In ihren typischen Hamsterbacken können Hamstermütter sogar ihre Jungen transportieren. Aber warum hamstern Hamster? Was können sie sonst noch besonders gut? Wo leben sie in Deutschland? Und sind Goldhamster wirklich vom Aussterben bedroht?
Warum hamstern Hamster?
Hamster haben dehnbare Backentaschen, in denen sie vor allem Nahrung transportieren. So legen sich wild lebende Hamster ihre Wintervorräte an, können in ihrem Bau in Ruhe fressen und müssen diesen nicht für jede Mahlzeit verlassen. Bis zu 20 Prozent ihres Körpergewichtes können die kleinen Nager in ihren Hamsterbacken tragen. Um das Futter wieder herauszubekommen, streichen sie mit ihren Pfoten von hinten nach vorne über die Backen.
Babytrage Hamsterbacke
Hamster können übrigens mit vollen Backen trotzdem fressen und tragen darin zum Beispiel auch Nistmaterial. Bei Gefahr verstecken Hamstermütter in freier Wildbahn manchmal sogar ihre Jungtiere in den Backen.
Pfadfinder mit feiner Nase
Wie der Ariadnefaden in der griechischen Mythologie den Weg aus dem Labyrinth weist, hinterlassen Hamster Duftmarken, um zurück nach Hause zu finden: Erforschen sie neues Terrain, reiben sie unterwegs ihren Körper an verschiedenen Stellen, die sie auf dem Rückweg erschnüffeln können. Denn Hamster haben einen sehr guten Geruchssinn und übrigens ebenfalls einen guten Gehörsinn.
Blind wie ein Maulwurf
Der Sehsinn dagegen ist bei Hamstern nicht besonders gut ausgebildet. Denn sie sind nachtaktiv und nachts ist es dunkel. Die Nager sind sehr kurzsichtig und farbenblind.
Vom Feld- bis zum Goldhamster: Die Hamster-Arten
Hamster sind Nagetiere und gehören zu den Mäuseartigen. In Europa und Asien gibt es insgesamt rund 20 verschiedene Arten. Bei uns heimisch ist der Feldhamster, die größte Hamster-Art mit bis zu 34 Zentimetern Länge und 650 Gramm Gewicht. Die kleinsten Hamster sind Kurzschwanz-Zwerghamster, die manchmal nur gute fünf Zentimeter lang sind. Sie leben zum Beispiel in der Mongolei, Sibirien und China. Verschiedene Zwerghamster-Arten werden bei uns als Haustiere gehalten, genau wie die Goldhamster, für viele wohl die bekanntesten Vertreter. Dazu später mehr!
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Feldhamster haben einen schwarzen Bauch
Ja, wirklich. Hamster sind verhältnismäßig bunt. Ihre heller-braune Oberseite bietet eine gute Tarnung in den Feldern, in denen sie leben. Die Seiten und den Kopf zieren weiße Flecken. Und ihre dunkelbraune bis schwarze Unterseite strecken sie Angreifern entgegen, wenn sie sich zur Verteidigung aufrichten. Sie soll das geöffnete Maul eines größeren Tieres imitieren, mit den Pfoten als Zähne.
Enorme Strecken im Dunkeln
Einen Feldhamster bekommt man selten zu Gesicht. Sie leben in langen, weit verzweigten Bauten bis zu zwei Meter tief unter der Erde und kommen nur nachts heraus. Dann aber legen sie im Dunkeln Strecken von bis zu zwölf Kilometern zurück.
Hamster bauen sich ein Klo
In ihren unterirdischen Gängen darf auch eine Toilette nicht fehlen: Hamster machen nicht in ihr „Wohnzimmer“, sie graben sich einen extra Platz für ihr Geschäft.
Wilde Hamster in Deutschland: Vom Aussterben bedroht
Höchstens noch 10.000 bis 50.000 Feldhamster gibt es bei uns in Deutschland. In vielen Bundesländern sind sie bereits ganz ausgestorben. Heute leben größere Populationen nur noch in Thüringen, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen. Grund ist die intensive Landwirtschaft mit ihren Giftstoffen, Monokulturen und weniger Fressen und Verstecken. Um dem entgegen zu wirken, setzen wir uns für eine Landwirtschaft für Artenvielfalt ein.
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Hamster sind keine Vegetarier
Die Nager fressen zwar hauptsächlich Körner, Pflanzentriebe, Wurzeln, Blätter, Blüten und Feldfrüchte wie Karotten oder Kartoffeln. Doch ab und zu dürfen es auch Insekten, Würmer, Schnecken oder sogar Mäuse sein.
Was machen Feldhamster im Winter?
Sie halten Winterschlaf in ihrem Bau von etwa November bis März und senken in dieser Zeit die Körpertemperatur auf bis zu bis zu 1,9 Grad Celsius ab. Alle paar Wochen wachen sie auf, um von ihren Vorräten zu fressen, zu koten und zu urinieren.
Goldhamster: Nicht unbedingt goldig
Sie sehen schon goldig aus, schließlich sind sie nach ihrer Fellfarbe benannt. Doch die beliebten Haustiere sind — vor allem für Kinder – eigentlich gar nicht geeignet. Sie sind nachtaktiv wie alle Hamster. Am Tag sollte man sie nicht wecken, nicht herausnehmen und nicht streicheln. Nachts können sie dafür einen Heidenlärm in ihrem Hamsterrad veranstalten – das ihnen noch nicht einmal reicht, um ihren enormen Bewegungsdrang zu befriedigen.
Goldhamster kommen ursprünglich aus Syrien, aber sind in freier Wildbahn so selten geworden, dass sie als gefährdet gelten, in der Natur in unmittelbarer Zukunft auszusterben.
Die Info mit der “Babytrage Hamsterbacke” dürfte sich auf Fehldeutung der Quellenlage hinsichtlich des Feldhamsters beziehen. Nur zum (domestizierten) Goldhamster gibt es einen Aufsatz, wo ein solches Verhalten beschrieben wird, beim Feldhamster ergibt es keinen Sinn. Falls das hier stehen bleiben soll, wäre ein Quellenangabe für diese (Falsch?)Behauptung schön, vielen Dank
Ausnahmsweise werden sehr kleine Jungtiere in den
Backentaschen der Mutter transportiert, wie schon der große Verhaltensforscher Irenäus Eibl-Eibesfeldt 1953 publizierte. (Eibl-Eibesfeldt, I. (1953): Zur Ethologie des Hamsters (Cricetus cricetus L.). – Z. Tierpsychol. 10: 204–254.)
Herzlichen Dank, auch für den Verzicht auf Aristoteles als Quelle. Der große IEE mag beeindrucken aber schon Ihre letzte Einlassung hier relativiert die Effekthascherei im Hauptbeitrag. Bin gespannt auf die Lektüre des Aufsatzes.