An der Ostsee ist es jetzt im Sommer besonders voll. Auch im Wasser ist mehr los. In diesem Jahr sind besonders früh besonders viele Quallen unterwegs.
An der deutschen Ostseeküste mehren sich die Beobachtungen von Ohrenquallen, vereinzelten Feuerquallen und eingeschleppten Rippenquallen. Letztere tauchten hier normalerweise im Spätsommer auf, in diesem Jahr wurde sie aber schon im Mai gefunden.
Die Quallen weisen auf das entscheidende Problem der Ostsee hin
Die Quallen weisen auf ein entscheidendes Problem der Ostsee hin: die Überdüngung. Grundsätzlich ist die Ostsee weiterhin stark überdüngt, was natürlich Plankton und auch Zooplankton als Quallennahrung gedeihen lässt.
Rippenquallen lieben warme Winter
Der warme Winter war sicher auch gut für das frühe Wachstum der heimischen Ohrenquallen. Statt zwei bis drei Grad war das Wasser im Winter um die fünf Grad warm.
Die Rippenquallen (oder Meerwalnuss) sind erst vor 15 Jahren in die Ostsee eingeschleppt worden. Sie gedeihen und vermehren sich bei hohen Wassertemperaturen besonders gut – und können sich bei warmen Wintern auch bis in die nördlichen Ostseegebiete ausbreiten.
Die räuberischen Rippenquallen sind neue Nahrungskonkurrenten für Fische. Mit ihren Tentakeln fangen sie Plankton, Tierlarven, Würmer, Krebse, Nesseltiere, zum Teil fressen sie auch Fischlarven und Jungfische.
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Kein Panik
Quallen gehören zum normalen Leben im Ökosystem Ostsee — auch wenn das manchen Urlaubern nicht gefällt. Und wie gefährlich sind die Quallen in der Ostsee? Ohrenquallen und Rippenquallen sind nur lästig, aber nicht giftig für die Badenden. Anders fühlt sich das bei den nesselnden Feuerquallen an. Bei Berührung brennt es, vergleichbar mit einem Kontakt mit Brennnesseln. Für einen gesunden Menschen also lästig bis schmerzhaft. Gefährlich kann es allerdings für Allergiker werden.
Die wirklich giftigen Quallen sind nicht in der Ostsee
Die wirklich giftigen Quallen leben in anderen Meeren, etwa die furchterregende Portugiesische Galeere (Physalia physalis) mit ihren bis zu 50 Meter langen Tentakeln, die auch vor den Kanaren zu finden ist. Oder die Seewespe, die giftigste Qualle überhaupt. Ihr Gift soll ausreichen, um 250 Menschen zu töten. Sie lebt aber in Australien – weit weg von der Ostsee und ihren Feuerquallen.
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