Fast jeden Tag sehe ich bei meiner Arbeit Bilder von toten Elefanten. Nashörner ohne Horn. Säckeweise tote Schuppentiere. Und natürlich frage ich mich, was man dagegen tun kann. So kann es schließlich nicht weiter gehen.
Wie ich schon geschrieben habe, bin ich momentan bei der Weltartenschutzkonferenz CITES in Johannesburg, Südafrika. Elefanten und Elfenbein sind hier ein zentrales Thema, also habe ich mich schon lange vor meiner Abreise intensiv mit den verschiedenen Vorschlägen zum Thema beschäftigt. Denn die Lage ist wirklich komplex, weil es so viele unterschiedliche Ansichten gibt. Es ist komplex, Elefanten gut zu schützen. Trotzdem: Die Dickhäuter brauchen wirklich dringend unsere Hilfe.
Es gibt keinen legalen Handel mit Elfenbein!
Eine wichtige Tatsache vorweg: Es gibt momentan keinen legalen internationalen Handel mit Elfenbein. Der ist dank CITES de facto komplett verboten. Deswegen ist für mich auch klar: Die dramatische Wildereikrise, die wir seit 2007 sehen, kann gar nicht durch legalen Elfenbeinhandel verursacht sein. Den gibt es ja nicht. Die wahren Gründe sind ziemlich kompliziert und hängen mit Korruption und Intransparenz in den Quellen‑, Umschlags- und Zielländern zusammen. Und natürlich mit einer wachsenden Nachfrage nach Elfenbein in Ost- und Südost-Asien.
Kriminelle fachen Wilderei an
Eine Tatsache aber ist sicher: Der Großteil der Elfenbein-Wilderei in Afrika wird vorangetrieben von global vernetzten Gruppen organisierter Krimineller. Sie lassen Elefanten im großen Maßstab schießen, verschieben Elfenbein quer über den afrikanischen Kontinent, verschiffen es containerweise nach Asien und organisieren dort den Weitertransport – teilweise sogar mit Mitwissen von hohen Regierungsbeamten.
Illegaler Handel ist der Hebel!
Dieser illegale Elfenbeinhandel ist meiner Meinung nach der wichtigste Hebel, um Elefanten jetzt besser schützen zu können. Denn es gibt bei CITES schon einen Prozess, die sogenannten National Ivory Action Plans, mit denen Mitgliedsstaaten dazu gebracht werden können gegen illegalen Elfenbeinhandel vorzugehen. Tun sie das nicht, drohen Ihnen Handelssanktionen durch CITES. Durch diesen Prozess hat zum Beispiel Thailand schon gute Fortschritte in der Regulierung ihres Elfenbeinmarkts gemacht, aber andere Länder haben noch nicht einmal Pläne eingereicht.
Meine Hoffnungen für Elefanten
Auf diesen Prozess setze ich also meine Hoffnung für Elefanten. Und auf die gute Arbeit, die es jetzt schon gibt um
- die Nachfrage in Asien zu reduzieren
- Wildhüter besser für ihren lebensgefährlichen Einsatz gegen die Wilderer auszustatten und auszubilden
- um zusammen mit Polizei und Staatsanwaltschaft Kriminelle vor Gericht und hinter Gitter zu bringen.
Denn das brauchen die Elefanten jetzt sofort. Damit nicht noch neue Bestände ins Visier der Wilderer geraten. Und damit, wie im Selous, eingebrochene Bestände wieder die Chance haben, sich zu erholen.
Der Selous ist einer der Hotspots der Wilderei weltweit. Das muss gestoppt werden! Hilf uns, Selous zu retten!
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