 2027  wei­te­re Aus­wil­de­run­gen an.

Das Pro­jekt

Die Frei­las­sung ist der Auf­takt des grö­ße­ren Pro­jekts “Luchs Thü­rin­gen”. Das Come­back des Luch­ses wird vom Frei­staat und der EU mit Mit­teln aus dem Euro­päi­schen Land­wirt­schafts­fonds (EULER) finan­ziert. Ziel ist es, den Luch­sen im Thü­rin­ger Wald eine dau­er­haf­te Zukunft zu geben. Aktu­ell leben in Deutsch­land rund 130 selb­stän­di­ge Luch­se, die sich vor allem auf drei Ver­brei­tungs­ge­bie­te ver­tei­len: den Baye­ri­schen Wald, den Harz, und seit weni­gen Jah­ren auch den  Pfäl­zer­wald. Alle drei Regio­nen sind jedoch min­des­tens 250 km von­ein­an­der ent­fernt und auch von ande­ren euro­päi­schen Luchs­vor­kom­men weit­ge­hend isoliert.

Der Thü­rin­ger Wald soll eine Art Brü­cke bil­den. Zwar tau­chen hier  gele­gent­lich männ­li­che Tie­ren aus dem Harz oder dem Bay­ri­schen Wald auf, doch die sind meist nur auf der Durch­rei­se. Eine Popu­la­ti­on kann jedoch nur ent­ste­hen, wo es auch Weib­chen und Nach­wuchs gibt. Jun­ge Luchs­weib­chen rich­ten ihre Revie­re aller­dings in der Regel nur in direk­tem Kon­takt zu Revie­ren von Art­ge­nos­sen ein, so dass sich die Art nur sehr schlecht aus­brei­ten kann.  Die ange­sie­del­ten Art­ge­nos­sen sol­len das beschleu­ni­gen. Wir möch­ten eine Brü­cke zwi­schen den Luchs­po­pu­la­tio­nen im Harz und im Baye­ri­schen Wald ent­ste­hen las­sen, um einen gene­ti­schen Aus­tausch zu ermög­li­chen und somit die Diver­si­tät und Sta­bi­li­tät der Luchs­po­pu­la­tio­nen in Euro­pa zu fördern.

Dem Luchs auf die Sprün­ge hel­fen. Die Ansie­de­lung der Tie­re in Thü­rin­gen soll hel­fen, die bestehen­den Popu­la­tio­nen mit­ein­an­der zu ver­net­zen.  © WWF Deutschland

 

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Die Wie­der­an­sied­lung der Pin­sel­oh­ren in Thü­rin­gen ist ein Gemein­schafts­pro­jekt. Neben BUND Thü­rin­gen und dem WWF enga­gie­ren sich acht wei­te­re Pro­jekt­part­ner aus Deutsch­land und Rumä­ni­en  für eine dau­er­haf­te Rück­kehr der Luchse.

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