Holun­der­si­rup sel­ber machen — jetzt!


Holundersirup schmeckt am besten selbst gemacht.
Holundersirup schmeckt am besten selbst gemacht. © iStock / Getty Images

Seit ein paar Wochen bin ich nur noch mit einem Beu­tel unter­wegs. War­um? Ich hal­te nach Holun­der­sträu­chen Aus­schau. Bes­ser gesagt, nach den Blü­ten, den so genann­ten Dol­den. Die­se müs­sen voll­stän­dig geöff­net sein. Denn in den Pol­len steckt der Geschmack, den ich brau­che für mei­nen Holun­der­si­rup. Dafür ist das Timing wich­tig: War­test du zu lan­ge, gibt es einen Gewit­ter­guss und der Pol­len ist ver­lo­ren. Bist du zu früh, ist noch nicht aus­rei­chend Pol­len vor­han­den. Ich war­te dafür immer meh­re­re son­ni­ge Tage ab, um dann zu zuschlagen.

Wo fin­de ich Holunderblüten?

Holunder, hier die Holunderblüte
Köst­lich und ziem­lich über­all zu fin­den © iStock / Get­ty Images

Das ist gar nicht so ein­fach, muss ich geste­hen. Holun­der­pflan­zen benö­ti­gen viel Stick­stoff. Daher wach­sen die Sträu­cher dort, wo Hun­de (oder auch Men­schen) ihre Not­durft ver­rich­ten. Die­se Stel­len mei­de ich. Ein zwei­tes Pro­blem ist: Holun­der­blü­ten sind sehr beliebt bei Insek­ten. Vor allem die Blatt­läu­se haben ein Auge auf den Holun­der gewor­fen. Damit sie nicht in mei­nem Sirup lan­den, müss­te ich die Dol­den waschen und abklop­fen. Dabei wie­der­um ver­lie­re ich aber den Groß­teil der Pol­len, die ich ja so sehr will. Daher las­se ich die beson­ders bevöl­ker­ten Blü­ten ein­fach den Insek­ten. Sie waren ja auch zu erst da.

Zuta­ten für Holundersirup

Ende Mai ist der beste Zeitpunkt für die Holunderblütenernte.

30 Holun­der­blü­ten­ris­pen

1 Liter Wasser

1 kg Zucker (bei Rohr­zu­cker wird der Sirup kräftiger)

1–2 unbe­han­del­te Zitro­nen oder Limonen

30g Zitro­nen­säu­re (Essig gin­ge auch, schmeckt aber nicht ganz so gut)

Und dann?

  1. Was­ser, Zucker und Zitro­nen­säu­re ver­mi­schen und auf­ko­chen las­sen. Anschlie­ßend abküh­len lassen.
  2. Die Blü­ten nicht mit Was­ser rei­ni­gen, son­dern maxi­mal durch Schüt­teln von den Insek­ten befrei­en. Die Zitrus­früch­te in Schei­ben schneiden.
  3. Blü­ten und Zitrus­schei­ben in einem Gefäß schich­ten. Sirup auf die Blü­ten ver­tei­len und dar­auf ach­ten, dass alles gut mit bedeckt ist. Einen Tuch drauf und drei Tage lang an einem küh­len Ort zie­hen las­sen. Hin und wie­der umrühren.
  4. Durch ein Tuch (z.B. Stoff­win­deln) abgie­ßen und den Sirup erneut auf­ko­chen. In aus­ge­spül­te und am bes­ten aus­ge­koch­te Fla­schen fül­len. Dafür bie­ten sich sau­be­re Bier­fla­schen mit Bügel­ver­schluss an.

Am bes­ten schmeckt mir per­sön­lich der Sirup mit Mine­ral­was­ser. Das Mischungs­ver­hält­nis ist natür­lich Geschmacks­sa­che. Letzt­lich kann man in einer leich­ter ver­än­der­ten Vari­an­te auch Holun­der­blü­ten­sekt erstel­len. Dafür muss der Sirup nur län­ger gären.

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Eines ist noch wichtig:

Beim Pflü­cken sind die Eigen­tums­rech­te zu beach­ten. Und bit­te denkt dar­an, dass aus den Blü­ten im Lau­fe des Som­mers eigent­lich Bee­ren ent­ste­hen, die ent­we­der zu Saft ver­ar­bei­tet wer­den kön­nen. Oder  sie die­nen Vögeln als Fut­ter. Daher nur so viel mit­neh­men, wie auch wirk­lich gebraucht wird.

 

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9 Kommentare

  1. 10. Juni 2015
    Antworten

    Sehr schö­nes Rezept.
    Nur eins stört mich, dass Zitro­nen­säu­re ver­wen­det wird.

    Zitro­nen­säu­re wird her­ge­stellt aus Schim­mel­pil­zen. Des wei­te­ren ist Zitro­nen­säu­re extrem gesundheitsschädlich.
    Zen­trum der Gesund­heit schreibt dazu: “Zitro­nen­säu­re wird im All­ge­mei­nen als eine natür­li­che und somit voll­kom­men harm­lo­se Sub­stanz ange­se­hen. Das wäre sie eigent­lich auch, fän­de sie nicht als kon­zen­trier­te Säu­re in unzäh­li­gen Lebens­mit­teln und Geträn­ken Ver­wen­dung. In die­ser iso­lier­ten Form ist die Zitro­nen­säu­re extrem gesund­heits­ge­fähr­dend. Sie erhöht u. a. die Auf­nah­me von Alu­mi­ni­um in den Kör­per, för­dert schäd­li­che Oxi­da­ti­ons­pro­zes­se, greift die Zell­mem­bra­nen an und schä­digt den Zahn­schmelz.” Sie­he dazu http://www.zentrum-der-gesundheit.de/zitronensaeure.html.

    Wenn schon ein Säue­rungs­mit­tel, dann bit­te Zitronensaft!

    • 27. Juni 2017
      Antworten

      Hal­lo,

      ich fin­de das Rezept auch ganz toll.
      Kann ich anstel­le der Zitro­nen­säu­re ein­fach Zitro­nen­saft neh­men oder was ist die bes­te Alter­na­ti­ve, wenn ich kei­ne Zitro­nen­säu­re ver­wen­den möchte?

    • Reinhard Geißler
      5. Juli 2017
      Antworten

      Hal­lo,
      ein inter­es­san­te Rezept Holundersirup.
      Eine Anmer­kung am Ran­de, nur mit Zitro­nen­säu­re und ohne Zucker senkt es auch die Blut­fett­wer­te inner­halb von 6 Wochen.

  2. Rosy Zeiter
    10. Juni 2015
    Antworten

    Vie­len Dank für das Rezept. Ich fin­de die­se ‑Sei­te sehr gut. Wei­ter so !

  3. Ernst Rohner
    16. Juni 2015
    Antworten

    War­um nur Hol­lun­der­si­rup? Wie wär’s mit Gelee?
    8 bis zehn gro­ße Blü­ten­dol­den nicht waschen, Blü­ten vor­sich- tig anstrei­fen. 750 ml kla­ren Apfel­saft (ggf. auch aus Kon­zen­trat) mit den Blü­ten mischen. Dazu 2 Beu­tel Zitro­nen­säu­re und 1 kg Gelier­zu­cker 1:1. Gut durchmischen.
    Nach Vor­ga­be auf der Tüte kochen und heiß in Glä­ser fül­len. Umge­kippt zehn Minu­ten ste­hen las­sen und wie­der umdrehen.
    Viel Spaß und guten Appetit!
    Ernst Rohner
    Hannover-Wettbergen

  4. Ernst Rohner
    18. Juni 2015
    Antworten

    Par­don! Der Tas­ten­ab­stand war zu klein.
    Selbst­ver­ständ­lich wer­den die Blü­ten nicht AN‑, son­dern ABgestreift.

    CIO
    Ernst Rohner

  5. 14. Oktober 2017
    Antworten

    Super Arti­kel hat mir sehr geholfen.
    mach wei­ter so.
    lg Sammy

  6. Schneider Monika
    9. Juni 2018
    Antworten

    dan­ke für die Info

  7. Stephen
    20. November 2018
    Antworten

    Sehr guter Artikel.
    Es gibt ja vie­le Mög­lich­kei­ten, wie man Holun­der ver­wen­den kann und Gesund ist er auf alles Fäl­le. Sirup, Saft, Tee … alles lecker 🙂 https://www.zeitung.de/gesundheit/alternativmedizin/naturheilkraeuter/holunder/

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