26.06.2023 Update: WWF Russland verlässt internationales WWF-Netzwerk
Die russische Generalstaatsanwaltschaft hat am 21. Juni 2023 die Aktivitäten des World Wide Fund for Nature (WWF) in Russland für „unerwünscht“ erklärt. Diese Entscheidung folgt auf eine bereits im März bekannt gegebenen Verlautbarung, in welcher der WWF als «ausländischer Agent» eingestuft wurde.
Der WWF Deutschland und das gesamte, weltweite WWF-Netzwerk sind erschüttert darüber, dass unsere gemeinsame Naturschutzarbeit als „auf dem Territorium der Russischen Föderation unerwünscht“ eingestuft wird. Infolgedessen und mit sofortiger Wirkung hat der WWF Russland die schwierige Entscheidung getroffen, nicht länger Teil des WWF-Netzwerks zu sein.
Im Dezember bot sich in der sibirischen Arktis zum zweiten Mal im letzten Jahr Eisbär Großalarm. Eine große Gruppe Eisbären kam auf unnatürlicher Nahrungssuche dicht an eine menschliche Siedlung heran. 56 Eisbären zählte die örtliche Eisbärenpatrouille auf einer Fläche von nicht einmal einem Quadratkilometer.
Eisbären in Sibirien: Der Hunger treibt sie an
Mehrere Tage hintereinander zogen die über 50 Eisbären um das Dorf Ryrkaypiy auf der ostsibirischen Tschuktschen-Halbinsel im Nordosten Russlands. Es waren ausgewachsene Tiere und Jungtiere unterschiedlichen Alters mit ihren Müttern. Die Dorfbewohner hier sind den Anblick von Polarbären inzwischen gewohnt. Aber in einer derart großen Gruppe kamen die arktischen Räuber bisher nicht.

WWF Eisbärenpatrouille – Schutz von Mensch und Eisbär
Mehrmals am Tag sind eine Mitarbeiterin und ein Mitarbeiter unserer Eisbär-Patrouille mit Schneemobilen im Dorfgebiet auf Streife. Sie sollen verhindern, dass die Eisbären von der Küste ins Dorf kommen. Und sie bewachen den Kindergarten und die Schule, um die jüngsten Bewohner zu schützen. Sind Bären in der Gegend wie im Moment, werden die Kinder mit eigens dafür eingesetzten Bussen gefahren und alle offiziellen Veranstaltungen wie zum Beispiel Konzerte fallen aus.
Sibirien: Wo das Eis fehlt, kommen die Eisbären an Land

Eisbärpatrouillen sind inzwischen vielerorts nötig. Denn wir wollen verhindern, dass die gefährdeten Eisbären im Konflikt mit Menschen erschossen werden. Hauptgrund dieses Konflikts ist der Rückgang der Meereisfläche aufgrund des sich ändernden Klimas, so dass Eisbären nun im Durchschnitt in vielen Gegenden vier Monate an Land verbringen müssen.

Ist das Eis auf dem Polarmeer dick genug, sind die Eisbären von dieser Plattform aus auf der Jagd nach Robben. Aber fehlt die Eisdecke, müssen die Tiere auf der Suche nach Nahrung an Land ausweichen. Neugierde und Hunger treiben die sie bis in die Dörfer. Dort werden sie zum Beispiel von Lebensmittelabfällen angelockt.
„Unsere“ 56 Eisbären haben noch ‚natürliche‘ Nahrung gefunden – einige tote Walrosse. Diese Walrosse waren aber ebenfalls nur an Land, weil auch sie kein Eis mehr vorfinden.
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Helfen kann nur eine konsequente Bekämpfung der Klimakrise. Und mehr Eisbär-Patrouillen, um die Menschen vor den Bären und die Bären vor den Menschen zu schützen.
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