Nachhaltig heiraten
Der Trend der „grünen“ Hochzeit – Green Wedding – kommt aus den USA und verbreitet sich (zum Glück) auch bei uns immer mehr. Dabei muss es gar nicht das teure Bio-Catering sein. Schon mit ein bisschen Achtsamkeit kann man viel erreichen und oft sogar Geld sparen.
Hier ein paar Tipps und Ideen:
1.) Reis oder Luftballons?
Keins von beidem! Dass der Reis den Vögeln schadet, ist zwar ein Gerücht. Trotzdem ist Reiswerfen in vielen Gemeinden verboten – vor allem wohl, weil es Ratten und Mäuse anlocken könnte. Außerdem ist es Lebensmittelverschwendung.
Luftballons steigen lassen ist leider auch keine gute Idee. Sie verschmutzen die Umwelt, Vögel verfangen sich in ihren Bändern, Tiere verwechseln sie mit Nahrung (besonders im Meer, wo die Ballons oft für Quallen gehalten werden). Auch Öko-Ballons verrotten nicht schnell genug, um nicht gefressen zu werden.
Wie wäre es stattdessen mit dem guten alten Betttuch (nicht neu kaufen!), in welches das Brautpaar ein Herz schneiden und dann hindurch steigen muss? Das ausgeschnittene Herz lässt sich mit den Wünschen oder Bildern aller Gäste verzieren.
2.) Die Einladungen zur „Green Wedding“
Zu einer grünen Hochzeit sollte man natürlich nur auf zertifiziertem Recycling-Papier einladen. Oder das Papier ganz weglassen! Wer statt Einladungen zu verschicken eine Hochzeitswebseite gestaltet, kann Geld sparen, die Gäste- und Geschenkeliste online stellen und nach der Hochzeit alle bitten, ihre Fotos hochzuladen.
3.) Die grüne Location
Malerisch auf den Malediven heiraten verursacht natürlich einen enormen CO2-Fußabdruck. Zu einem umweltfreundlichen Hochzeitsort gehören möglichst kurze Anreisewege. Am Besten mit dem Zug oder wenigstens in Fahrgemeinschaften.
Tipp: Es gibt Biohöfe, die Hochzeiten ausrichten – einschließlich umweltfreundlichem Catering und Dekoration.
4.) Das ökologisch korrekte Brautkleid
Nicht nur für IHR Kleid, sondern auch für SEINEN Anzug ist mein bester Tipp — wie für die Deko und die Ringe — Upcycling! Lasst zum Beispiel das Brautkleid der Oma umschneidern. Oder kauft Second Hand. Wenn Ihr Euch doch ein neues Kleid oder einen neuen Anzug kaufen möchtet, achtet auf nachhaltige und fair gehandelte Materialien.
5.) Die grüne Hochzeits-Dekoration
Kein Plastik, Topfpflanzen statt Schnittblumen, aus alt mach neu: Wichtig finde ich, dass man bewusst darüber nachdenkt, welche Materialien man nutzt und wie viel (neue) Deko man wirklich braucht.
6.) Nachhaltige Ringe
Der Abbau von Gold, Silber und Edelsteinen bedeutet meistens eine große Belastung für die Umwelt und Ausbeutung der Arbeiter. Es gibt aber nachhaltige Eheringe aus fair gehandeltem oder besser noch recyceltem Gold oder Silber.
Upcycling-Tipp: Ihr könnt auch selbst alte Schmuckstücke zu neuen Ringen umarbeiten lassen.
7.) Das umweltfreundliche Menü
„Saisonal“ und „regional“ heißen die beiden Zauberwörter, um die Umwelt möglichst wenig zu belasten. Darüber hinaus schmeckt Bio ja häufig besser – auch, was die Getränke angeht. Und vielleicht habt Ihr bisher bei Einladungen, Location und Outfit so viel gespart, dass Ihr Euch nun doch den Bio-Caterer leisten könnt. 😉
Jetzt müsst Ihr Eurer oder Eurem Liebsten nur noch einen Antrag machen – und dann happy Green Wedding!
Super! Danke für die tollen Tipss. Ich werde eure News weiter im Auge behalten, weil eure News sehr interessant und hilfreich sind. Weiter so!
Ein Brautkleid umschneidern lassen, stelle ich mir ja noch halbwegs einfach vor, aber wie soll das bei einem Hochzeitsanzug funktionieren? Ich finde die Ideen ja grundsätzlich gut, aber die Umsetzbarkeit bei manchen Dingen zweifelhaft. Ist ja schliesslich doch der schönste Tag des Lebens, da will man keine Kompromisse eingehen.
Wenn das der schönste Tag im Leben ist, dann würde ich über die Hochzeit an sich nachdenken.
Ich finde nicht, dass man Kompromisse eingehen muss. In meinen Augen machen Tipps wie diese eine Hochzeit noch besonderer. Durch die Hochzeitswebseite zum Beispiel. Und dadurch, mit ganz viel Achtsamkeit zu schmücken, das Essen auszuwählen und Altes (mit Erinnerungswert) wieder aufzuarbeiten. Ich halte die Vorschläge für gut umsetzbar. (Einen Anzug würde ich nicht umschneidern, nur die Größe anpassen.)
Man muss bestimmt viel Liebe und Mühe in die Vorbereitungen stecken. Aber das tut man bei einer Hochzeit doch sowieso.
Mein Freund und ich haben uns entschieden nächsten Sommer zu heiraten. Wir überlegen uns auch eine grüne Hochzeit zu feiern. Ihre Tipps werde ich mir daher gerne abspeichern. Besonders toll finde ich die Idee mit Bio-Caterer, vielen Dank dafür!
Sehr guter Beitrag! Auch können die alten Trauringe aus Gold o.ä. innerhalb der Familie weitergegeben werden an (z.B.) die Urenkel. Das spart Ressourcen und ist zugleich eine schöne Tradition und Erinnerung.
Vielen Dank für ihre Ideen, wie ich meine Hochzeit nachhaltiger machen kann. Gute Idee, alten Schmuck aus Edelmetall zu kaufen und aus diesem Schmuck eigene Trauringe zu machen. Und umweltfreundliche Menü wird bestimmt sehr lecker sein!
Vielen Dank für die Tipps zur umweltbewussten Hochzeit. Meine Tante möchte Trauringe aus recycelten Edelmetallen für ihre zweite Hochzeit anfertigen lassen. Gut zu wissen, dass kurze Anreisewege für die Gäste auch einen kleineren CO2-Fußabdruck bedeuten.
Super Beitrag. Nachhaltigkeit bei einer Hochzeit ist ein sehr gutes Thema. Egal ob bei der Dekoration oder Trauringe — man kann in allen Bereichen etwas tun.
Liebe Stephanie Probst,
ich bin im neuen WWF-Heft auf diese Seite aufmerksam geworden. Das ist ein wichtiger Beitrag!
Ich möchte gerne auf die Slowflower-Bewegung aufmerksam machen. Blumen gehören zur Hochzeit dazu. Die Slowflower-Bewegung arbeitet mit reginonalen, saisonalen und nachhaltigen Blumen.
Auch im Winter muss das Brautpaar nicht auf Blumen verzichten. Es gibt auch wunderschöne Trockenblumensträuße. Wenn die Blumen nicht an die Gäste verschenkt werden, können Sie teilweise auch zurückgegeben werden. Auf der Homepage der Bewegung sind viele Orte zu finden, wo regionale Blumen bezogen werden können und außerdem sind dort viele bezaubernde Blumenfotos zu bewundern.
https://www.slowflower-bewegung.de/
Viele Grüße
Susanne