Was das Urteil im Elfen­bein-Pro­zess von Cott­bus bedeutet


Schmuggel: Bearbeitetes und halbbearbeitetes Elfenbein vom Flughafen Berlin Schönefeld, Mai 2016
Konfisziertes Elfenbein vom Flughafen Berlin-Schönefeld © Hauptzollamt-Potsdam

Der Ange­klag­te im Cott­bus­ser Elfen­bein-Pro­zess wur­de zu 20 Mona­ten Frei­heits­stra­fe auf Bewäh­rung ver­ur­teilt. Ist das jetzt gut?

Frag­los, die­ser Pro­zess in Cott­bus war ein­zig­ar­tig in Deutsch­land. Es ging um über eine Ton­ne Elfen­bein, um Schmug­gel und Ver­ar­bei­tung von Ele­fan­ten­stoß­zäh­nen. Der Fall zeig­te ein­drucks­voll, dass der inter­na­tio­na­le, orga­ni­sier­te Schmug­gel mit Elfen­bein auch vor Deutsch­land nicht Halt macht. Im Pro­zess ging es dar­um wo das Elfen­bein her­kam, wie alt es ist. Es muss­te mit Iso­to­pen-Bestim­mung gear­bei­tet wer­den. Mehr als vier Jah­re dau­er­te es zwi­schen dem Auf­griff des Elfen­beins und der Ver­ur­tei­lung jetzt. Viel davon war Neu­land für uns hier in Deutsch­land in die­ser Grö­ßen­ord­nung. Für die Jus­tiz und auch für uns, für mich.

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Heu­te fiel jetzt das lan­ge erwar­te­te Urteil im Cott­bus­ser Elfen­bein-Pro­zess. 20 Mona­te Frei­heits­stra­fe lau­tet die Stra­fe, aus­ge­setzt zur Bewäh­rung. Jetzt muss man abwar­ten ob Revi­si­on ein­ge­legt wird. Das Schrift­li­che Urteil geht dann ein paar Wochen spä­ter an die Parteien,

Zu hart oder zu milde?

Ob das jetzt hart ist, ange­mes­sen oder viel zu mil­de, es bringt nichts das zu debat­tie­ren. Das Urteil liegt im obe­ren Bereich der übli­chen Straf­mes­sung. Das Gerichts­ver­fah­ren hat aber gezeigt, dass Wil­de­rei und ille­ga­ler Arten­han­del auch in Deutsch­land kein Kava­liers­de­likt sind. Es wird als ein ernst­zu­neh­men­des, kri­mi­nel­les Pro­blem erkannt. Selbst das ist nicht selbstverständlich.

Was jetzt pas­sie­ren muss

Ins­ge­samt mei­ne ich: Das Urteil ist ein eher posi­ti­ves Signal – es gilt, dar­auf auf­zu­bau­en. Der Pro­zess hat aber auch gezeigt: Wir benö­ti­gen mehr Fach­wis­sen bei der Poli­zei und den Behör­den, einen bes­se­ren Infor­ma­ti­ons­fluss, eine umfang­rei­che und voll­stän­di­ge Doku­men­ta­ti­on sowie auf Umwelt­recht spe­zia­li­sier­te Staats­an­wäl­te. Nur so lässt sich eine kon­se­quen­te Straf­ver­fol­gung bei Arten­schutz-Ver­bre­chen gewähr­leis­ten. Schmug­gel von Wild­tier­pro­duk­ten muss wie auch die Wil­de­rei im poli­ti­schen und gesell­schaft­li­chen Dis­kurs als ernst­zu­neh­men­des, kri­mi­nel­les Pro­blem erkannt wer­den. Und durch die nöti­ge Aus­stat­tung der Straf­ver­fol­gung ent­spre­chend geahn­det werden.

Der Kampf gegen die Wil­de­rei-Mafia ist längst nicht gewon­nen. Wir brau­chen jeden Erfolg. Und jede Unterstützung.

Hilf uns die Wil­de­rei zu stoppen!

 

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2 Kommentare

  1. Johann Uhl
    21. November 2020
    Antworten

    Das Urteil im Cott­bu­ser Elfen­bein­pro­zeß hal­te ich für zu milde.Mindestens eine saf­ti­ge Geld­stra­fe für den Händ­ler hät­te der Rich­ter zusätz­lich ver­hän­gen müssen.

  2. Gerda Kössler
    27. Februar 2021
    Antworten

    Sehr geehr­te Herr Köhncke,

    sehr inter­es­sant, dass es hier end­lich ein­mal ein Urteil gibt. Mei­nes Erach­tens fiel es lei­der viel zu mil­de aus. Dass schreckt kei­nen ab der hier zig­tau­sen­de von Euro und mehr bereits als Ein­zel­per­son an Gewinn erzie­len kann. Lei­der habe ich den Ein­druck, dass die gesam­te The­ma­tik hin­sicht­lich Wild­tier­han­del und deren Pro­duk­te von den Bwe­hör­den nicht so ernst genom­men wird wie Sie es in ihrem Bei­trag dar­stel­len. Ich gehe sogar soweit zu behaup­ten, dass die lasche Hand­ha­bung in den Behör­den und die sehr leich­te Ertei­lung ent­spre­chen­der Geneh­mi­gun­gen für den Han­del mit geschütz­ten Arten und deren Pro­duk­te sehr leicht gemacht wird. Mei­nes Erach­tens wird durch die­se lasche Hand­ha­bung der gesam­ten Wil­de­rei und dem Han­del sogar noch Vor­schub geleis­tet. Haupt­sa­che der Vor­gang ist schnellst­mög­lich vom Tisch der zustän­di­gen Sachbearbeiter*in. Blos kei­ne Nach­fra­gen stel­len wo das gan­ze denn her­kommt und wie­vie­le Kilos an Elfen­bein hier wohl über Jah­re und Jahr­zehn­te ver­ar­bei­tet und gehan­delt wer­den. Es ist lei­der trau­rig und wahr. Hät­te ich nicht die Ein­bli­cke wür­de ich es auch nicht glauben.
    Ich wür­de sehr ger­ne direkt mit Ihnen Kon­takt auf­neh­men. Kön­nen Sie mich bit­te kontaktieren.

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