Wir alle sind Teil der globalen Ernährungskrise. Höchste Zeit, dass wir Teil der Lösung werden. Mit dem richtigen ernährungspolitischen Gesamtkonzept.
Unserer Erde geht es nicht gut, das wissen wir alle. Was wir aber nicht alle wahrhaben wollen: Das ist maßgeblich auf unser Essen zurückzuführen. Die Landwirtschaft nutzt die Hälfte der bewohnbaren Fläche der Erde. Sie ist eine der Hauptursachen für den Verlust der biologischen Vielfalt! Über ein Viertel der globalen Treibhausgasemissionen gehen auf das Konto der Nahrungsmittelproduktion. Für unsere Ernährung verbrauchen und verschmutzen wir die meisten Wasserressourcen! Und wir sind alle ein Teil des Problems…
Die Probleme werden eher größer…
Schon heute übersteigt unsere Ernährung die planetaren Grenzen. Tendenz steigend. Die Weltbevölkerung wird bis 2050 voraussichtlich nochmal um über zwei Milliarden Menschen wachsen. Zunehmende Urbanisierung und weiter steigender Fleischkonsum werden den Druck auf die Umwelt immer mehr erhöhen.
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Ich denke uns ist allen klar: Ein Weiter-so ist undenkbar. Nicht nur wegen der Umwelt. Unsere Essgewohnheiten machen uns auch krank. Zwei Milliarden Menschen auf der Welt sind übergewichtig oder fettleibig. Ernährungsbedingte Krankheiten sind heute die häufigste Todesursache. Gleichzeitig sind fast 700 Millionen Menschen chronisch unterernährt.
Wir brauchen einen Neustart
Gesundheit und Nachhaltigkeit sind untrennbar miteinander verbunden. Wir müssen wirksame Politik, Prozesse und Strukturen schaffen, damit wir erschwingliches, gesundes und nachhaltiges Essen für alle haben.
Unser Kernziel: Natur und Klima schützen und genügend gesunde Lebensmittel für alle zukünftigen Generationen garantieren. Wir wollen ein globales Ernährungssystem aufbauen, das innerhalb planetarer Grenzen funktioniert und dem Menschenrecht auf gesunde Nahrung nachkommt.
Hierfür haben wir beim WWF vier Leitprinzipien entwickelt:
1: Ernährung, die die Umweltauswirkungen reduziert und die menschliche Gesundheit verbessert.
2: Landwirtschaft, die die biologische Vielfalt bewahrt und die natürlichen Ressourcen nachhaltig nutzt.
3: Die Ernährung sollte gesund und nachhaltig sein, aber auch flexibel an den vielfältigen weltweiten Ernährungsweisen ausgerichtet sein.
4: Förderung eines Wandels hin zu einer gesunden und nachhaltigen Ernährung für alle, verbunden mit einer fairen Aufteilung der Kosten und Vorteile.
Wir brauchen eine Ernährungswende
Eine Ernährung innerhalb der planetaren Grenzen bedeutet gesunde, nachhaltige, lokal produzierte Nahrungsmittel. Und deutlich weniger davon, was sich negativ auf die Biodiversität, Umwelt und menschliche Gesundheit auswirkt. Das heißt vor allem weniger Fleisch. Unsere neue Studie Bending the Curve: The Restorative Power of Planet-based Diets analysiert für 147 Länder, wie sich unterschiedliche Ernährung (Status Quo, Flexitarier, Pescitarier, Vegetarier, Veganer und nationale Ernährungsrichtlinie) auf Gesundheit, Umwelt und Klima auswirkt. Die Ergebnisse sind eindeutig. So könnte zum Beispiel eine rein pflanzenbasierte Ernährung den globalen Artenschwund um fast die Hälfte senken.
Jetzt die Petition gegen die Entwaldung unterschreiben! Danke!
Unsere Studie zeigt aber auch, dass die Ernährungswende politisch gefördert und in entsprechende nationale Strategien integriert sein muss. Nur so können wir den Verlust von Natur stoppen und sowohl die menschliche als auch die planetare Gesundheit wiederherstellen.
Eine weltweite Ernährungsumstellung, gepaart mit nachhaltigeren Produktionsmethoden und die konsequente Vermeidung von Lebensmittelverschwendung – so können wir auch eine wachsende Menschheit ernähren. Und gleichzeitig die Auswirkungen auf die Umwelt reduzieren. Und ist es nicht das, was wir alle wollen?
Schon heute anfangen!
Das Schöne daran ist: Wir können alle gleich heute damit anfangen Teil der Lösung zu sein. Indem wir mehr Pflanzen essen, weniger tierische Produkte. Wenn wir gesunde und minimal verarbeitete Lebensmittel kaufen, am besten saisonal und bio. Unserer Welt wird es dadurch besser gehen. Und Dir selbst auch. Wetten?
Sehr geehrte Frau Plötz,
in Rahmen meiner Seminar-Facharbeit , in welcher wir uns mit dem Thema “vegane Ersatzprodukte” beschäftigen, wollte ich sie fragen, ob sie eine Möglichkeit zu einem Interview sehen (beispielsweise über Zoom). Ich untersuche die Auswirkungen veganer Ersatzprodukte auf die Umwelt und würde mich sehr über ihre fachliche Meinung bezüglich einiger aufkommenden Fragen freuen.
Vielen Dank
Helene Höpner
Die Verbindung zwischen Gesundheit und Nachhaltigkeit ist unbestreitbar. Wirksame politische Maßnahmen und Strukturen sind der Schlüssel zur Gewährleistung erschwinglicher, gesunder und nachhaltiger Lebensmittel für alle