Der Wolf scheidet die Geister, und zwar nicht nur bei Schäfern und Umweltschützern. Ein Thema ist die Angst vor Mischlingen zwischen Hund und Wolf — so genannte Wolfshybriden. Doch diese Angst ist nicht berechtigt. Wir klären auf.
Was sind Wolfshybriden und Wolf-Hund-Mischlinge?
Wolfshybriden oder Wolfsmischlinge sind Kreuzungen aus Hund und Wolf. Hunde und Wölfe können theoretisch fruchtbare Nachkommen zeugen, weil sie zu derselben Art gehören. In der Praxis ist dies jedoch in Mitteleuropa die große Ausnahme. Nur wenn ein Wolf keinen Artgenossen findet, wird sich ein Wolf mit einem Hund paaren. Häufig sind das dann Fähen, also weibliche Wölfe, die sich mit Haushund-Rüden paaren. Fähen sind mit Hybrid-Würfen meist auf sich allein gestellt, da der Hundevater nicht Teil des Rudels ist.
Mischling aus Wolf und Hund — ein gefährlicher Mix?
Wilde Wölfe, die gleichzeitig die DNA domestizierter Hunde besitzen, hätten keinerlei Scheu mehr vor den Menschen. In der freien Wildbahn meiden Wölfe meist den Kontakt mit Menschen. Aber auch die gelegentliche Sichtung von Wölfen in Siedlungen, wenn diese etwa im Revier eines Wolfsrudels liegen, gehört zum „normalen“ Verhaltensrepertoire von Wölfen. Die Hybride könnten untypisches Verhaltensweisen zeigen und zutraulich werden. Die Katastrophe wäre nur noch eine Frage der Zeit, so lauten die Bedenken. Tatsächlich gibt es aber keine wissenschaftlichten Beweise für die These, dass Wolfshybriden für Menschen besonders gefährlich seien.
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Sehr wohl bedenklich sind die Mischlinge aus Wolf und Hund aus Artenschutzsicht. Denn Wolfshybriden verwässern die Genetik der Wolfspopulation und können langfristig zum Verschwinden der Art führen. Die Schottische Wildkatze, die auch als Highland Tiger bezeichnet wird, steht beispielsweise schon seit einigen Jahren vor der Ausrottung. Der Grund dafür ist die voranschreitende Vermischung mit Hauskatzen DNA.
Woran erkennt man einen Mischling aus Wolf und Hund?
Kurze Antwort: Von außen nicht eindeutig. Wolfshybriden tragen sowohl Wolfs- als auch Haushundgene in sich und können daher dem einen oder anderen Elternteil mehr oder weniger gleichen. Die Fellfarbe aber entscheidet sich bei Wolfshybriden meist von derer „genetisch reiner“ Wölfe. Eine genetische Untersuchung kann genauen Aufschluss darüber geben, ob ein Tier ein Wolf, ein Hund oder eben ein Hybrid ist. Das gilt aber immer in jedem Zusammenhang mit Wölfen.
Wie viele Wolfshybriden gibt es in Deutschland?
Die Analysen eines privaten Instituts (ForGen) kommen zudem Schluss, dass die europäischen Wölfe zu 60 Prozent Hunde-DNA hätten und damit keine „echten“ Wölfe seinen. Daher sollte auch der strenge Schutzstatus für die Tiere in Europa nicht gelten. Doch für die Behauptung, dass es sich bei den deutschen Wölfen um Hybriden handelt, existieren jedoch keinerlei wissenschaftliche Belege.
Laut dem renommierten Senckenberg-Institut, welches als nationale Referenzquelle für Wolfsgenetik gilt, hat es in Deutschland seit dem Jahr 2000 lediglich zwei nachweisbare Fälle (2003 in Sachsen und 2017 in Thüringen) von Wolfs-Hund-Nachwuchs gegeben. Das heißt: Die große Angst vor den Wolfshybriden ist unbegründet, denn es gibt nur extrem wenige dieser Exemplare.
Was passiert mit Wolfshybriden?
Bislang haben elf Bundesländer einen Wolfsmanagementplan erstellt. Auch der Umgang mit Hybriden wird in diesen Plänen festgelegt. Dem so genannten Wolfsmonitoring, der kontinuierlichen Überwachung von Wölfen, kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Sollte ein Fall entdeckt werden, müssen verschiedene Untersuchungen erfolgen, bis zweifelsfrei festgestellt ist, dass es sich um Hybriden handelt. Die jeweiligen zuständigen Behörden entscheiden dann über weitere Maßnahmen, die vom Fang bis zur Vergrämung oder zur Entnahme führen können.
Und wie gefährlich sind echte Wölfe?
Wölfe sind wilde Raubtiere, auch große Beutegreifer genannt. Demnach können sie Menschen potenziell auch gefährlich werden. Allerdings: Seit dem Jahr 2000, seit Wölfe wieder nachweisbar in Deutschland leben, hat es keine einzige Situation gegeben, in der Menschen von aggressiven Wölfen angefallen wurden. Die angsteinflößenden Schlagzeilen, die es aber durchaus gegeben hatte, entpuppten sich im Nachhinein als Enten. Damit es am besten erst gar nicht zu gefährlichen Situationen kommt, soll das Wolfsmonitoring dafür sorgen, dass Wölfe kontinuierlich überwacht werden. Sollte sich ein Wolf auffällig und potenziell gefährlich verhalten, ist bereits jetzt durch das Wolfsmanagement geregelt, das dieser Wolf in letzter Konsequenz erschossen – oder wie man so schön sagt: lethal entnommen – werden kann.
Mein Hund Wohlbemerkt Ein Mischling die Mutter Harzerfuchs der Vater angeblich Altdeutscher Schäferhund ! Er heult nachts wie ein Wolf Zähne sind außergewöhnlich Reißzähne ziemlich lang Vorne Schneidetähne ziemlich groß. Die Augen sind nicht Braun . Platz klappte erst nach dem ich ihn mehrmals umgeworfen hatte . Er ist für einen Harzerfuchs zu groß und für einen Schäferhund zu elegant er schwebt förmlich über den Boden . Ich glaube nicht das da ein Wolf mit drin ist aber es ist schon seltsam
Lieber Moritz Klose,
vielen Dank für Ihre Arbeit. Ich lebe in Bayern und befürchte, dass der Wolf hier einen schweren Stand haben wird, zumal sich die Politiker diesem Thema widmen und damit auf Stimmenfang für die anstehende Landtagswahl gehen.
Als Bruno der Bär 2006 nach Deutschland kam, hatte er keine andere Wahl als Schafe in einem Pferch zu reissen, da das Gebiet in dem er unterwegs war in den Jahren zuvor “wildfrei“geschossen wurde. Dort hat man das Gebiet mit Hubschraubern überflogen und mit Wärmebildkameras abgesucht, um dann dem Berufsjäger den Standort der zu erlegenden Gämsen, Rehe oder Hirsche mitzuteilen.
Warum wurde das getan? Nun, im Nachbargebiet war eine Skipiste gebaut worden und da mussten Ausgleichsflächen her. Allerdings waren die Weiderechte der Bauern für ihre Tiere davon nicht betroffen und so hat sich Bruno der Bär, in der aus seiner Sicht reich gefüllten Speisekammer, bedient.
Und nun eine Lanze für die Jäger gebrochen. Sie haben einen durch die untere Jagdbehörde vorgegebenen Abschussplan zu erfüllen. Das bedeutet, es ist einfach zu wenig Wild in der Flur, in den Feldern. Der Wolf ist ein fauler Jäger. Er reisst schwache Stücke, wenn welche da sind, oder er bedient sich an unzureichend geschützten Tieren aus der Weide-Haltung.
Aufklärung tut Not.
Es kursieren zu viele Unwahrheiten.
Modus in Rebus.
Beste Grüße
Jörg
Danke für den Artikel. Dieser Artikel enthält sehr interessante Informationen und hat sehr schöne Bilder. Ich werde eure Beiträge weiter verfolgen, weil alle eure Beiträge sehr hilfreich und interessant sind. Macht weiter so!
Ich hatte einen Akita Wolf Mix und muss sagen, ein lieberes und treues Tier hatte ich noch nie. Er hat sich sehr gut eingefügt und auch anderen Hunden gegenüber war er nicht agressiv,solang man ihn selber nicht angegangen ist. Er hat dann etwas gebellt und geknurrt, aber ist nie wirklich böse geworden. Er hat sich mit Katzen von uns sehr gut vertragen und hat ihnen sogar beim Füttern Platz gemacht oder gar überlassen. Menschen gegenüber war er ein verschmuzter und lieber Hund. Einen so lieben treuen und freundliches Familienmitglied wie er es war ( ist leider mit 15 Jahren Jahren von uns gegangen ) wünscht sich wohl Jeder.
Die arme Wolfsfrau, die dann allein mit ihren Gösselchen dasteht. :’-(
Ich habe aus dem Auslandstierschutz eine Strassenhündin aus Bosnien übernommen. Sie ist sehr verschmust, anhänglich und einfach nur lieb. Aber: Sie bellt kaum, spielt nicht und Kommandos wie Sitz, Platz usw. klappen auch erst, wenn sie es will oder ich sie sanft “zwinge”. Da man bei ihr wirklich nicht wußte, was drin steckt, habe ich beim Tierarzt einen DNA-Test machen lassen. Ergebnis: Da stecken 25% Wolf mit drin. Der Tierarzt und ich waren baff! Aber ich bin stolz auf meinen “Kuschelwolf”.
Absichtlich Tiere töten, nur weil das Mischlinge sind? Dann lieber ins Ausland bringen, dort kommen Menschen garantiert nicht auf solche Ideen.
Ich stimme Alexey vollkommen zu! Und allen anderen hier auch!