Der Wisent –oft auch europäischer Bison genannt – lebt mittlerweile wieder in Deutschland und gehört zu unserer heimischen Fauna genauso wie Wolf, Luchs oder Elch. Das passt nicht allen.
Was für eine Aufregung im Fürstenwalder Stadtpark. Dort kam es am Wochenende zu einem Großeinsatz von Polizei, Feuerwehr und Tierärzten. Ein Wisent war dort aufgetaucht. Das Tier war aus dem Fürstenwalder Heimattiergarten ausgebüxt. Tierärzten gelang es nach dreieinhalb Stunden schließlich, das Tier zu betäuben und zurückzuschaffen. Passiert ist niemandem etwas. Der Umgang mit den riesigen Tieren will aber gelernt sein. Umso mehr, weil die Wisente bei uns wieder heimisch sind.
Wölfe und Elche kamen einfach so wieder. Weil es eben Lebensraum für sie gibt. Unsere Wisente in Deutschland sind bisher nicht von allein zurückgekehrt. Sie wurden gezielt durch ein Auswilderungsprojekt der Wisent-Welt-Wittgenstein im Rothaar-Gebirge (Nordrhein-Westfalen) angesiedelt. Die Zukunft der 26-köpfigen Herde ist jedoch ungewiss, denn die großen Pflanzenfresser haben auch einen großen Nahrungsbedarf. Sie fressen einfach jede Menge Grünes, gut und gerne 50 Kilo am Tag. Daher sind die haarigen Urviecher bei manchen Land- und Forstwirten keine gern gesehenen Gäste. Zwei Waldbesitzer fordern deshalb, dass die Wisentherde von ihren Wäldern ferngehalten werden muss.
Ein Gericht muss über die Wisente entscheiden
Erst diese Woche hat deshalb das Oberlandesgericht in Hamm über die Zukunft der Wisente beraten. Müssen Waldbesitzer:innen wilde Wisente in ihren Wäldern dulden, trotz eventueller Schäden? Die Entscheidung wurde auf Juni 2021 vertagt. Vorerst dürfen die Wisente also in den Wäldern bleiben.
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Schäden, die sie verursachen, werden den Betroffenen auch weiterhin erstattet. Die Forderung, die Tiere wieder einzuzäunen, ist aufgrund des weltweit strengen Schutzstatus umstritten. Es wäre ein großer Verlust für die Artenvielfalt Deutschlands. Wisente in freier Wildbahn wären damit in Deutschland wieder ausgestorben.
Wann kommen die Wisente aus Polen?
In Zukunft könnten die kolossalen Tiere jedoch auch eigenständig nach Deutschland einwandern: In unserem Nachbarland Polen leben inzwischen mehr als 2000 freilebende und streng geschützte Wisente. In Westpommern, das an Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern grenzt, leben sogar über 300 dieser Tiere in direkter Nachbarschaft der deutschen Grenze. Damit wird es immer wahrscheinlicher, dass die Tiere regelmäßig die Grenze zwischen Polen und Deutschland überqueren. Und wieder selbstständig nach Deutschland zurückkehren. Wir würden uns darüber freuen. Schließlich begleiten wir die natürliche Rückkehr in dem EU-Interreg geförderten Projekt „ŁośBonasus-Crossing!“. Und geeigneten Lebensraum gibt es , wie wir schon in einer Studie nachweisen konnten.
Warum brauchen wir den Wisent in Deutschland?
Früher durchstreifte der Wisent große Teile Europas. Auch Deutschland zählte zu seinem Verbreitungsgebiet. Durch die Zerstörung seines Lebensraumes und der Jagd auf ihn, wurde der Wisent in der freien Natur ausgerottet. Der letzte deutsche Wisent wurde im 18. Jahrhundert erlegt. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts galt die Tierart in ganz Europa in freier Wildbahn als ausgestorben.
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Der Wisent erhöht mit seiner bloßen Anwesenheit die Artenvielfalt und Biodiversität und hat somit einen positiven Einfluss auf unsere Natur. Gerade weil sie soviel fressen verändern sie die umgebende Natur. Mit anderen großen Pflanzenfressern, wie Rot- oder Damwild, gestaltet der Wisent langfristig so seinen Lebensraum. Und formt neue Lebensräume, die viele kleinere Tier- und Pflanzenarten zum (Über)-leben brauchen.
Die großen Pflanzenfresser müssen weiterhin geschützt werden
Das Projekt „ŁośBonasus-Crossing!“ begleitet die eigenständige Rückkehr und Verbreitung des Wisents von Polen nach Deutschland. Denn der europäische Bison ist eine gefährdete Tierart und steht europaweit unter strengem Schutz. Wichtiger Bestandteil dieses grenzübergreifenden EU-Interreg Projektes ist es, Menschen über die Existenz des Wisents aufzuklären. Und Wege für ein Zusammenleben mit den großen Pflanzenfressern zu finden. Ohne den strengen Schutz der Wisente und den Einsatz von Naturschützer:innen ist eine Rückkehr der Tiere zurück nach Deutschland nur schwer vorstellbar.
Kommt ihr Wildtiere, kommt wieder nach Deutschland. Da werdet ihr bestimmt als Problemtiere eingestuft und als störend empfunden. Wahrscheinlich wird das Gericht die Einzäunung oder vielleicht auch die “Entnahme” entscheiden. Gruß von Bruno und den Wölfen. Armes Deutschland
Es ist eine Frechheit, dass die Waldbesitzer überhaupt die Möglichkeit haben, gegen Wildtiere in “ihren” Wäldern zu klagen und es wäre der Gipfel, wenn sie auch noch Recht bekomen würden. Aber im deutschen Land mit seiner Katastrophenpolitik würde mich das absolut nicht wundern…
Die Wildtiere fressen das kleine Grünzeug im Wald. Sie tragen also auch zum Brandschutz im Wald bei. Dies sollte den Waldbesitzern und Besitzern von Baumplantagen klar gemacht werden. Besser ein kaputter Baum durch Wild als ein abgebrannter Wald und abgebrannte Häuser in der Nähe des Waldes durch die Dummheit und Habgier der Menschen. Ausserdem sind Wildtiere gut für den Tourismus. Nur sehr einseitig denkende Menschen haben was gegen die Wildtiere.
Wir sollten baldigst verstehen, das auch die Tiere ein Anrecht zum Leben haben und nicht der Mensch alleine zu bestimmen hat, wer wo leben darf oder nicht. Ohne die Tiere gibt es uns Menschen bald nicht mehr. Wir sollten den Tieren Lebensräume zugestehen, wo der Mensch nur Besucher ist. Deutschland braucht mehr Wildniss und naturnahe Räume. Der Mensch sollte nicht ausgeschlossen werden, muss aber verstehen, dass die Tiere ein Recht auf Leben und Existenz haben.
Es ist an der Zeit ein paar Worte zu den Waldbauern im HSK zu schreiben. Ihr geht gerne vor Gericht wollt Ihr nicht langsam auch den Borkenkäfer verklagen,euch geht es nur ums Geld. Die Leute in euren Dörfern wissen gar nicht was in naher Zukunft auf sie zukommt. Jedes Jahr bestäubt ihr eure so beliebten Weihnachtsbaumkulturen mit erheblichen Mengen an Herbiziten und Pestiziten die irgendwann im Grundwasser ankommen was dann.