Ganz Berlin freut sich mit dem Zoo über den Nachwuchs bei den Pandas. Wir auch. Herzlichen Glückwunsch! Wir hoffen aber auch, dass dieser Zuchterfolg mehr Aufmerksamkeit für die im Freiland weiterhin gefährdeten Großen Pandas bringt.
Pandas: Immer noch gefährdet
Damit es wieder mehr Große Pandas in ihrem Lebensraum in China geben kann, braucht es den Erhalt und die Vergrößerung ihrer stark zerschnittenen Lebensräume. In enger Zusammenarbeit mit den Menschen vor Ort, um deren Lebensunterhalte zu sichern und den Öko-Tourismus auszubauen. Dafür setzt sich der WWF seit 1980 in China ein. Der WWF unterstützt die chinesische Regierung und Gemeinden vor Ort, die Panda-Wälder mit ihren Bambusvorkommen zu erhalten und zu vergrößern. 67 Reservate wurden bisher eingerichtet.
Nach der aktuellen Zählung des Bestandes an Großen Pandas gehen wir noch von etwa 1860 ausgewachsenen Großen Pandas im natürlichen Lebensraum aus. Auf der Internationalen Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN werden Pandas als „gefährdet“ eingestuft — aber seit 2016 nicht mehr als wie vorher „stark gefährdet“. Über diese Herunterstufung um eine Gefährdungskategorie habe ich mich ehrlich gesagt noch mehr gefreut als über die Panda-Babys aus dem Berliner Zoo.
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Die Wiederauswilderung von in menschlicher Haltung geborenen Pandas spielt aktuell leider nur eine geringe Rolle in der Natur. Denn für diese Auswilderung braucht es vor allem gute Panda-Lebensräume ohne bereits dort lebende Pandas. Dieser ist aber meist Mangelware.
Was der Zoo für den Artenschutz leisten kann
Generell sind Tiere in menschlicher Haltung abseits ihrer natürlichen Lebensräume emotional eine schwierige Sache. Das verstehe ich. Ich finde es aber gut, was von den wissenschaftlich und gut geführten Zoologischen Gärten und Tiergärten im Bereich Artenschutz, Bildung und Forschung gemacht wird. Zoos können als „Archen“ bedrohte Arten aufbewahren und retten. Wie das Beispiel Wisent oder Kalifornischer Kondor gezeigt haben.
Meng Meng ist Mama – und das gleich doppelt! Wir sind so glücklich, uns fehlen die Worte! ❤️🐼🍼🐼❤️#babypandasberlin #pandasberlin #ZooBerlin pic.twitter.com/KRpFoIRNP4
— Zoo Berlin (@zooberlin) September 2, 2019
Und Zoos können als „Schaufenster“ der Artenvielfalt Menschen für Tiere und ihre Lebensräume begeistern. Aber bei aller Begeisterung über Pandas und andere tierische Stars: Zoos sehe ich gerade hier auch in der Verantwortung – neben stets bestmöglicher Tierhaltung, natürlich. Sie müssen die Besuchenden direkt, wenn sie die jeweiligen Tiere lebendig und eindrucksvoll vor sich haben, auch für die Bedrohungen für die Tiere im Freiland sensibilisieren. Wie etwa über die Probleme des Großen Pandas in China. Die Zoos müssen unbedingt zeigen, was alle für den Artenschutz im Freiland tun können. Damit wir diese Tiere in Zukunft eben nicht nur noch in Zoos sehen können.
Das ist bei den Großen Pandas im Zoo Berlin bereits recht gut gelöst. Aber bei vielen anderen Tiere und in vielen Zoologischen Gärten kann man hier noch mehr machen für den Artenschutz.
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