Die COP 21 in Paris war ein historischer Erfolg. Die COP 22 in Marokko steht schon vor der Tür. Und wir Jugendliche wollen mehr.
Deutschland hat sich etwas vorgenommen: Bis 2050 sollen die Emissionen um 80–95 Prozent sinken. Bis 2030 sollen in der EU die Emissionen um 40 Prozent reduziert werden, in Deutschland sogar um 55 Prozent. Deutschland hat hierfür ein Klimaschutzprogramm entworfen, das bis Ende 2016 verabschiedet werden soll. Die Formulierungen sind jedoch meiner Meinung nach schwammig und wenig konkret. Wenn wir wirklich so eine große Reduktion der Emissionen schaffen wollen, dann muss Klarheit her.
Wie denken Jugendliche über Klimapolitik? Hier das Video zum #ClimateDiploDay mit @AuswaertigesAmt & @FranzBotschaft pic.twitter.com/1qrUosTyeF
— WWF Deutschland (@WWF_Deutschland) September 15, 2016
Das wollen wir auch so sagen – auf dem #ClimateDiploDay 2016. Zusammen mit 14 Jugendlichen diskutiere ich mit Diplomat*innen und Expert*innen aus Deutschland, Frankreich und Marokko im Auswärtigen Amt in Berlin. Organisiert und gefördert wurde das vom WWF und dem Auswärtigen Amt.
Gut gebrieft (und ein wenig aufgeregt), treffen wir uns abends beim Auswärtigen Amt, um mit verschiedenen Vertretern der Klimadiplomatie zu diskutieren und Fragen zu stellen. Da ist Thomas H. Meister, Referatsleiter Klima- und Umwelt-Außenpolitik, Nachhaltige Wirtschaft vom Auswärtigen Amt. Antoine Michon, Referatsleiter für Umwelt und Klima im Außenministerium Frankreich und Badr Ikken, Geschäftsführerdes Forschungsinstituts für Solarenergie und erneuerbare Energien in Marokko und Sabine Nallinger, Vorständin der Stiftung 2° — Deutsche Unternehmer für Klimaschutz
Wir wollen Taten sehen
Allgemein wird viel gelobt, was für ein toller Schritt das Klimaabkommen von Paris war. Die Einigung auf einen neues, weltweites Klimaübereinkommen in Paris im Dezember 2015 war ein historisches Ereignis. Das sehen wir auch so. Doch es ist keine Zeit sich auf Lorbeeren auszuruhen. Wir wollen Taten sehen, auch auf der COP 22.
Der französische Botschafter beteuert mehrmals, dass wir den dynamischen Schwung von Paris mitnehmen müssen und jetzt aktiv werden.
Alle sind sich einig, dass wir in unsere Zukunft investieren müssen. Es ist bekannt, dass die Folgeschäden des Klimawandels um ein vielfaches teurer werden, als jetzt in neue Technologien zu investieren und eine Veränderung in der Wirtschaft voran zu treiben.
Wir finden: Damit das gelingt, muss die Politik klare Ansagen machen.
Wir wollen Mut beim Klima
Die Unternehmen können nur investieren und sich neu ausrichten, wenn sie wissen wo’s lang geht. Wir fordern Mut von der Politik. Keine Ausreden mehr. Deutschland muss Mut beweisen und klare Ansagen machen, um seine Ziele zu erreichen. Wir brauchen nicht nur einen technischen Wandel. Es geht auch nicht nur um die Wirtschaft. Wir brauchen eine sozial-ökologische Transformation der Gesellschaft. Die gestaltet die Politik — und jeder einzelne von uns. Wie wollen wir leben und was brauchen wir für ein glückliches Leben? Ein immer größer, höher, weiter, geht nicht. Wir brauchen kreative und innovative Konzepte, die uns als Gesellschaft neu organisieren. Carsharing ist da nur ein Beispiel.
Der Vorschlag, dass Jugendliche ein fester Teil der Delegationen für die COPs werden wurde positiv aufgenommen. Die Niederlande und Frankreich gehen da bereits mit gutem Beispiel voran. Sie haben jedes Jahr zwei Jugendliche in ihrem Team dabei.
Was Du tun kannst
Der ClimateDiploDay war eine tolle Möglichkeit mehr über die diplomatische Arbeit vor allem in Bezug auf die Klimaverhandlungen zu erfahren. Doch jeder von uns kann auch anders aktiv werden. Wenn wir den politischen Wandel mittragen wollen, dann müssen wir laut sein. Informier dich, tausche dich aus mit Freunden und Familie, überlege was du selbst verändern kannst, spreche mit Politikern und geh auf die Straße. Klimapolitik ist unsere Zukunft. Und dafür sollten wir kämpfen. Wir Jugendlichen wollen weiter mitreden. Es ja unsere Welt.
Kein Kommentar