€ 1,39 prangt auf dem Preisschild – der Preis für ein Kilo gemischtes Hackfleisch, entdeckt vor einigen Tagen im Discounter. Was für ein Schnäppchen. Schnell zugreifen? Bitte nicht! Für diesen Preis ist ein Ferkel von einer Sau geboren worden und von Menschenhand aufgezogen, getränkt, gefüttert, untergebracht, gemästet und nach etwa 100 Tagen geschlachtet worden.
Gemüse doppelt so teuer wie Fleisch?
Etwa doppelt so teuer sind – ratet mal? Zum Beispiel Erbsen. Das hochwertige Gemüse liefert nicht so viele Proteine, aber viel Eisen und kostet etwa € 2,20 pro Kilo im Supermarkt. Erbsen wurden gesät, gedüngt, gegossen, behandelt und dann geerntet – und können dann direkt verzehrt werden. Und das alles kostet doppelt so viel, wie ein Lebewesen schlachtreif zu mästen?
Nein, eigentlich müsste das Hackfleisch ein Vielfaches von dem Preis kosten, um die wahren Kosten alleine für die Bauern abzubilden, geschweige denn für die Umwelt. Aber keine dieser Kosten werden derzeit bezahlt. So hat der Landwirt keinen Spielraum für mehr Qualität in der Fütterung oder Tierhaltung. Will er wirtschaftlich arbeiten, muss er die günstigste Haltungsvariante (Vollspaltenboden, Stallhaltung ohne Stroh, mit so vielen Schweinen pro Quadratmeter wie gesetzlich erlaubt) und das preisoptimierte Futter (als Eiweißträger derzeit vor allem gentechnisch verändertes Soja aus Südamerika) wählen, um nicht noch mehr drauf zu zahlen. Diese Preisgestaltung hat zu einem Verfall der Prozess-Qualität geführt, wie das Schwein gefüttert und gehalten wurde. Für jedes einzelne Tier ist diese Haltungsweise ein täglicher Albtraum und für den Landwirt eine wirtschaftliche Notlage.
Was tun?
- Bei so einem Fleisch nicht zugreifen, denn es ist in der Regel unter Inkaufnahme von Tierleid und umweltschädigender Landwirtschaft erkauft worden.
- Deutlich besseres Fleisch fordern, zum Beispiel direkt beim Discounter nachfragen. Bio-Fleisch, Weidefleisch, Wildfleisch aus Deutschland sind gute Alternativen. Und statt jeden Tag Fleisch einfach mehr Gemüse essen! Ist auch viel gesünder!
Massentierhaltung ist grundsätzlich abzulehnen. Klein- und Mittelstandsbauern können nicht mehr existieren. Und haben Sie sich schon einmal gefragt, wie viele Kilometer die Tiere bis zum nächsten Schlachthof zurücklegen müssen ?
Das hat alles nichts mehr mit dem Tierschutz zu tun. Die Nutztierhaltung, egal ob Hühner, Kühe, Schweine etc. und deren Behandlung ist — im so toleranten Deutschland — unter aller Sau. Wo bleiben da WWF, IFAW, und ähnliche Institutionen ? Vermutlich kein Interesse, da damit keine Spendengelder zu akquirieren sind. Und die Gesetzgeber kuschen vor der mächtigen Lobby.
[…] Woche sein. Und das Fleisch sollte besser produziert sein. Das heißt: Es kommt aus der Region, von Tieren aus tiergerechter Haltung und aus einer ressourcenschonenden Produktion. Und die Ergebnisse verschiedener Untersuchungen […]