Der Count­down läuft! 200 Tage bis zur Welt-Klimakonferenz


Die Vorbereitungen für den Abschluss eines neuen Weltklimaabkommens nehmen an Fahrt auf: Weltklimakonferenz COP 21 in Paris
Die Vorbereitungen zum Abschluss eines neuen Weltklimaabkommens nehmen Fahrt auf © iStock, GettyImages

Die Stadt der Lie­be wird in eini­gen Mona­ten auch zur Stadt der Kli­ma­schüt­zer. 200 Tage sind es noch bis zum Start der inter­na­tio­na­len Kli­ma­kon­fe­renz, die in Frank­reichs Haupt­stadt Paris statt­fin­den wird.

Neu­es welt­wei­tes Kli­ma­ab­kom­men geplant

Bei der soge­nann­ten COP 21, für die zwei Wochen von Ende Novem­ber bis Mit­te Dezem­ber ange­setzt sind, steht dies­mal ein beson­de­res Vor­ha­ben auf der Agen­da: Die Ver­ab­schie­dung eines neu­en glo­ba­len Kli­ma­ab­kom­mens. Gül­tig ab 2020. Ambi­ti­on: Begren­zung der glo­ba­len Erd­er­wär­mung auf unter 2 Grad Cel­si­us im Ver­gleich zur vor­in­dus­tri­el­len Zeit.

Immer drin­gen­der war­nen tau­sen­de von inter­na­tio­na­len Wis­sen­schaft­lern des Welt­kli­ma­ra­tes IPCC vor den Fol­gen der Erd­er­wär­mung. Immer deut­li­cher kön­nen sie die nega­ti­ven Aus­wir­kun­gen und Kon­se­quen­zen beschrei­ben, die unser Nicht­han­deln mit sich bringt. Immer kla­rer ist, dass das Zeit­fens­ter für effek­ti­ven Kli­ma­schutz begrenzt ist und es deut­lich bil­li­ger ist, heu­te zu han­deln als spä­ter die Zeche zu zah­len und dann mit den nicht rück­gän­gig zu machen­den nega­ti­ven Kon­se­quen­zen für den Lebens­raum von Mensch und Tier leben zu müssen.

Zwei Welt­mäch­te auf neu­em Kurs

Doch es gibt Hoff­nung. Denn die vier­jäh­ri­ge Dür­re in Kali­for­ni­en und hef­ti­ge Stür­me mit gro­ßen Ver­wüs­tun­gen haben auch in den USA ein stär­ke­res Bewusst­sein über die mög­li­chen Fol­gen des Kli­ma­wan­dels ent­ste­hen las­sen. Und in Chi­na sind die Neben­wir­kun­gen der star­ken Koh­le­nut­zung so sicht­bar, dass in Städ­ten wie Peking auch des­we­gen tage­lan­ges Dau­er­grau herrscht und die Bewoh­ner sich zeit­wei­se nur noch mit Atem­schutz­mas­ken auf die Stra­ße trau­en. Bei­de Län­der füh­ren das Ran­king der Staa­ten mit dem höchs­ten Treib­haus­gas­aus­stoß an. Zusam­men­ge­rech­net gehen nahe­zu 40 Pro­zent der glo­ba­len CO2 Emis­sio­nen auf ihr Kon­to, jedoch war auf den UN Kli­ma­schutz­ver­hand­lun­gen jah­re­lang wenig von ihnen zu erwar­ten. Die­ses neue Ver­ständ­nis gip­fel­te nun im ver­gan­ge­nen Jahr in der gemein­sa­men Ankün­di­gung neu­er Kli­ma­schutz­zie­le, wonach die USA ihre CO2 Emis­sio­nen bis 2025 um 26 bis 28 Pro­zent im Ver­gleich zu 2005 redu­zie­ren wol­len und Chi­na zusag­te, dass sei­ne CO2-Emis­sio­nen spä­tes­tens 2030 ihren Höchst­stand erreicht haben sollen.

Zugleich haben die erneu­er­ba­ren Ener­gien in den letz­ten Jah­ren einen star­ken Wachs­tums­schub erlebt. Dadurch, dass die Prei­se hef­tig fie­len, wuchs ihre Ver­brei­tung nahe­zu expo­nen­ti­ell. Den Ent­wick­lungs­län­dern wird damit die Mög­lich­keit gege­ben, ihre oft gerin­ge und auf schmut­zi­gen Ener­gie­trä­gern beru­hen­de Elek­tri­fi­zie­rungs­ra­te ohne den kost­spie­li­gen Aus­bau von Strom­net­zen vor­an­zu­trei­ben und sich eine umwelt­freund­li­che Strom­ver­sor­gung auf­zu­bau­en, die von schwan­ken­den Welt­mark­prei­sen für fos­si­le Ener­gie­trä­ger unab­hän­gig ist und neue Arbeits­plät­ze für die loka­le Bevöl­ke­rung schafft. Indus­trie­län­der soll­ten sie dabei unter­stüt­zen, Teil die­ser glo­ba­len Ener­gie­wen­de zu wer­den, die der fos­si­len Ener­gie­ge­win­nung den Rücken kehrt.

Immer lau­ter und erfolg­rei­cher wird auch der Ruf der Dive­st­ment-Bewe­gung. Sie hat es geschafft, dass sich gera­de in den USA und Groß­bri­tan­ni­en immer mehr Inves­to­ren aus sol­chen Unter­neh­men, Fonds und Anla­gen­port­fo­li­os zurück­zie­hen, deren Geschäfts­mo­dell auf fos­si­len Ener­gie­trä­gern fußt. Zugleich drän­gen die Inves­to­ren dar­auf, dass sich Unter­neh­men ernst­haf­ter mit ihrem CO2 Fuß­ab­druck aus­ein­an­der­set­zen, der als ein Risi­ko­fak­tor für die nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung der Orga­ni­sa­ti­on gese­hen wird.

Der Weg bleibt lang

Aus vie­len Grün­de scheint daher sicher, dass Paris kein zwei­tes Kopen­ha­gen wird. Dort soll­te bereits im Jahr 2009 ein Welt­kli­ma­ver­trag ver­ab­schie­det wer­den – das misslang.
Dies­mal sind die Vor­be­rei­tun­gen noch inten­si­ver, die Dele­ga­tio­nen loten gewis­sen­haft aus, was sie bereits im Vor­feld zu Paris in Form von Kli­ma­schutz­bei­trä­gen anbie­ten kön­nen und wel­che Kon­se­quen­zen ein­zel­ne Zusa­gen für ihre natio­na­len Poli­ti­ken und auf die effek­ti­ve Ein­däm­mung der glo­ba­len Erwär­mung hätten.

Auch nach Paris wird jedoch nie­mand ein gro­ßes Häk­chen hin­ter den Agenda­punkt „Kli­ma­schutz“ set­zen kön­nen. Denn die fran­zö­si­sche COP ist nur ein wich­ti­ger Mei­len­stein im Pro­zess zur Bekämp­fung des Kli­ma­wan­dels. Aber auch nach Dezem­ber 2015 wer­den vie­le The­men wei­ter dis­ku­tiert, Arbeits­plä­ne und Zusa­gen über­prüft und Mess­lat­ten erneut höher gelegt wer­den müs­sen. Doch die Wis­sen­schaft for­dert von uns jetzt zu han­deln. Je schnel­ler wir effek­ti­ve Kli­ma­schutz­maß­nah­men umset­zen, des­to leich­ter und auch güns­ti­ger wird es für uns.

 

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1 Kommentar

  1. Julia
    14. Mai 2015
    Antworten

    Ja lang und stei­nig wird der Weg blei­ben. Aber rich­tig Kos­ten sen­ken Kli­ma schüt­zen will gelernt sein.

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