Die prophetische Presseschau zur achten Kalenderwoche mit einem Blick in die Zukunft: Am 28. März werden in Deutschland die Lichter ausgehen! Aber keine Sorge, das ist nicht der Weltuntergang, sondern die WWF-Earth Hour. Privatpersonen, Städte und Unternehmen setzen ein Zeichen für Umwelt- und Klimaschutz. Weltweit werden wieder tausende Wahrzeichen in Dunkelheit gehüllt. In Deutschland zeichnet sich eine Rekordbeteiligung ab: Über 100 Städte haben bereits ihre Teilnahme angekündigt.
Nostradamus-Urenkel sagt Untergang voraus
Vorhersagen wagen derweil Kommentar-Schreiberlinge beim Handelsblatt. Die Studie „The World in 2050“ geht davon aus, dass Europa weiter an wirtschaftlichem Gewicht verlieren werden. Im Forum unter dem entsprechenden Artikel versammelt sich das Who-is-Who der deutschen Bildungselite. Um „den Chinesen“ in die Schranken zu weisen empfiehlt einer ernsthaft: „Rauf auf die Mutti und 5 — 10 Kinder machen und diese ordentlich erziehen.“ Ein anderer Nostradamus-Urenkel sagt vorher, dass „die Grün-Sozialistische EU-Deutsche Diktatur“ bis 2020 untergehen wird, da „NGO´s von Greenpeace, WWF, BUND, Attak (sic!) und Co“ derzeit „Industrie, Wirtschaft und uns Bürger dem Erdboden“ gleichmachen.
Kuh der Woche: Das Märchen vom bösen Wolf
Zum Untergang Deutschlands wird es natürlich nur kommen, wenn wir vorher nicht alle aufgefressen werden. Dank des Magazins JÄGER wird das gute alte Märchen vom bösen Wolf wieder neu erzählt. Damit gelingt den Weidmännern der Kuh der Woche. Reißerisch wird von einer Frau berichtet, die von Wölfen verfolgt wurde, einen Nervenzusammenbruch erlitt und vom Notarzt behandelt werden musste. Beim NDR hört sich das schon etwas anders an. Die Begegnung habe sie nachhaltig beeindruckt und habe sie auch geängstigt, so die Spaziergängerin. Ein mulmiges Gefühl hätte ich bei sieben Wölfen sicher auch gehabt und ein gesunder Respekt vor Wildtieren ist immer ratsam. Bemerkenswert ist hingegen folgendes Zitat: „Die 46-Jährige hat (…) bestätigt, dass sie zwar mit einer Mitarbeiterin des Magazins ‚Jäger‘ gesprochen habe. Eine Interview-Anfrage habe sie dann aber abgelehnt, nachdem sie sich über das Blatt informiert hatte.“ Am Rande sei erwähnt, dass laut ZEIT-Statistik Halali! jährlich sechs Menschen durch die Flinte eines Jägers oder bei Jagdunfälle getötet werden. Ich wage die Prognose: Sollte es jemals in einem Jahr sechs Tote durch Wolfsangriffe geben, Deutschland wäre schnell Wolfs-freie Zone.
Wie wird die Welt satt?
Mit der Zukunftsfragen globaler Ernährung beschäftigt sich die STUTTGARTER ZEITUNG. Christoph Link konstatiert: Die Welt ist so nicht satt zu kriegen. Der Fleischkonsum wird ebenso angesprochen wie das Biospirt-Dilemma und die Wegwerf-Mentalität. Selbst der rückläufige Leguminosen-Anbau (Bis zur entsprechenden WWF-Studie in 2014 hatte ich das Wort noch nie gehört!) wird thematisiert. Unsere Lust auf Fleisch und die Marketing-Instrumente der Industrie waren auch Thema beim ARD-Magazin PLUSMINUS. Die Redakteure begaben sich auf die Suche nach Gut Ponholz und dem Mühlenhof. Gefunden haben sie statt kleinbäuerlicher Idylle nur industrielle Fleischproduktion.
Mission Mars
Vielleicht entscheidet sich die Zukunft der Menschheit auch im Weltall: Mars One will bis 2025 eine Siedlung auf unserem Nachbarplaneten gründen. Für 24 Männer und Frauen soll es eine Reise ohne Wiederkehr werden. Unter die letzten 100 Kandidaten hat es auch ein deutscher Student geschafft, der mit SPON erstaunlich abgeklärt über dieses Zukunftsoption spricht.
Warten auf Newtopia
Nicht zum Mars, aber immerhin nach Newtopia bringt Sat1 die Zuschauer ab kommender Woche. In dem Wohncontainer unter Freien Himmel errichten 15 Menschen gemeinsam mit 25 Hühnern und zwei Jersey-Rinder nichts weniger als eine neue Gesellschaft. Wobei fraglich ist ob alle Teilnehmer aus den drei Referenzgruppen das Ende der TV-Show erleben werden. Das Projekt sei die „Weiterentwicklung der Soap Opera — mit echten Menschen” und eine Revolution für die Zukunft des Fernsehens, prophezeit Produzent John de Mol gegenüber TELESCHAU. Drunter geht’s wohl nicht.
Times goes by…
Genug der Vorhersagen. Wenden wir kurz den Blick zurück. Die mitunter krude, aber unterhaltsame Seite HIGHER PERSPECTIVE hat 23 Fakten zusammengetragen, die unser Verständnis von Zeit “zerstören” werden. Perspektivenwechsel gefällig? Kleopatra hat näher an der Errichtung der ersten Pizza-Hut-Filiale gelebt hat, als am Bau der Pyramiden! Die ägyptische Herrscherin lebte um 30 v. Chr., während der erste Pizza Hut keine 2000 Jahre später 1958 eröffnet. Die großen Pyramiden wurden hingegen 2560 v. Chr. erbaut. Wie sang schon die anbetungswürdige Pop-Prophetin Madonna: Time goes by, so slowly!
Flieg, Albatros! Flieg!
Zum Ausklang noch der Hinweis auf ein wirklich gelungenes Feature des DEUTSCHLAND RADIOS zum größten, flugfähigen Vogel der Welt: den Wanderalbatros. Seit Disneys Bernhard und Bianca-Filmen bin ich ein großer Fan dieser imposanten Tiere. In diesem Sinne: Guten Flug!
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