Schnee­leo­par­den: Äußerst außer­ge­wöhn­li­che Katzen


Wie leben, was fressen und wie jagen Schneeleoparden? Wieviele Schneeleoparden gibt es noch?
Schneeleoparden: Selten und geheimnisvoll © Holly Cannon / iStock / Getty Images

Schnee­leo­par­den gehö­ren zu den sel­tens­ten und am wenigs­ten erforsch­ten Kat­zen der Erde. Sie sind extrem schwer zu ent­de­cken. Trotz­dem weiß man, dass sie „Schnee­schu­he“ tra­gen, fet­te Beu­te und gro­ße Sprün­ge machen, aber nicht brül­len können.
12 erstaun­li­che Fakten:

Höhen, in denen kei­ne ande­re Kat­ze überlebt

Schnee­leo­par­den leben in äußerst unweg­sa­mem, meist stei­lem und fel­si­gem Gelän­de auf bis zu 5500 Metern Höhe. Kei­ne ande­re Kat­ze könn­te so weit oben überleben!
Nur noch um die 5000 Schnee­leo­par­den gibt es ins­ge­samt. Ihre Hei­mat sind die Hoch­ge­bir­ge Zen­tral­asi­ens und des Hima­la­jas, vom süd­li­chen Sibi­ri­en über die Mon­go­lei und Chi­na bis nach Afgha­ni­stan, Nepal und Indien.

Wie sehen Schneeleoparden aus?
Per­fekt an die Käl­te ange­passt © Pure­stock / GettyImages

Ein­ge­ku­schelt: Wie Schnee­leo­par­den die Käl­te aushalten

Die Gebirgs­kat­zen sind per­fekt an ihren Lebens­raum ange­passt. Sie haben im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes ein dickes Fell mit bis zu 4000 Haa­ren pro Qua­drat­zen­ti­me­ter. Ihr Win­ter­fell wird am Bauch zwölf Zen­ti­me­ter lang.
Beim Schla­fen rol­len sich Schnee­leo­par­den in ihren lan­gen, buschi­gen Schwanz, den sie auch wär­mend über die Schnau­ze legen. In ihren ver­grö­ßer­ten Nasen­höh­len kön­nen sie außer­dem ver­mut­lich kal­te Luft auf­wär­men, bevor sie in die Lun­gen gelangt.

Auf gro­ßem Fuß

Schnee­leo­par­den haben ver­hält­nis­mä­ßig gro­ße Pfo­ten mit behaar­ten Soh­len. Das hilft gegen die Käl­te und ver­grö­ßert die Flä­che noch ein­mal, um nicht im Schnee einzusinken.

Sen­sa­ti­on Vierlingsgeburt

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Mit Hil­fe von Kame­ra­fal­len, auf­wän­di­ger Feld­for­schung und noch auf­wän­di­ge­ren Besen­de­run­gen erforscht der WWF die Schnee­leo­par­den, um sie bes­ser schüt­zen zu kön­nen. Im Altai-Gebir­ge in der Mon­go­lei gelang uns dabei eine klei­ne Sen­sa­ti­on: Wir konn­ten Vier­lin­ge fil­men! In der Regel bekom­men die Raub­kat­zen nur zwei Jun­ge pro Wurf und auch die bekommt man in frei­er Wild­bahn kaum vor die Linse.

Schnee­leo­par­den brül­len nicht

Im Gegen­satz zu ande­ren Groß­kat­zen kön­nen Schnee­leo­par­den nicht brül­len, denn ihr Kehl­kopf ist anders geformt. Wie unse­re Haus­kat­zen miau­en, schnur­ren oder knur­ren sie.

Und sie kön­nen sehr laut heu­len. Haupt­säch­lich, um wäh­rend der Paa­rungs­zeit zuein­an­der zu fin­den. Ihre lang­ge­zo­gen heu­len­den Rufe klin­gen fast mensch­lich. Sie könn­ten einer der Grün­de für den Mythos Yeti in ihrem Lebens­raum sein.

Fet­te Beute

Schnee­leo­par­den fres­sen Blauscha­fe, Stein­bö­cke oder Muff­lons und klei­ne­re Arten wie Mur­mel­tie­re oder Pfeif­ha­sen. Sie jagen aus dem Hin­ter­halt, häu­fig von erhöh­ten Klip­pen oder Fel­sen und nähern sich ihrer Beu­te unent­deckt bis auf weni­ge Meter, bevor sie angrei­fen. Dabei kön­nen sie sogar Tie­re erle­gen, die sechs­mal so schwer sind wie sie selbst.

Was können Schneeleoparden gut? Und warum können sie nicht brüllen?
Anschleich- und Lau­er­jä­ger © ima­go / image­bro­ker / Jür­gen und Chris­ti­ne Sohnsib

Gro­ße Sprünge

Schnee­leo­par­den kön­nen sehr gut klet­tern und extrem weit sprin­gen. Bis zu 16 Meter, sagt man. Das ist aller­dings nicht belegt. Doch Sprün­ge von neun Metern sind kei­ne Seltenheit.

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Schnee­leo­pard: Geist der Berge

Ihr grau­wei­ßes Fell mit den dunk­len Fle­cken gibt Schnee­leo­par­den die per­fek­te Tar­nung. Sie sind so scheu, so sel­ten und leben in der­art schwer zugäng­li­chem Gelän­de, dass der Mensch sie kaum zu Gesicht bekommt. „Geis­ter der Ber­ge“ wer­den die Kat­zen des­halb auch genannt.

Den Men­schen in ihren Gebir­gen gel­ten sie oft als hei­lig. Die Sher­pa in Nepal sehen in ihnen Beschüt­zer ihrer Gott­hei­ten. Und in der Mon­go­lei sagt man: „Wer den Geist der Ber­ge jagt, auf den wird ein schwar­zer Schat­ten fal­len.“ Trotz­dem wer­den die Gebirgs­kat­zen verfolgt.

Was bedroht die Schneeleoparden?

Fell und Kno­chen der Schnee­leo­par­den erzie­len auf dem Schwarz­markt hohe Prei­se. Fast allen ihren Kör­per­tei­len wer­den in der asia­ti­schen Medi­zin Heil­wir­kun­gen zuge­schrie­ben. Doch die­se Form der Wil­de­rei ist nicht das größ­te Pro­blem der scheu­en Katzen.

Die Hoch­ge­bir­ge Zen­tral- und Süd­asi­ens gehö­ren zu den von der Kli­ma­kri­se am stärks­ten betrof­fe­nen Regio­nen. Die Baum­gren­ze ver­schiebt sich immer höher und schmä­lert den Lebens­raum der Raub­kat­zen und ihrer Beu­te­tie­re. Fehlt die Beu­te, ver­grö­ßert sich die Gefahr, dass Schnee­leo­par­den auf die Nutz­tie­re ört­li­cher Hir­ten aus­wei­chen. Nicht sel­ten grei­fen die­se aus Rache und Angst um ihre Exis­tenz zu Gift­kö­dern oder Schlag­fal­len.

Bürgerforscher:innen schüt­zen Schneeleoparden

Weit oben im nepa­le­si­schen Hima­la­ja hel­fen betrof­fe­ne Hir­ten und Gemein­de­mit­glie­der selbst beim Bio­mo­ni­to­ring der Schnee­leo­par­den. Sie gehö­ren dem Volk der Sher­pa an, ken­nen das unzu­gäng­li­che Gelän­de genau, zeich­nen jede Sich­tung, jedes Heu­len, jeden Krat­zer, Kot und Pfo­ten­spu­ren der Groß­kat­zen auf und hel­fen beim Instal­lie­ren von Kamerafallen.

Was bedroht Schneeleoparden? Warum werden sie gejagt?
Spu­ren­su­che in der Mon­go­lei © WWF Mongolia

So lässt sich zum Bei­spiel her­aus­fin­den, wo Nutz­vieh bes­ser nicht wei­den soll­te. Das Schutz­be­wusst­sein wird geschärft und die Sher­pa erhal­ten ein Ein­kom­men. Ohne sie wäre For­schung in die­ser Höhe das gan­ze Jahr über kaum möglich.
Auch in der Mon­go­lei hel­fen loka­le Hir­ten als „Frei­wil­li­gen-Ran­ger“ dem WWF beim Auf­spü­ren der Kat­zen, beim Trans­port von Aus­rüs­tung und dem Aus­brin­gen von Salz und Win­ter­fut­ter für ihre Beutetiere.

Citi­zen Sci­ence, Bür­ger­wis­sen­schaft nen­nen sich sol­che Betei­li­gungs­pro­jek­te, die heu­te immer öfter die Erfor­schung bedroh­ter Arten stüt­zen. Auch, um enor­me Daten­men­gen aus Kame­ra­fal­len über­haupt sich­ten zu kön­nen.

Viel­fäl­ti­ger Schutz

Aus­bil­dung und Aus­rüs­tung für Bio­mo­ni­to­ring und Ranger:innen,
Ent­wi­ckeln von Ein­kom­mens­al­ter­na­ti­ven für Hir­ten in den kar­gen Lebensräumen,
Wei­de­schutz­zäu­ne und Hil­fen beim Abschluss von Ver­si­che­run­gen für geris­se­nes Vieh,
Bil­dung, Auf­klä­rung, die Ein­rich­tung von Schutz­ge­bie­ten und kli­ma­po­li­ti­sche Arbeit:

Hilf uns beim umfas­sen­den Schutz der Schnee­leo­par­den.

Was unter­schei­det eigent­lich Schnee­leo­par­den von Leoparden?

Schnee­leo­par­den und Leo­par­den sind zwar ent­fernt ver­wandt. Sie gehö­ren wie Löwe, Tiger und Jagu­ar zur Gat­tung der Pan­ther­kat­zen. Doch der Schnee­leo­pard ist kei­ne Unter­art des Leo­par­den, son­dern eine eigen­stän­di­ge Art.

Abge­se­hen vom hel­le­ren Fell haben Schnee­leo­par­den einen wesent­lich län­ge­ren Schwanz und eine kür­ze­re Schnau­ze als ande­re Groß­kat­zen. Sie sind außer­dem mit höchs­tens 60 Zen­ti­me­tern Schul­ter­hö­he und 55 Kilo­gramm klei­ner und leich­ter als die meis­ten Leoparden.

Wenn sich die Kat­ze in den Schwanz beißt

Noch etwas Amü­san­tes zum Schluss: Vor ein paar Jah­ren mach­ten in den sozia­len Netz­wer­ken zahl­lo­se Fotos die Run­de, auf denen sich Schnee­leo­par­den in den Schwanz bei­ßen. Hier könnt Ihr Euch eini­ge sol­cher lus­ti­gen Bil­der anse­hen.
Erstaun­lich, dass es davon so vie­le Fotos gibt. Denn das ist kein typi­scher Tick der hel­len Kat­zen. Aller­dings spie­len Groß­kat­zen ins­ge­samt ger­ne mit ihrem Schwanz.

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