Hams­ter – Was Du (viel­leicht) noch nicht über sie wusstest


Feldhamster: Wo leben Hamster in Deutschland und wie viele gibt es noch? Warum sind sie vom Aussterben bedroht?
Feldhamster: Wilde Hamster in Deutschland © IMAGO / imagebroker

In ihren typi­schen Hams­ter­ba­cken kön­nen Hams­ter­müt­ter sogar ihre Jun­gen trans­por­tie­ren. Aber war­um hams­tern Hams­ter? Was kön­nen sie sonst noch beson­ders gut? Wo leben sie in Deutsch­land? Und sind Gold­hams­ter wirk­lich vom Aus­ster­ben bedroht?

War­um hams­tern Hamster?

Hams­ter haben dehn­ba­re Backen­ta­schen, in denen sie vor allem Nah­rung trans­por­tie­ren. So legen sich wild leben­de Hams­ter ihre Win­ter­vor­rä­te an, kön­nen in ihrem Bau in Ruhe fres­sen und müs­sen die­sen nicht für jede Mahl­zeit ver­las­sen. Bis zu 20 Pro­zent ihres Kör­per­ge­wich­tes kön­nen die klei­nen Nager in ihren Hams­ter­ba­cken tra­gen. Um das Fut­ter wie­der her­aus­zu­be­kom­men, strei­chen sie mit ihren Pfo­ten von hin­ten nach vor­ne über die Backen.

Baby­tra­ge Hamsterbacke

Feldhamster: Wofür die Hamsterbacken? Was fressen Hamster?
War­um hams­tern Hams­ter? © IMAGO / blickwinkel

Hams­ter kön­nen übri­gens mit vol­len Backen trotz­dem fres­sen und tra­gen dar­in zum Bei­spiel auch Nist­ma­te­ri­al. Bei Gefahr ver­ste­cken Hams­ter­müt­ter in frei­er Wild­bahn manch­mal sogar ihre Jung­tie­re in den Backen.

Pfad­fin­der mit fei­ner Nase

Wie der Ari­ad­ne­fa­den in der grie­chi­schen Mytho­lo­gie den Weg aus dem Laby­rinth weist, hin­ter­las­sen Hams­ter Duft­mar­ken, um zurück nach Hau­se zu fin­den: Erfor­schen sie neu­es Ter­rain, rei­ben sie unter­wegs ihren Kör­per an ver­schie­de­nen Stel­len, die sie auf dem Rück­weg erschnüf­feln kön­nen. Denn Hams­ter haben einen sehr guten Geruchs­sinn und übri­gens eben­falls einen guten Gehör­sinn.

Blind wie ein Maulwurf

Der Seh­sinn dage­gen ist bei Hams­tern nicht beson­ders gut aus­ge­bil­det. Denn sie sind nacht­ak­tiv und nachts ist es dun­kel. Die Nager sind sehr kurz­sich­tig und farbenblind.

Vom Feld- bis zum Gold­hams­ter: Die Hamster-Arten

Kurzschwanz Zwerghamster
Der kleins­te Hams­ter: Kurz­schwanz-Zwerg­hams­ter © IMAGO / blickwinkel

Hams­ter sind Nage­tie­re und gehö­ren zu den Mäu­se­ar­ti­gen. In Euro­pa und Asi­en gibt es ins­ge­samt rund 20 ver­schie­de­ne Arten. Bei uns hei­misch ist der Feld­hams­ter, die größ­te Hams­ter-Art mit bis zu 34 Zen­ti­me­tern Län­ge und 650 Gramm Gewicht. Die kleins­ten Hams­ter sind Kurz­schwanz-Zwerg­hams­ter, die manch­mal nur gute fünf Zen­ti­me­ter lang sind. Sie leben zum Bei­spiel in der Mon­go­lei, Sibi­ri­en und Chi­na. Ver­schie­de­ne Zwerg­hams­ter-Arten wer­den bei uns als Haus­tie­re gehal­ten, genau wie die Gold­hams­ter, für vie­le wohl die bekann­tes­ten Ver­tre­ter. Dazu spä­ter mehr!

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Feld­hams­ter haben einen schwar­zen Bauch

Ja, wirk­lich. Hams­ter sind ver­hält­nis­mä­ßig bunt. Ihre hel­ler-brau­ne Ober­sei­te bie­tet eine gute Tar­nung in den Fel­dern, in denen sie leben. Die Sei­ten und den Kopf zie­ren wei­ße Fle­cken. Und ihre dun­kel­brau­ne bis schwar­ze Unter­sei­te stre­cken sie Angrei­fern ent­ge­gen, wenn sie sich zur Ver­tei­di­gung auf­rich­ten. Sie soll das geöff­ne­te Maul eines grö­ße­ren Tie­res imi­tie­ren, mit den Pfo­ten als Zähne.

Wie alt werden Hamster?
Wil­de Feld­hams­ter wer­den bis zu 2,5 – sel­ten auch 5 Jah­re alt © IMAGO / blickwinkel

Enor­me Stre­cken im Dunkeln

Einen Feld­hams­ter bekommt man sel­ten zu Gesicht. Sie leben in lan­gen, weit ver­zweig­ten Bau­ten bis zu zwei Meter tief unter der Erde und kom­men nur nachts her­aus. Dann aber legen sie im Dun­keln Stre­cken von bis zu zwölf Kilo­me­tern zurück.

Hams­ter bau­en sich ein Klo

In ihren unter­ir­di­schen Gän­gen darf auch eine Toi­let­te nicht feh­len: Hams­ter machen nicht in ihr „Wohn­zim­mer“, sie gra­ben sich einen extra Platz für ihr Geschäft.

Wil­de Hams­ter in Deutsch­land: Vom Aus­ster­ben bedroht

Höchs­tens noch 10.000 bis 50.000 Feld­hams­ter gibt es bei uns in Deutsch­land. In vie­len Bun­des­län­dern sind sie bereits ganz aus­ge­stor­ben. Heu­te leben grö­ße­re Popu­la­tio­nen nur noch in Thü­rin­gen, Sach­sen-Anhalt und Nie­der­sach­sen. Grund ist die inten­si­ve Land­wirt­schaft mit ihren Gift­stof­fen, Mono­kul­tu­ren und weni­ger Fres­sen und Ver­ste­cken. Um dem ent­ge­gen zu wir­ken, set­zen wir uns für eine Land­wirt­schaft für Arten­viel­falt ein.

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Hams­ter sind kei­ne Vegetarier

Die Nager fres­sen zwar haupt­säch­lich Kör­ner, Pflan­zen­trie­be, Wur­zeln, Blät­ter, Blü­ten und Feld­früch­te wie Karot­ten oder Kar­tof­feln. Doch ab und zu dür­fen es auch Insek­ten, Wür­mer, Schne­cken oder sogar Mäu­se sein.

Was machen Feld­hams­ter im Winter?

Sie hal­ten Win­ter­schlaf in ihrem Bau von etwa Novem­ber bis März und sen­ken in die­ser Zeit die Kör­per­tem­pe­ra­tur auf bis zu bis zu 1,9 Grad Cel­si­us ab. Alle paar Wochen wachen sie auf, um von ihren Vor­rä­ten zu fres­sen, zu koten und zu urinieren.

Gold­hams­ter: Nicht unbe­dingt goldig

Wie sehen Goldhamster aus?
Gold­hams­ter: In frei­er Wild­bahn vom Aus­ster­ben bedroht © slow­mo­ti­ongli / iStock / Getty-Images

Sie sehen schon gol­dig aus, schließ­lich sind sie nach ihrer Fell­far­be benannt. Doch die belieb­ten Haus­tie­re sind — vor allem für Kin­der – eigent­lich gar nicht geeig­net. Sie sind nacht­ak­tiv wie alle Hams­ter. Am Tag soll­te man sie nicht wecken, nicht her­aus­neh­men und nicht strei­cheln. Nachts kön­nen sie dafür einen Hei­den­lärm in ihrem Hams­ter­rad ver­an­stal­ten – das ihnen noch nicht ein­mal reicht, um ihren enor­men Bewe­gungs­drang zu befriedigen.

Gold­hams­ter kom­men ursprüng­lich aus Syri­en, aber sind in frei­er Wild­bahn so sel­ten gewor­den, dass sie als gefähr­det gel­ten, in der Natur in unmit­tel­ba­rer Zukunft aus­zu­ster­ben.

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3 Kommentare

  1. Ranger Robin
    19. September 2022
    Antworten

    Die Info mit der “Baby­tra­ge Hams­ter­ba­cke” dürf­te sich auf Fehl­deu­tung der Quel­len­la­ge hin­sicht­lich des Feld­hams­ters bezie­hen. Nur zum (domes­ti­zier­ten) Gold­hams­ter gibt es einen Auf­satz, wo ein sol­ches Ver­hal­ten beschrie­ben wird, beim Feld­hams­ter ergibt es kei­nen Sinn. Falls das hier ste­hen blei­ben soll, wäre ein Quel­len­an­ga­be für die­se (Falsch?)Behauptung schön, vie­len Dank

  2. Albert Wotke
    3. Oktober 2022
    Antworten

    Aus­nahms­wei­se wer­den sehr klei­ne Jung­tie­re in den
    Backen­ta­schen der Mut­ter trans­por­tiert, wie schon der gro­ße Ver­hal­tens­for­scher Ire­nä­us Eibl-Eibes­feldt 1953 publi­zier­te. (Eibl-Eibes­feldt, I. (1953): Zur Etho­lo­gie des Hams­ters (Cri­ce­tus cri­ce­tus L.). – Z. Tier­psy­chol. 10: 204–254.)

    • Ranger Robin
      21. November 2022
      Antworten

      Herz­li­chen Dank, auch für den Ver­zicht auf Aris­to­te­les als Quel­le. Der gro­ße IEE mag beein­dru­cken aber schon Ihre letz­te Ein­las­sung hier rela­ti­viert die Effekt­ha­sche­rei im Haupt­bei­trag. Bin gespannt auf die Lek­tü­re des Aufsatzes.

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