Roun­dup: Gly­pho­sat in der Diskussion


Glyphosat: Roundup Packung
Unter dem Markennamen Roundup vertreibt Monsanto in über 130 Ländern den Wirkstoff Glyphosat, das als Breitbandherbizid in der Landwirtschaft und auch von Hobbygärtnern verwendet wird.

Das umstrit­te­ne Total­her­bi­zid Gly­pho­sat bleibt in der Dis­kus­si­on. Die neue Bun­des­re­gie­rung hat den schnellst­mög­li­chen Aus­stieg aus der Gly­pho­sat-Nut­zung sogar expli­zit in den Koali­ti­ons­ver­trag auf­ge­nom­men – und das Umwelt­mi­nis­te­ri­um unter der neu­en Minis­te­rin Sven­ja Schul­ze macht Druck. Wie­der­holt mach­te sie ihre Ent­schlos­sen­heit deut­lich, die­ses Pflan­zen­gift von deut­schen Äckern ver­schwin­den zu las­sen. Und gene­rell die Nut­zung von Pes­ti­zi­den ein­zu­schrän­ken. Wir kön­nen das nur begrü­ßen – und hof­fen, dass sich Umwelt­mi­nis­te­rin gegen die brem­sen­de Land­wirt­schafts­mi­nis­te­rin Julia Klöck­ner (CDU) durchsetzt.

Wir haben uns in den letz­ten Mona­ten ja inten­siv mit dem The­ma Gly­pho­sat aus­ein­an­der­ge­setzt, spä­tes­tens seit der Che­mie­kon­zern (und wahr­schein­lich zukünf­ti­ge Mons­an­to-Besit­zer) Bay­er in einem Video unse­re kri­ti­sche Hal­tung zu Gly­pho­sat als zu wenig fak­ten­ba­siert abtat.  Das konn­ten und woll­ten wir so nicht ste­hen  las­sen. Wir einig­ten uns mit Bay­er dar­auf, bei Zeit Online zu dis­ku­tie­ren und Fra­gen der Leser zu beant­wor­ten. Hel­mut Schramm von Bay­er Crop­Sci­ence auf der einen Sei­te, ich auf der ande­ren. Wir tra­fen uns zur Dis­kus­si­on unter der Fra­ge „Wie schäd­lich ist Gly­pho­sat? Kommt drauf an, wen man fragt„.“

Glyphosat Diskussion zwischen Bayer und WWF auf Zeit Online
Für und wie­der: Dis­kus­si­on mit Bay­er Crop Chef Schramm auf Zeit Online

Bay­er gibt sich wei­ter­hin über­zeugt, dass die Ver­wen­dung von Gly­pho­sat eigent­lich ein Segen für die Land­wirt­schaft sei.

Glyphosat Verbot Diskussion: Zita Bayer Chef Schramm aus Zeit Online

Das sehe ich selbst­ver­ständ­lich anders.  Es gibt natür­lich genü­gend acker­bau­li­che Maß­nah­men, die ver­hin­dern, dass es zur Aus­brei­tung von Wild­kräu­ter und ‑grä­sern kommt. Etwa die mecha­ni­sche Bekämp­fung, die weni­ger Neben­wir­kun­gen auf die Umwelt mit sich bringt. Und die Steue­rung über die Frucht­fol­ge. Eine redu­zier­te Boden­be­ar­bei­tung ist auch ohne Gly­pho­sat mög­lich. Und vor Ero­si­on schützt man den Boden vor allem, wenn er mög­lichst stän­dig mit Pflan­zen, zum Bei­spiel auch mit Zwi­schen­früch­ten, bedeckt ist. Gly­pho­sat besei­tigt aber die Pflan­zen­decke zum Erosionsschutz.

Gly­pho­sat ist nur die Spit­ze des Eisbergs

Auch nach der aus­führ­li­chen Dis­kus­si­on mit Herrn Schramm blei­be ich dabei: Der Ein­satz von Gif­ten gegen Insek­ten und Acker­wild­kräu­ter muss gene­rell rasch und deut­lich sin­ken. Gly­pho­sat ist aber nur die Spit­ze des Eis­bergs. Wir brau­chen eine neue Art nach­hal­ti­ger Land­wirt­schaft in Deutsch­land und welt­weit. Dazu müs­sen mit den Land­wir­ten gemein­sam neue Wege ent­wi­ckelt, mit­un­ter aber auch schon bekann­te Maß­nah­men z.B. aus dem Inte­grier­ten Pflan­zen­schutz, umge­setzt wer­den. Die neue Bun­des­re­gie­rung muss sich auf EU-Ebe­ne für weni­ger Pes­ti­zi­de stark machen – und für ein Ende der gif­ti­gen Geld­sprit­zen im EU-Agrar­haus­halt. Das Geld aus dem EU-Agrar­haus­halt muss stär­ker für eine natur­scho­nen­de­re Land­wirt­schaft aus­ge­ge­ben werden.

Ich bin guter Din­ge, dass sich die neue Bun­des­re­gie­rung gegen die brem­sen­den Kräf­te der Agrar­lob­by durch­setzt. Es gibt kei­nen ande­ren nach­hal­ti­gen Weg.

Es kommt auch auf Han­del und Ver­brau­cher an!

Letzt­lich kom­men auch dem Han­del und uns als Kon­su­men­ten wich­ti­ge Rol­len zu. Wer Lebens­mit­tel immer nur unter dem Mot­to „Es muss noch bil­li­ger gehen“ pro­du­ziert, ist Mit­ver­ur­sa­cher einer nicht nach­hal­ti­gen Landwirtschaft.

Vie­len Dank an alle, die sich mit Fra­gen an der Dis­kus­si­on betei­ligt haben. Ich hof­fe, dass zumin­dest die Posi­ti­on des WWF klar wur­de – und dass wir am Beginn einer kon­struk­ti­ven Debat­te stehen.

Wie fan­det ihr die Dis­kus­si­on? Wel­che Argu­men­te fan­det ihr über­zeu­gend, wel­che nicht? Schreibt uns!

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